Ich kann mich noch genau an den Tag erinnern als ich im Züricher Zoo vor einer Glaswand stand und ein Goldenes Löwenäffchen auf einem Baumstamm in meine Richtung schaute und immer wieder Rufe von sich gab.
Sofort erinnerte ich mich an das Kapitel über die Goldenen Löwenäffchen aus dem Buch von Jane Goodall „Hope for Animals and Their World – How Endangered Species Are Being Rescued from the Brink“. In dem Buch erzählt Jane Goodall Geschichten von Tieren, die schon fast von unserer Erde ganz verschwunden wären. Dazu gehören zum Beispiel der Kalifornische Kondor (Gymnogyps californianus), der Waldrapp (Geronticus eremita) oder der Iberische Lynx (Lynx pardinus).
Aber eben auch das Goldene Löwenäffchen (Leontopithecus rosalia).
Als ich an dem Tag alleine vor der Glaswand stand und die Goldenen Löwenäffchen betrachtete, hätte ich nie im Leben gedacht diese schönen Tiere später in ihrem natürlichen Lebensraum – im Atlantischen Regenwald – selber sehen zu können.
Realisieren konnte ich meine Begegnung mit den Goldenen Löwenäffchen dank der Associação Mico-Leão-Dourado (AMLD) in Silva Jardim im Bundesstaat Rio de Janeiro. Denn dort leben in mehreren Waldstücken Gruppen von Goldenen Löwenäffchen.
Mico-Leão-Dourado ist Portugiesisch und heißt – wie du sicherlich angenommen hast – Goldenes Löwenäffchen.
Associação Mico-Leão-Dourado (AMLD)
Die ersten Schritte der Organisation bevor die eigentliche Associação Mico-Leão-Dourado gegründet wurde, begannen Anfang der 60iger Jahre als es nur noch etwa 200 Goldene Löwenäffchen im Atlantischen Regenwald in Rio de Janeiro gab. Da die Löwenäffchen endemisch sind, d.h. sie kommen nur im Atlantischen Regenwald in Rio de Janeiro vor und an keinem anderen Ort, war die niedrige Anzahl an Goldenen Löwenäffchen besonders besorgniserregend.
In Kooperation zwischen Instituten in Brasilien und in den Vereinigten Staaten wurde daher ein Programm entwickelt, das die Goldenen Löwenäffchen vorm Aussterben retten sollte. Im Jahre 1992 wurde dann schließlich die Associação Mico-Leão-Dourado gegründet, die seitdem die Hauptanlaufstelle ist wenn es um den Schutz von Goldenen Löwenöffchen in ihrem Lebensraum in Brasilien geht.
Da Lebensraumverlust einer der Gründe war, warum es immer weniger Goldene Löwenäffchen im Atlantischen Regenwald gab, ist hier auch noch wichtig zu erwähnen, dass im Jahre 1974 das Reserva Biológica de Poço das Antas errichtet wurde. Das Reserva Biológica de Poço das Antas erstreckt sich über die Gemeinden Silva Jardim und Casimiro de Abreu im Bundesstaat Rio de Janeiro und ist von der gleichnamigen Stadt Rio de Janeiro etwa 120 Kilometer entfernt.
Dank der Associação Mico-Leão-Dourado und ihren Partnern leben heute laut IUCN über 1000 Goldene Löwenäffchen frei in ihrem natürlichen Lebensraum im Atlantischen Regenwald in Rio de Janeiro. Geschätzt wird aber, dass es etwa 3.200 Goldene Löwenäffchen in freier Wildbahn gibt. Dennoch werden sie bei der Weltnaturschutzunion in der Kategorie „stark gefährdet“ (englisch: „endangered“) geführt. Im Jahre 2000 waren sie sogar noch in der Kategorie „vom Aussterben bedroht“ (englisch: „critically endangered“).
Wichtig zu erwähnen ist hier auch noch, dass ein Drittel der heute im Atlantischen Regenwald lebenden Goldenen Löwenäffchen auf in Gefangenschaft geborene Tiere zurückzuführen sind. Das heißt, neben der Errichtung von Schutzgebieten, trug auch die Zucht in Gefangenschaft zum Schutzprogramm der Goldenen Löwenäffchen und somit auch zur Vergrößerung der Population in Rio de Janeiro auf über 1000 Tiere bei.
Die Associação Mico-Leão-Dourado hat mehrere Strategien entwickelt, die weiterhin zum Schutz der Goldenen Löwenäffchen beitragen sollen.
Einer dieser Strategien ist es, die Populationen der Goldenen Löwenäffchen zu überwachen. Das heißt, sie kontrollieren bei 18 Gruppen Goldener Löwenäffchen wo und wie die Tiere leben. Unter anderem nehmen die Mitarbeiter der Associação Mico-Leão-Dourado Daten zu ihrem Verhalten, ihrem Aufenthaltsort und den Umweltbedingungen auf. Diese Arbeit ist sehr wichtig, weil die Population der Goldenen Löwenäffchen sehr klein ist und es zu Inzucht kommen kann. Das würde dann auch bedeuten, dass Goldene Löwenäffchen in ein anderes Gebiet verlagert werden müssen wenn es notwendig ist.
Da der Verlust von Lebensraum wesentlich dazu beigetragen hat, dass die Population Goldener Löwenäffchen abnahm, ist eine weitere wichtige Strategie der Associação Mico-Leão-Dourado Wälder wieder aufzuforsten. Auch um verschiedene Waldstücke wieder miteinander zu verbinden damit es zu einem genetischen Austausch kommen kann so dass Inzucht vermieden wird.
Desweiteren gehören auch die Errichtung von mehr Schutzgebieten und die Integration von lokalen Bauern und Familien in den Schutz der Goldenen Löwenäffchen mit zu den Strategien. Auch Bildung, Marketing und ein nachhaltiger Tourismus zählen bei der Associação Mico-Leão-Dourado zu einem effektiven Schutz der Goldenen Löwenäffchen dazu.
Für mich ging es im brasilianischen Herbst nach Silva Jardim um die Associação Mico-Leão-Dourado zu besuchen.
Ich war nicht nur beeindruckt von den Goldenen Löwenäffchen die ich dort gesehen habe, sondern traf dort auch auf Menschen, die sich mit viel Geduld, Herz und Ausdauer für den Schutz der Goldenen Löwenäffchen einsetzen.
Goldene Löwenäffchen (Leontopithecus rosalia)
An dem ersten Morgen in Silva Jardim sah es zunächst nicht danach aus die Goldenen Löwenäffchen an dem Tag sehen zu können.
Es regnete in Strömen.
Vom Frühstückssaal aus sah ich kontinuierlich hinaus auf den Himmel um irgendwo eine hellblaue Stelle zu entdecken, die auf besseres Wetter hinweist.
Die hellblaue Stelle am Himmel suchte ich vergeblich. Die Sonne kam an diesem Tag nicht hervor, aber der Regen hörte auf, so dass uns die Associação Mico-Leão-Dourado früh am Morgen abholen konnte.
Ich war erleichtert.
Die Associação Mico-Leão-Dourado befindet sich an der Rodovia BR 101 – Km 214 im Reservat Poço das Antas (Portugiesisch: Reserva Biológica Poço das Antas) der Gemeinde Silva Jardim. Mitarbeiter der Associação Mico-Leão-Dourado nahmen uns an diesem Tag mit in den Wald wo die Goldenen Löwenäffchen leben.
Schon während der Fahrt erzählten sie uns einiges über die Goldenen Löwenäffchen und ihre Arbeit mit ihnen. Da sie schon über zwanzig Jahren für die Goldenen Löwenäffchen arbeiten, haben sie auch dementsprechend sehr viel Wissen über diese einzigartigen Tiere aufgebaut.
Sie hielten mit uns an einem Waldstück.
Etwas nass vom Regen stapften wir durch die unter Wasser stehende Wiese. Angekommen am Rande des Waldes warteten wir für einen kurzen Moment.
Einer der Mitarbeiter der Associação Mico-Leão-Dourado war mit einer Telemetrie-Antenne ausgestattet, denn ein paar wenige der Löwenäffchen waren mit Sendern um ihren Hals versehen. Die Telemetrie-Antenne hilft den Mitarbeitern die Goldenen Löwenäffchen aufzusuchen. Innerhalb kürzester Zeit wussten sie daher wohin zu den Goldenen Löwenäffchen gehen.
Schon nach ein paar Minuten trafen wir auf eine Gruppe Goldener Löwenäffchen. An ihren Geräuschen waren sie trotz dichtem Atlantischen Regenwald kaum zu verfehlen. Auch sind sie sehr gut an ihrem rötlichorangem Fell und ihrer Mähne zu erkennen.
Ihr Gesicht ist dagegen unbehaart und ohne Fell.
Natürlich entdeckten wir dann auch schon ziemlich schnell das Goldene Löwenäffchen mit dem Sender.
Einige der Tiere – wie auch das Goldene Löwenäffchen mit dem Sender – werden mit schwarzer Farbe markiert um die einzelnen Gruppen von einander unterscheiden zu können.
Das Goldene Löwenäffchen mit dem Sender ist zum Beispiel am Schwanz mit schwarzer Farbe markiert.
Goldene Löwenäffchen gehören übrigens wie die Weißkopf-Büschelaffen (Callithrix geoffroyi) und die Weißbüschelaffen (Callithrix jacchus) zu den Krallenaffen (Callitrichidae).
Wenn du meinen Beitrag zu den Weißbüschelaffen am Zuckerhut in Rio de Janeiro kennst, dann weißt du schon, dass auch die Löwenäffchen (Leontopithecus) zu den Krallenaffen gehören. Ein wichtiges Merkmal der Krallenaffen sind die Krallen an den Fingern und Zehen (mit Ausnahme der Großzehe).
Dadurch können die Löwenäffchen wie auch die anderen Krallenaffen einen vertikalen Baumstamm ohne Probleme nach oben und unten klettern.
Mit Leichtigkeit scheinen sie sich an einem Baumast festklammern zu können ohne am Baum nach unten abzurutschen.
Auch die jüngeren Tiere sind schon wahre Kletterkünstler.
Es gibt übrigens vier verschiedene Arten an Löwenäffchen. Neben dem Goldenen Löwenäffchen gibt es noch das Goldkopflöwenäffchen (Leontopithecus chrysomelas), das Rotsteißlöwenäffchen (Leontopithecus chrysopygus) und das Schwarzkopflöwenäffchen (Leontopithecus caissara). Die Goldkopflöwenäffchen und die Rotsteißlöwenäffchen sind wie die Goldenen Löwenäffchen laut der Weltnaturschutzunion IUCN „stark gefährdet“ (englisch: „endangered). Doch die Schwarzkopflöwenäffchen sind sogar „vom Aussterben bedroht“ (englisch: „critically endangered“). Während die Goldkopflöwenäffchen weiter nördlicher im Vergleich zu den Goldenen Löwenäffchen leben, d.h. im Bundesstaat Bahia, so kommen die zwei anderen Löwenäffchen weiter südlicher vor. Das heißt, die Rotsteißlöschenäffchen in São Paulo und die Schwarzkopflöwenäffchen in Grenzwäldern von São Paulo und Paraná.
Nichtsdestotrotz, wie oben schon erwähnt waren die Goldenen Löwenäffchen an ihren Geräuschen nicht zu verfehlen.
Denn in dem Moment als wir den Wald betraten kam es zu einer kleinen Konfrontation. Ein einzelnes Weibchen streifte alleine umher und betrat das Territorium einer Familie.
Die Goldenen Löwenäffchen sind territoriale Tiere und leben in Familien. Eine Familie lebt auf einem Territorium von etwa 50 Hektar, das sie gegenüber Eindringlingen verteidigen.
So auch gegen das einzelne Weibchen.
Immer wieder fing sie mit ihren Rufen an.
Oder sie schaute in Richtung der Gruppe.
Während unseres weiteren Aufenthaltes im Atlantischen Regenwald bei den Goldenen Löwenäffchen, trafen wir sie nicht weiter an.
Die sozialen Beziehungen zwischen den Goldenen Löwenäffchen sind sehr komplex.
Eine Familie umfasst im Durchschnitt sieben Tiere wobei es nur ein Paar gibt – das Alpha-Männchen und das Alpha-Weibchen – das sich innerhalb der Gruppe fortpflanzt. Typisch für Krallenaffen ist es, dass Weibchen in der Regel Zwillinge zur Welt bringt und alle Mitglieder der Familie dem Alpha-Weibchen und dem Alpha-Männchen bei der Aufzucht helfen.
Allerdings trägt nur die Mutter die Jungtiere, wenn sie frisch geboren sind. Erst in der zweiten Woche kann auch mal der Vater die Jungtiere tragen. Die Geschwister helfen erst ab der dritten Woche.
Man kann übrigens hören wenn ein Weibchen schwanger ist. Denn wenn ein Weibchen schwanger ist, ruft es manchmal wie ein Jungtier. Die Rufe der Jungtiere unterscheiden sich nämlich von den Rufen der Weibchen.
Nicht nur bei der Aufzucht, sondern auch generell werden die Aufgaben innerhalb einer Familie aufgeteilt. Zum Beispiel die Aufgabe des Wachpostens. Die Aufgabe des Wachpostens ist es nach Gefahren Ausschau zu halten, während die anderen auf Nahrungssuche sind.
Apropos Nahrungssuche.
Goldene Löwenäffchen ernähren sich von Früchten, Insekten und andere kleine Invertebraten. Aber auch Frösche und Reptilien stehen auf ihrem Speiseplan.
Eine ihrer Lieblingsspeisen entdeckten wir auf dem Boden.
Hin und wieder sahen wir sie Blätter fressen.
Oder Baumäste abnagen und kauen.
Manchmal schleckten sie einen Baumast ab und rochen daran.
Auch die kleineren von ihnen zeigten dieses Verhalten.
Manchmal konnte ich nicht wirklich erkennen was sie gerade machten. Waren sie auf Nahrungssuche? Ja? Oder doch nein?
In anderen Momenten schienen sie was innerhalb von Baumstämmen suchen zu wollen.
Goldene Löwenäffchen sind übrigens Baumbewohner und kommen sehr selten auf den Boden.
Manchmal jedoch schon. Vielleicht um nach etwas Fressbarem zu suchen?
Die Mitarbeiter der Associação Mico-Leão-Dourado brachten den Goldenen Löwenäffchen auch Bananen mit, die sie mit großer Vorliebe verspeisten.
Wer an der Banane schon war, sah man sofort an ihren Gesichtern.
Auch die kleinen durften an die Banane ran und schienen diesen Extrahappen zu genießen.
Doch auch sie mussten dann wieder mal Platz machen.
Ihre Nahrungspräferenzen beeinflussen übrigens auch ihr Vorkommen. So leben sie bevorzugt unter 500 Meter, da an Seen und Flüssen Frösche vorkommen. Aber wenn sie müssen, zum Beispiel weil sich die Landwirtschaft weiter ausbreitet, können sie auch bis zu 700 Meter hochgehen.
Doch egal ob unter 500 Meter oder 700 Meter, eines der Goldenen Löwenäffchen hat die Position des Wachpostens auszuführen um die Familie vor potentiellen Gefahren zu warnen während die anderen auf Nahrungssuche sind.
Die Aufgabenverteilung innerhalb einer Familie ist sehr wichtig.
Es gibt übrigens zwei Gründe, warum ein Goldenes Löwenäffchen von einer Familie fortgejagt wird. Nämlich dann wenn es keine Aufgaben innerhalb der Gruppe übernimmt oder wenn es an der Zeit ist eine eigene Familie zu gründen.
Übrigens trafen wir im Waldgebiet wo die Goldenen Löwenäffchen leben noch einen anderen bekannten Vertreter der Krallenaffen an.
Und zwar die Weißbüschelaffen.
Wenn du meinen Beitrag zu den Weißbüschelaffen am Zuckerhut kennst, dann weißt du schon, dass Weißbüschelaffen nicht natürlich in den Wäldern in Rio de Janeiro vorkommen.
Das trägt nicht unbedingt zum Schutz der Goldenen Löwenäffchen bei, denn für die Goldenen Löwenäffchen sind die Weißbüschelaffen Nahrungskonkurrenten, weil sie das gleiche fressen.
Desweiteren leben auch Kapuzineraffen in dem Waldstück wo die Goldenen Löwenäffchen leben. Diese zerstören junge Juçarapalmen (Euterpe edulis), so dass keine Früchte an den Palmen wachsen können. Doch die Goldenen Löwenäffchen ernähren sich von diesen Früchten.
Die Juçarapalme ist übrigens bedroht, da sie auch zum Konsum geerntet wird.
Während unseres Aufenthalts im Lebensraum der Goldenen Löwenäffchen sahen wir sie kein einziges Mal beim Fressen der Früchte einer Juçarapalme.
Wir hatten insgesamt zwei Mal die Möglichkeit von der Associação Mico-Leão-Dourado bekommen die Goldenen Löwenäffchen zu sehen.
Nichtsdestotrotz, am zweiten Tag begegneten wir einer anderen Gruppe Goldener Löwenäffchen.
Dementsprechend hatten die Goldenen Löwenäffchen die Markierung auf ihrem Fell an einer anderen Stelle.
Natürlich gab es auch wieder ein Tier mit einem Sender.
Dieses Mal war nicht nur das Wetter besser, dieses Mal konnten wir die Tiere sogar noch von noch weiter nahem beobachten, da sie sich auf einem querliegenden Baumstamm aufhielten.
Dort suchten die Goldenen Löwenäffchen an dem Baumstamm nach irgendwas Fressbarem ab.
Während das eine Goldene Löwenäffchen sich an dem Baumloch zu schaffen machte, wartete scheinbar schon das nächste.
Bis es dann schließlich auch dran war.
Durch die Nähe konnte ich die Goldenen Löwenäffchen noch etwas besser beobachten.
Mal saßen sie nur auf dem Baumstamm.
Und mal fingen sie an zu rufen.
Mal schauten sie in meine Richtung.
Und mal nicht.
Auch am zweiten Tag konnte ich die Goldenen Löwenäffchen beim Riechen beobachten.
Andere saßen auf Ästen im dichten Atlantischen Regenwald.
Ein anderer war eifrig am klettern.
Während ein anderer nachzudenken schien.
Manchmal lugte ganz plötzlich eines der goldenen Löwenäffchen hinter einem Baumstamm hervor.
Auch waren wieder Jungtiere unter ihnen.
In einem Moment fing eines der Jungtiere an zu rufen. Und hörte wieder auf.
Dann änderte es seine Position und rief wieder.
Aber auch die erwachsenen Tiere riefen immer wieder durch den Atlantischen Regenwald.
Ich hätte den Goldenen Löwenäffchen noch stundenlang zusehen können. Doch irgendwann war es dann leider auch wieder Zeit zu gehen. Außerdem konnten wir so noch mehr von der Arbeit der Associação Mico-Leão-Dourado erfahren.
Wiederaufforstung des Atlantischen Regenwaldes
Ein wesentlicher Punkt, der zum Schutz der Goldenen Löwenäffchen beträgt, ist – wie oben schon erwähnt – die Wiederaufforstung des Atlantischen Regenwaldes. Dadurch wird nicht nur mehr Lebensraum für die kleinen Primaten erschaffen, es werden auch Habitatfragmente wieder miteinander verbunden. Auch ist es das Ziel Korridore zu schaffen, damit die Tiere Straßen überqueren können.
Wir haben eines der Gebiete besucht, wo Wald wieder aufgeforstet wird.
Auch konnten wir die Gärtnerei besuchen, die an der Wiederaufforstung des Atlantischen Regenwaldes mithilft.
Auch von diesem wunderschönen Ort war ich sehr beeindruckt. Mich beeindruckte vor allem auch das Wissen der Menschen über den Atlantischen Regenwald und wie sie mit viel Herzblut bei ihrer Arbeit dabei sind.
Wir liefen durch die Gänge der Gärtnerei.
Es gab eine Vielzahl an verschiedenen Pflanzen in verschiedenster Größe.
Uns wurde auch noch der Ort gezeigt wo die Samen getrocknet werden.
Sie zeigten uns alle möglichen Samen.
Es war so spannend, dass uns die Associação Mico-Leão-Dourado so viel von ihrer Arbeit gezeigt hat. Die Gärtnerei war ein Ort den ich auch ungern wieder verlassen habe.
Der Wanderpfad Boi Branco
Besucht man die Associação Mico-Leão-Dourado vor Ort (also nicht im Wald und nicht in der Gärtnerei oder an einer der Aufforstungsorte) lohnt es sich auch den Wanderpfad Boi Branco anzuschauen. Bei diesem Wanderpfad handelt es sich um einen Weg mit einer Länge von etwa 1200 Metern. Während des Weges begegnet man immer wieder Schildern, die Informationen über den Atlantischen Regenwald enthalten.
Der Weg war leicht zu gehen (wenn man die ganzen Moskitos nicht berücksichtigt).
Auf dem Weg gibt es auch zwei Brücken über die man einen Fluss überqueren muss.
Wie schon erwähnt, erfährt man auf dem Weg mehr über den Atlantischen Regenwald.
Wusstest du zum Beispiel, dass viele Bromelien eine Art Blatttrichter bilden können in dem sie Wasser und anderes organisches Material sammeln können? Diese Blatttrichter bilden neue Lebensräume, die für andere Organismen wie zum Beispiel Frösche oder Insekten wichtig sind.
Neben den Goldenen Löwenäffchen leben natürliche noch viel, viel mehr Tiere im Atlantischen Regenwald. Weitere Säugetiere, die im Altantischen Regenwald vorkommen sind die Südamerikanischen Nasenbären (Nasua nasua), Azara-Agutis (Dasyprocta azarae) und Neunbinden-Gürteltiere (Dasypus novemcinctus). Aber natürlich gibt es auch eine Vielzahl an Vögel wie beispielsweise der Blauflügel-Sperlingspapagei (Forpus xanthopterygius) oder der Rotschnabelhokko (Crax blumenbachii), die Cayenneralle (Aramides cajanea), der Schwarzmaskenguan (Aburria jacutinga), die Dreifarbentangare (Tangara seledon), der Nacktkehl-Glockenvogel (Procnias nudicollis) und die Goldtukane (Pteroglossus bailloni). Auch Reptilien wie die Schlange Micrurus lemniscatus carvalhoi und Amphibien wie der Frosch Phyllomedusa distincta oder die Kröte Rhinella jimi sind im Altantischen Regenwald zu finden.
Es lohnt sich also auch den kurzen Wanderweg bei der Associação Mico-Leão-Dourado zu gehen.
Wie kann man der Associação Mico-Leão-Dourado helfen?
Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten. Zum einen kann man sich zunächst über die Arbeit der Associação Mico-Leão-Dourado informieren und diese in den Sozialen Medien teilen. Desweiteren ist es auch möglich für die Associação Mico-Leão-Dourado zu spenden oder eines ihrer T-Shirts zu kaufen. Eine weitere Möglichkeit ist, die Associação Mico-Leão-Dourado vor Ort zu besuchen.
Mein kleiner Beitrag ist es, euch über die Goldenen Löwenäffchen und die Associação Mico-Leão-Dourado zu informieren um euer Interesse für diese wunderschönen Tiere, aber auch für den Atlantischen Regenwalld zu wecken. Ich kann nur sagen, es ist etwas so Besonderes diesen Tieren in der Natur und nicht im Zoo zu begegnen. Die Goldenen Löwenäffchen verdienen jede Aufmerksamkeit die sie bekommen können!
Praktische Informationen
Anreise nach Silva Jardim
Am Besten erreicht man Silva Jardim mit dem Auto. Ein Bus von Rio de Janeiro nach Silva Jardim gibt es anscheinend, weil wir am Busbahnhof Novo Rio in Rio de Janeiro nachfragten. Allerdings hat man in Silva Jardim dann den Nachteil, dass man vor Ort nicht mobil ist. Vor unserer Anreise in Silva Jardim fragte ich bei unserer Unterkunft nach ob es möglich ist auch mit den lokalen Bussen vor Ort unterwegs zu sein. Uns wurde empfohlen mit dem Auto zu kommen. Daher mieteten wir ein Auto in Rio de Janeiro bei Movida. Wir gingen zu Movida in der Straße Avenida Princesa Isabel, 334 – bloco 1 loja b – Copacabana, Rio de Janeiro – RJ, 22011-010. Wir bezahlten für 3 Tage 436.80 R$. Hinzu kamen noch 184 R$ für Benzin, das wir selber auftankten, da es auf diese Weise billiger ist.
Unterkunft in Silva Jardim
Während unseres Aufenthaltes in Silva Jardim übernachteten wir in der Pousada Ipuca. Die Pousada Ipuca befindet sich in der Rua Álvaro de Souza, 135 – Centro, Silva Jardim – RJ, 28940-000. Pro Nacht bezahlten wir 206 R$ für zwei Personen. Insgesamt blieben wir 3 Nächte. Das Frühstück war inklusive. Als wir in der Pousada Ipuca übernachteten, waren wir die einzigen Gäste. Wir haben uns dort sehr wohlgefühlt. Die Zimmer sind sehr gemütlich und sauber.
Da wir an unserem ersten Tag schon früh los mussten, wurde das Frühstück extra für uns sogar früher als normal hergerichtet.
Associação Mico-Leão-Dourado
Mehr Informationen über wie die Goldenen Löwenäffchen bei der Associação Mico-Leão-Dourado beobachtet werden können gibt es auf ihrer Webseite (auf Portugiesisch).
Englisch