Die Stunde der Gartenvögel 2025

In diesem Jahr fand die Stunde der Gartenvögel 2025 vom 09. Mai bis zum 11. Mai statt. Eingeladen waren alle, die sich für Vögel interessieren und der Vogelwelt helfen möchten. Gibt es irgendwelche Trends, die näher beobachtet werden müssen? Welche Vögel werden häufiger und welche seltener beobachtet? In diesem Blogbeitrag berichte ich über meine Teilnahme.

Die Stunde der Gartenvögel 2025

Der Mai gehört zu meinen Lieblingsmonaten. Im Mai ist nicht nur das Wetter angenehm, nicht zu heiß und nicht zu kalt, in dem Monat sind nämlich auch die Vögel besonders aktiv. Nestbau. Eiablage. Brutpflege. Im Mai ist für die Vögel einiges zu tun. Natürlich nehme ich im Mai wie jedes Jahr wieder an der Stunde der Gartenvögel teil.

Die Stunde der Gartenvögel 2025 fand am zweiten Wochenende, also vom 09. Mai bis zum 11. Mai statt. Organisiert wird die Stunde der Gartenvögel vom NABU (Naturschutzbund Deutschland) und seinem bayrischen Partner LBV (Landesbund für Vogel- und Naturschutz).

Im Fokus standen in diesem Jahr Amseln (linkes Foto), aber auch Mauersegler und Schwalben wie Mehl- und Rauchschwalben (rechtes Foto).

Mitmachen ist einfach. Man setzt sich einfach auf den Balkon, in den Garten oder in den Park. Wichtig ist, dass Doppelzählungen vermieden werden. Das heißt, es darf immer nur die höchste Anzahl an Vögeln, die man zu einem Zeitpunkt gleichzeitig gesehen hat, notiert werden. Seit Neuestem hat der NABU Irrtümer beim Zählen auf der offiziellen Homepage veröffentlicht. Das ist gut! Etwas verunsichert bin jedoch trotzdem, muss ich zugeben. Vor ein paar Jahren habe ich an einer NABU-Aktion zur Stunde der Gartenvögel teilgenommen. Es war in einem kleinen Park in Berlin. Wir sind etwas rumgelaufen. Nun heißt es auf der Webseite des NABUs, dass ein fester Ort gesucht werden muss. In einem Video des NABUs heißt es, dass es egal ist, ob man im Garten, Park oder Garten zählt. Hauptsache in der Stadt! Ist das tatsächlich so? Da ich in der Stadt gezählt habe, kann ich diesen Hinweis ignorieren. Aber wie sieht es außerhalb der Stadt aus?

Vogelbeobachtungen im Volkspark Friedrichshain

Wie schon im letzten Jahr, ging ich auch in diesem Jahr wieder in den Volkspark Friedrichshain, um dort Vögel in der Nähe eines Futterhäuschens zu beobachten. Hier muss ich gleich erwähnen, dass ich mich in der Nähe des Futterhäuschens aufhielt und etwas herumlief. Zu dem Zeitpunkt dachte ich noch, dass es in Ordnung ist, sich etwas um den Beobachtungsort zu bewegen. Erst als ich meine Meldungen abgeben wollte, war ich auf die Zählirrtümer aufmerksam geworden.

An dem Vogelfütterhäuschen lassen sich neben Vögel auch sehr gut Eichhörnchen beobachten.

Nichtsdestotrotz, sehr auffallend sind im Volkspark Friedrichshain die Nebelkrähen (Foto links). Ich sehe sie fast überall. Sogar mehrere in der Nähe des Futterhäuschens.

Sehr präsent im Volkspark Friedrichshain sind die Stare (Foto rechts). Oft sehe ich sie in Gruppen irgendwo im Gras nach Nahrung picken. Aber auch das Vogelhäuschen ist für den ein oder anderen Star immer wieder mal einen Besuch wert.

Im Volkspark Friedrichshain sehe ich neben Nebelkrähe und Star regelmäßig Ringeltauben. Meistens landen sie irgendwo auf den Ästen in den Bäumen. Etwas ungeschickt sehen sie dabei schon aus, aber bei der Größe ist es auch nicht so einfach, sich in den Bäumen schnell zu bewegen.

Viel einfacher haben es da die Kohlmeise (Foto links) und Blaumeise (Foto rechts). So klein wie sie sind, fliegen sie von Ast zu Ast. Scheinbar ohne große Mühe. Dieses Mal sah ich jedoch nicht so viele von ihnen am Futterhäuschen. Ich denke das liegt daran, weil sie jetzt im Frühling mehr Nahrung im Park finden und nicht auf das Futter im Futterhäuschen angewiesen sind.

Hoch über mir machten sich die Mauersegler bemerkbar. Wie schön es wieder war, ihnen zuhören zu können. Wenn die Mauersegler da sind, weiß ich, dass der Frühling oder Sommer da und der lange, kalte Winter endlich vorbei ist. Doch fotografieren konnte ich einen Mauersegler bis jetzt noch nicht. Denn sie fliegen nicht nur sehr weit oben, sondern das auch noch sehr schnell. Aber ich konnte ihre Silhouetten ganz weit oben im Himmel gut erkennen.

Es gab an dem Tag der Stunde der Gartenvögel 2025 einige Vögel, die ich nur hörte und nicht zu Gesicht bekam. Dazu gehörte unter anderem der Zilpzalp (Foto links). Den Zilpzalp höre ich im Frühling und Sommer sehr oft, doch sehe ich ihn fast nie. Der Buchfink (Foto rechts) dagegen sehe ich hin und wieder am Futterhäuschen aber auch andernorts. Nur an dem Tag habe ich ihn nur gehört.

Ansonsten waren im Park unzählige Nachtigallen zu hören. Doch für die Stunde der Gartenvögel konnte ich nur eine einzige notieren. Denn ich habe in keinem Moment zwei Nachtigallen gleichzeitig gehört. Aber es waren sehr viele zu hören. Wie wunderschön sie sangen.

Etwas einsilbiger sind dagegen Haussperling und Buntspecht. Während ich den Haussperling nur hörte (normalerweise sehe ich sie auch, wenn ich sie höre), konnte ich den Buntspecht zunächst hören. Ich suchte den Baumstamm ab. Und ja. Dort war er.

Vom Haussperling nahm ich daher nur einen auf, weil ich nicht wusste, ob es mehrere Haussperlinge waren.

In einem Moment dachte ich, eine Singdrossel gehört zu haben. Ich war mir nicht sicher. Daher nahm ich die Naturblick-App, von der ich mir erhoffte, dass sie mir helfen würde. Die Naturblick-App ist super, aber in dem Moment konnte sie mir tatsächlich nicht helfen. Eine zehnprozentige Wahrscheinlichkeit war mir zu gering. Daher ließ ich die Singdrossel weg und fügte sie meinen Beobachtungen nicht hinzu.

Ich hörte mehrmals Rotkehlchen oder Mönchsgrasmücken. Bei den beiden Arten besteht bei mir immer wieder noch Verwechslungsgefahr. Außer die Mönchsgrasmücke macht sich mit ihren typischen „tak“-Rufen bemerkbar. Dann weiß ich, es ist kein Rotkehlchen.

Ein Rotkehlchen sah ich mal kurz. Aber nur ganz kurz. Ich hörte es vor allem lautstark und wunderschön singen (wie gesagt, manche Fotos wie dieses hier sind nicht vom heutigen Tag).

Nicht zu vergessen ist hier die Amsel. Gefühlt sehe ich von den Amseln in Berlin immer weniger. Am Futterhäuschen sehe ich sie selten. Sie wühlt meistens irgendwo in der Nähe in den Blättern am Boden. Auch ihr Gesang ist mir sehr gut bekannt und die Klangfarbe ihrer Stimme erkenne ich mittlerweile recht gut.

Wie weiter oben erwähnt, bin ich etwas rumgelaufen. In der Nähe des Vogelfutterhauses liegt ein kleiner Teich. Dort sichtete ich Mandarinenten. Sehr selten sehe ich Mandarinenten im Gras picken. Aber an dem Tag taten sie genau das.

Dort wo Mandarinenten sind, halten sich meistens auch andere Enten auf. Und ja. Dort waren noch Stockenten sowie eine Ralle, und zwar ein Teichhuhn.

Die Stunde der Gartenvögel war für mich schon irgendwie bemerkenswert. So viele Arten an einem Ort gibt es auf keinem Balkon oder Hinterhof. Vielleicht in einem Garten wo die Vögel zuverlässig Futter bekommen?

Nichtsdestotrotz, ganz am Ende machte sich noch ein Gartenbaumläufer bemerkbar. Sein Gesang ist mir sehr gut bekannt, so dass ich ihn guten Gewissens notieren konnte (sehen konnte ich ihn aber nicht und das Foto ist von einem anderen Tag).

Zum Schluss hatte ich noch ein Erfolgserlebnis. Aus dem Gebüsch hörte ich einen Gesang, der mir bekannt war, aber den ich schon ein paar Mal verwechselt habe. War das nicht ein Zaunkönig? Ich hoffte, richtig zu liegen und versuchte im Gebüsch einen Zaunkönig zu sichten. Und ich entdeckte ihn. Wie toll. Ich lag richtig. Das liegt vielleicht daran, weil ich den Zaunkönig immer öfters in Berlin entdecke? Im Volkspark Friedrichshain sehe ich ihn allerdings relativ selten.

Der Zaunkönig war mein letzter Vogel, den ich notiert habe. Ich entdeckte ihn etwas weiter weg vom Vogelhäuschen? Hätte ich ihn vielleicht nicht zählen sollen?

Nicht gezählt habe ich dagegen die weiteren Nachtigallen. Ich habe nur eine einzige Nachtigall gezählt, es waren aber sicher einige von ihnen aktiv. Als ich mich auf den Weg nach Hause machen wollte, hörte ich nochmals eine Nachtigall lautstark singen. Vielleicht sehe ich sie ja doch noch?

Ich stand neben das Gebüsch und suchte es ab. Nichts. Aber er sang so laut. Dann schaute ich etwas nach oben und voilà. Da war er. So exponiert verhalten sich Nachtigallen sehr selten. Ich versuchte mich so wenig und so langsam wie möglich zu bewegen. Vielleicht schaffte ich es ja, ein Foto von ihr zu bekommen.

Glücklicherweise erhielt ich eines von ihr. Danke an die Nachtigall!

Ich hielt mich nicht lange bei ihr auf, weil ich wusste, sobald sie mich entdecken würde, fliegt sie weg.

Ergebnisse der Stunde der Gartenvögel 2025

Im Jahr 2024 lagen Haussperling, Amsel, Kohlmeise, Star und Blaumeise auf den ersten fünf Plätzen. Genau in dieser Rangfolge. Und wie sah es bei der Stunde der Gartenvögel 2025 aus? Nun ja. An der Rangfolge hat sich nichts verändert. Diese fünf Vogelarten scheinen deutschlandweit am häufigsten Gärten und Parks zu besuchen.

Und wie sah es in Berlin aus?

In Berlin gehören Haussperlinge, Stare, Mauersegler, Ringeltauben und Kohlmeisen zu den am häufigsten beobachteten Vögeln. Nebelkrähe, Amsel und Blaumeise lagen auf den nachfolgenden Plätzen. Im Jahr davor in 2024 sahen die Ergebnisse in Berlin ähnlich aus.

Auf den Fotos sind abgebildet: Haussperling, Kohlmeise, Ringeltaube, Star, Nebelkrähe, Blaumeise und Amsel.

In einer Zusammenfassung des NABUs heißt es, dass immer weniger Vögel pro Gärten gesichtet werden. Mir ist aufgefallen, dass in 2024 noch 58.928 Vogelfreund:innen an der Stunde der Gartenvögel teilgenommen haben. Bei der Stunde der Gartenvögel 2025 waren es nur noch 55.014 Vogelfreund:innen. Es haben also 13.914 Personen weniger mitgemacht. Zum Vergleich: Im Jahr 2020 waren es 161.583 Teilnehmende. Nimmt das Interesse an Vögeln ab? Das sind für mich die besorgniserregendsten Zahlen. Denn unsere Vogelwelt braucht viele Freund:innen.

Einen besonderen Blick sollten wir in diesem Jahr auf die Amsel richten. Denn das Usutu-Virus bedroht unsere heimischen Amseln. Ich sehe noch regelmäßig Amseln in Berlin, aber gefühlt entdecke ich immer weniger von ihnen. Laut der Ergebnisse der Stunde der Gartenvögel 2025 zeigt der Trend deutschlandweit mit einem Rückgang von 13% nach unten. In Berlin lag der Rückgang an Meldungen bei 15%.

Mehr Informationen

Hast du bei der Stunde der Gartenvögel 2025 teilgenommen? Welche Vögel hast du gezählt? Lass es uns doch in den Kommentaren wissen.