Das Naturreservat Hornstrandir in den Westfjorden in Island ist ein toller Ort für alle, die sich gerne in der Natur aufhalten. Das Naturreservat ist ein hervorragender Ort für Wanderer, aber auch für all diejenigen, die Tiere beobachten wollen. Denn im Naturreservat Hornstrandir lebt das größte einheimische Landsäugetier Islands. Und zwar der Polarfuchs. Ich reiste nach Ísafjörður in den Westfjorden, um an einer Tour teilzunehmen, bei der ich Polarfüchse in ihrem natürlichen Lebensraum beobachten konnte. Es war eine wundervolle Erfahrung! In diesem Blogbeitrag schreibe ich sowohl über das Naturreservat Hornstrandir, als auch über die Polarfüchse, die ich dort sah.
Das Naturreservat Hornstrandir
Wale und Delfine. Papageitaucher. Oder Isländische Pferde. Island ist ein außergewöhnlicher und schöner Ort für all diejenigen, die sich für Tiere interessieren. Aber natürlich auch für Leute, die sich generell für Natur, Vulkane, Elfen oder andere typisch nordischen Themen interessieren. Obwohl ich mich generell viel für Meeressäugetiere und Vögel interessiere, in Island freute ich mich besonders auf eine Begegnung. Und zwar die mit einem Polarfuchs im Naturreservat Hornstrandir. Während der zwei Wochen in Island hatte ich viele tolle Momente, aber die mit den Polarfüchsen war für mich schon etwas Einzigartiges und ganz Besonderes. Vielleicht auch deswegen, weil es für mich das erst Mal war, einen Polarfuchs in seinem natürlichen Lebensraum zu sehen.
Ich fühle mich immer noch so privilegiert, wenn ich daran denke, Polarfüchse in Island gesehen zu haben.
Auch das Naturreservat Hornstrandir hat mich mit seiner Schönheit ziemlich mitgerissen. Wenn ich an das Naturreservat Hornstrandir denke, dann denke ich an einen der schönsten und friedlichsten Orte zurück, die ich jemals gesehen habe. Ich möchte allerdings nicht zu viel übertreiben, weil ich das manchmal zu oft mache. Aber beim Naturreservat Hornstrandir kann ich einfach nicht anders. Ich erlebte das Naturreservat beim schönsten Wetter. Dazu war ich von der Welt komplett abgeschottet. Während dieser paar Tage fühlte ich mich sehr friedvoll und genoss es in vollen Zügen.
Das Naturreservat Hornstrandir ist wahrscheinlich der beste Ort in Island, Polarfüchse in ihrem natürlichen Lebensraum zu beobachten.
Oder gibt es einen Ort von dem ich nichts weiß?
Das kann natürlich gut sein. Nichtsdestotrotz, das Naturreservat Hornstrandir liegt in den Westfjorden und kann von Ísafjörður aus - eine kleine Stadt im Nordwesten Islands - leicht erreicht werden. Mit weniger als 3.000 Einwohnern ist Ísafjörður noch die größte Stadt in den Westfjorden.
Die meisten Reisenden beginnen ihren Besuch im Naturreservat Hornstrandir in Ísafjörður. So auch bei mir.
Sogar die Bootsfahrt zum Naturreservat war schon eine Erfahrung wert.
Eine wunderschöne Landschaft nach der anderen.
Wo sollte ich nur zuerst hinschauen?
Information: Obwohl die meisten wohl an einer Tour teilnehmen, begegnete ich auch Leuten, die das Naturreservat Hornstrandir auf eigene Faust erkundeten. Man muss dann unter anderem eine Bootsfahrt ins Naturreservat von Ísafjörður aus organisieren, was gut funktioniert. Ein wichtiger Haltepunkt im Naturreservat Hornstrandir ist Hesteyri.
Das Naturreservat Hornstrandir ist auch ein guter Ort für Menschen, die nach viel Ruhe suchen. Und für Menschen, die eine abgelegene Region spüren wollen. Also ein weiterer Punkt, warum das Naturreservat für mich ein perfekter Ort war.
Auf unserer Bootsfahrt zur Kvíar Lodge hielten wir an mehreren Orten. Ich kann mich leider nicht an all die Namen dieser Orte erinnern. Aber wir hielten definitiv auch in Hesteyri, damit diejenigen, die nicht an unserer Tour teilnahmen, aussteigen konnten. Hesteyri ist einer der wichtigsten Punkte für Wanderer im Naturreservat.
Um ehrlich zu sein kümmerte ich mich nicht viel um die Namen der Orte. Ich vertraute einfach den Leuten des Tourenanbieters. Ich war mir sicher, dass sie uns an einen wunderschönen Ort brachten. Ich wollte daher nur die Westfjorde genießen.
Ja, ich besuchte das Naturreservat mit einem Tourenanbieter. Das Unternehmen hieß Borea Adventures, welches seinen Sitz in Ísafjörður hat. Ich war mit meiner Entscheidung sehr glücklich.
Bei jedem Stopp fragte ich mich, ob das jetzt wohl unser letzter Stopp war?
Sie hätten mich an jedem Ort rauslassen können. Ein Ort war schöner als der andere. Ich wäre überall im Naturreservat Hornstrandir glücklich gewesen.
Vielleicht (nein, eigentlich ganz sicher!) ist das Naturreservat so schön, weil Straßen fehlen. Nur Häuser. Auf unserer letzten Bootsfahrt kamen wir jedoch an einem Ort vorbei, wo eine Frau im Sommer allein lebte. Das Lustige daran ist allerdings (für mich jedenfalls), dass diese Frau ein Auto besaß, welches sie nutzte, um von ihrem Haus zur Anlegestelle zu gelangen. Ein Weg von etwa nur 100 Metern.
In Island lernte ich außerdem, dass die Menschen dort ihre Autos scheinbar lieben. Vielleicht liegt es ja daran, warum die öffentlichen Verkehrsmittel auf Island nicht so gut ausgebaut sind?
Bevor ich zum Naturreservat Hornstrandir reiste, sprach ich mit Leuten, die gerade erst zurückkamen. Laut denen, hatten sie es nicht einfach wenn es regnete, weil sie in ihren Zelten blieben (bleiben mussten). Aber trotzdem schwärmten sie vom Naturreservat. Ja, Regen kann es im Naturreservat natürlich geben. Trotzdem ist der Sommer eine gute Reisezeit. Und wenn die Sonne hervorkommt, sind die Tage unglaublich schön. So hörte ich auch von Wanderern, dass sie inmitten der Wildnis aufwachten und ein paar Polarfüchse in der Nähe beobachten konnten.
Würde ich Polarfüchse im Naturreservat Hornstrandir sehen?
Ich hoffte so sehr.
Laut den Infos, die ich erhielt, ist Jagen im Naturreservat verboten. Und weil es an den Klippen sehr viele Vögel gibt - vor allem in der Bucht Hornvík - ist das Hornstrandir Naturreservat ein Paradies für die Polarfüchse.
Im nächsten Abschnitt schreibe ich mehr über den Ort wo ich mich hauptsächlich aufhielt und von wo aus ich die Polarfüchse beobachten konnte.
Information: Interessierst du dich fürs Wandern im Naturreservat Hornstrandir? Falls ja, sei darauf vorbereitet, dass du nur hin und wieder Menschen sehen wirst. Denke daher daran, eventuell ein GPS-Gerät mitzunehmen. Oder an einer Tour teilzunehmen.
Die Kvíar Lodge
Eine tolle Familie aus England mit zwei freundlichen Kindern. Zwei Freunde aus den USA. Eine Alleinreisende auch aus den USA. Sowie eine weitere Alleinreisende aus Dänemark. Und ich - eine weitere Alleinreisende, aber aus Deutschland. Und natürlich zwei Tourguides. Das heißt, eine gemischte Gruppe mit Leuten aus verschiedenen Regionen der Welt. Wunderbar! Darüber hinaus waren die zwei Tourguides hervorragend und sympathisch. Sowie war die Tour von Borea Adventures perfekt organisiert.
Selbst wenn ich jetzt nur noch über den Ort schreibe, komme ich ins Schwärmen. Ich vermisse diesen Ort. Das Naturreservat Hornstrandir. Die Kvíar Lodge. Die Polarfüchse. Und unsere tolle Gruppe. Ich fühlte mich so ruhig wie schon seit langem nicht mehr. Auch fühlte ich in mir eine so friedvolle Stimmung an diesem verlassenen und abgelegenen Ort.
Da ich wegen der Polarfüchse dort war, nahm ich an der Tour „Midnight sun and Arctic foxes“, die von Borea Adventures angeboten wurde, teil. Diese Tour hieß so, weil es hinter der Kvíar Lodge einen Polarfuchsbau gab.
Die Anderen waren wie ich ganz gespannt auf eine erste Begegnung mit den Polarfüchsen.
Daher zeigten uns die Tourguides nach der Ankunft in der Kvíar Lodge und dem Auspacken den Ort des Polarfuchsbaus.
Wir sahen einige Vögel. In dem Moment allerdings keinen einzigen Polarfuchs.
Der Bau der Polarfüchse lag hinter der Kvíar Lodge. Natürlich war dieser Bau mit einem Zaun geschützt. Niemand durfte sich dem Bau nähern. Wir mussten warten bis die Polarfüchse auftauchten.
Als wir in der Kvíar Lodge ankamen, sahen wir keine Polarfüchse vor ihrem Bau.
Nachdem wir unsere Taschen ausgepackt und den Polarfuchsbau kurz beobachtet hatten, halfen wir das Mittagessen vorzubereiten und genossen die Sonnenstrahlen vor der Kvíar Lodge.
Die Kvíar Lodge war früher mal ein Bauernhaus und liegt in der Bucht Jökulfirðir.
Wir waren 11 Leute und es gab fünfzehn Betten. Ein Zimmer war für die Familie. Ein anderer Raum für die zwei Freunde. Und wir Frauen bekamen jeweils ein Zimmer für uns alleine. Die zwei Tourguides teilten sich einen anderen Raum. Auch das Bauernhaus war toll.
Das Wohn- und Esszimmer waren gemütlich. Vom Haus aus hatten wir zudem einen grandiosen Ausblick auf die Bucht. Das Essen war fantastisch. Es gab sogar vegetarisches und veganes Essen. Der Polarfuchsbau war hinter der Kvíar Lodge, so dass wir diesen regelmäßig besuchen konnten. Sogar von drinnen aus konnte ich auf den Polarfuchsbau schauen. Allerdings verbrachten wir nicht allzu viel Zeit im Haus. Es war also alles perfekt für mich.
Information: Bitte beachte, dass es im Keller lediglich eine Dusche gibt. Auch das Duschen selbst kann sehr kalt sein. Ich habe es nicht ausprobiert. Es gibt auch eine Sauna hinter dem Haus, welche die Tourguides jeden Abend angemacht haben.
Ich genoss die Isolation in der Kvíar Lodge.
Ich konnte mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal so gut geschlafen hatte. Trotz der hellen Nacht. Wir hatten keine Ablenkung. Kein Internet. Kein Telefon. Wir waren komplett von der Welt abgeschnitten. Es fühlte sich jedenfalls so an. Ich schlief so gut, dass ich nicht mal die zwei schnarchenden Freunde im anderen Raum unten hörte. Die Dänin konnte das leider nicht.
Nichtsdestotrotz. Ich fühlte mich gut.
Ich hatte geplant, auch mal nachts aufzustehen, um die Polarfüchse zu beobachten. Allerdings schlief ich so gut, dass ich nicht aufwachte. Dafür machte ich früh morgens vor dem Frühstück immer noch einen Spaziergang.
Wenn ich mir Sorgen machte, dann nur über das Wetter. Ob es wohl regnen würde? Würden wir dann immer noch so viel Zeit draußen verbringen können?
Es regnete zum Glück nicht. Es wurde nur am Nachmittag (es war Juli) immer etwas kühler. Wir konnten daher an allen Tagen den ganzen Tag draußen verbringen, um zu wandern und auf die Polarfüchse zu warten.
Daher gab es keinen Grund zur Sorge und wir konnten die Tage draußen in der Nähe der Kvíar Lodge verbringen.
Information: Es gab eine Heizung in der Kvíar Lodge. Daher war es in der Nacht nicht kalt und ich musste nicht frieren. Das Haus wird mit Solar- und Windenergie betrieben. Bitte beachte aber, dass es nicht möglich ist, Handys uneingeschränkt lange aufzuladen. Daher ist es besser, in der Kvíar Lodge erst mal alles auszuschalten.
Wandern in der Nähe der Kvíar Lodge
Auch wenn die Landschaften um die Kvíar Lodge wunderschön war, hatte ich dennoch ständig ein Auge auf die Polarfüchse.
Würden wir einem Polarfuchs auf einer unserer Wanderungen begegnen? Wie würden diese Tiere dann wohl auf uns reagieren? Oder nehmen sie uns sowieso schon von Weitem wahr und verstecken sich?
Leider werde ich das wohl nie erfahren, da wir keinen einzigen Polarfuchs auf unseren Wanderungen sahen. Wir sahen sie vor ihrem Bau regelmäßig, aber nicht auf unseren Wanderungen.
Statt Polarfüchse begegneten wir allerdings vielen Vögeln wie beispielsweise Goldregenpfeifer.
Außerdem sah ich einige Wiesenpiper in der Nähe der Kvíar Lodge, aber auch auf dem offenen Gelände weiter weg vom Haus.
Das Gleiche beobachtete ich in Bezug auf die Rotdrosseln. Wir begegneten ihnen sowohl in der Nähe des Bauernhauses als auch auf unseren Wanderungen.
Wiesenpiper und Rotdrosseln waren die von mir am meisten beobachteten Vögeln in der Nähe der Kvíar Lodge. Wir hörten auch oft einen typischen Ruf eines Schnepfenvogels. Doch leider sah ich keine von ihnen. So schnell ich sie hörte, waren sie auch schon wieder weg.
Viel einfacher zu beobachten waren dagegen die vielen Wildblumen.
Unsere Tourguides hatten ein großes Wissen über die Wildblumen in den Westfjorden.
Eine interessante Pflanze war die Echte Engelwurz (Angelica archangelica).
Die Echte Engelwurz ist eine Pflanze, die von den Polarfüchsen gefressen wird.
Das war in der Tat neu für mich. Ich hatte davor nämlich nicht gewusst, dass sich Polarfüchse von Pflanzen ernähren! Daher werden Polarfüchse als Allesfresser bezeichnet.
Auf unseren Wanderungen schaute ich deshalb Ausschau nach der Echten Engelwurz. Vielleicht würde uns ja ganz zufällig ein Polarfuchs begegnen?
Doch leider war das nur ein Wunschtraum.
Trotz der fehlenden Polarfüchse genoss ich die Zeit und die Landschaften im Naturreservat Hornstrandir.
Obwohl es Sommer war, war die hügelige Landschaft teilweise mit Schnee bedeckt.
Der Ausblick auf die schneebedeckten Berge und das blaue Wasser waren spektakulär.
Der Schnee schien weit weg zu sein. Aber wir erreichten den Schnee dennoch, fassten ihn an und fühlten seine Kälte.
Wir wanderten auf offenem Gelände und wir hatten am ersten Tag unserer Wanderung stets die Kvíar Lodge im Blick.
Von Weitem sahen wir einen Wasserfall. Natürlich gingen wir auch dorthin.
Alle waren still. Es gab keine Notwendigkeit zu reden. Der Klang des Wasserfalls war genug. Sehr beruhigend und wohltuend.
Vom Wasserfall aus hatten wir weitere schöne Aussichten auf die Region.
Ich denke, dass die Kvíar Lodge für all diejenigen ist, die nicht so oft wandern. Aber natürlich gibt es im Naturreservation Hornstrandir bestimmt herausfordernde Wanderrouten. Ich wandere sehr gerne und ich hätte sehr gerne noch eine schwierigere Wanderroute unternommen. Da ich allerdings wegen der Polarfüchse ins Naturreservat reiste und eine Kamera mitschleppte, entschied ich mich gegen eine Tour, die schwierigere und/oder längere Wanderrouten auf dem Plan hatte. Die Wanderungen um die Kvíar Lodge waren daher genau das Richtige für mich.
Nichtsdestotrotz, das Grün, das Blau und das Weiß verschlugen mir den Atem. Es war wunderschön!
Da wir auf unserer ersten Wanderung keinen Polarfuchs sahen, hoffte ich natürlich auf der zweiten Wanderung einen zu sehen.
Um es jedoch gleich vorwegzunehmen. Auch auf unserer zweiten Wanderung sahen wir keine Polarfüchse.
Wandern war somit nicht die beste Option, Polarfüchse zu beobachten. Sei es am Morgen oder am Nachmittag.
Auch wenn wir wieder keinen einzigen Polarfuchs auf unserer zweiten Wanderung sahen, war auch diese Wanderung im Naturreservat Hornstrandir einzigartig und mit wunderschönen Aussichten verbunden.
Diese zweite Wanderung führte uns jedoch in die andere Richtung entlang der Küste in Richtung Lónafjörður.
Und wieder hatten wir Glück mit dem Wetter. Es war hell und sonnig. Es wehte ein leichter Wind, aber es war dennoch warm.
Manchmal hielten wir an und betrachteten die Wildblumen.
Unsere Tourguides hatten wirklich sehr gute Augen für Pflanzen.
Zum Beispiel sahen sie die Isländische Waldhyazinthe (Platanthera hyperborea) entlang des Weges.
Wie weiter oben schon erwähnt, kannten unsere Tourenguides die Pflanzen sehr gut. Sie waren keine ausgebildeten Biologen, aber sie hatten ein sehr großes Wissen über die Pflanzen im Naturreservat Hornstrandir.
Wir schauten jedoch nicht nur nach den Wildblumen, sondern auch nach Spuren der Polarfüchse. An einem Ort konnten wir Kot (von einem Polarfuchs?) betrachten. Dieser Kot lag jedenfalls vor einem Bau.
Im Polarfuchszentrum lernte ich, dass ein Bau mehr als einen Eingang haben kann. Wir entdeckten jedoch nur einen Eingang.
Information: Falls du mehr über die Polarfüchse erfahren möchtest, kann ich das Polarfuchszentrum in Súðavík empfehlen. Ich habe es vor meinem Besuch im Naturreservat Hornstrandir besucht. Bitte schaue in einen meiner früheren Blogbeiträge, um mehr darüber zu erfahren.
Der Polarfuchs ist das größte einheimische Landsäugetier in Island. Alle anderen Landsäugetiere wurden vom Menschen eingeführt. Blauwale dagegen sind die größten Meeressäugetiere sowohl in Island als auch in der Welt. Leider sah ich keinen Blauwal in Island (dafür aber auf den Azoren). Ich hatte jedoch das Glück, Zwergwalen und Buckelwalen in Húsavík und Reykjavík zu begegnen. Auf der Insel Vigur entdeckte ich Seehunde auf Felsen liegen. Im Naturreservat Hornstrandier konnte ich zwar keine Seehunde beobachten, dafür aber Kegelrobben.
Auf unserer zweiten Wanderung entdeckten wir von der Küste aus eine Kegelrobbe im Wasser schwimmen.
Es gab auch hier und da Vögel.
Weit weg entdeckten wir Singschwäne auf dem Meer schwimmen.
Am Ende des Weges hielten wir an und rasteten. Ich entdeckte viele Pflanzen der Echten Engelwurz, aber - wie soll es anders sein - weit und breit war kein einziger Polarfuchs zu sehen.
Vielleicht waren sie ja auch irgendwo in der Nähe und sie versteckten sich nur vor uns.
Ich legte mich in der Nähe des Wassers hin und genoss die Sonne und die Ruhe. Ich beobachtete die zwei amerikanischen Freunde wie sie gekonnt flache Steine über das Wasser schleuderten.
Unsere Tourenguides fanden mal wieder einige Pflanzen. Und zwar essbare Pflanzen, die sie uns ausprobieren ließen.
Alles erschien so einfach und unwirklich. Zu schön um wahr zu sein.
Und die Gruppe war toll. Alles war so perfekt.
Nach einer gewissen Zeit verabschiedete sich ein Tourenguide, um für uns das Mittagessen vorzubereiten. Wir konnten noch etwas länger bleiben, aber nach etwas mehr Zeit verabschiedeten auch wir uns von diesem wundervollen Ort und wanderten zurück zur Kvíar Lodge.
Wir machten übrigens nur Wanderungen in der Nähe der Kvíar Lodge. Es ist allerdings auch möglich, von einem anderen Ort aus zur Kvíar Lodge zu wandern. Nachmittags trafen wir genau auf diese Leute, die von woanders kamen und von der Kvíar Lodge aus abends mit dem Boot zurück nach Ísafjörður fuhren.
Ich war ja schon etwas neugierig, was wohl hinter den Bergen um die Kvíar Lodge zu sehen war.
Daher schloss ich mich am letzten Tag der alleinreisenden Amerikanerin an und wir wanderten gemeinsam nach dem Frühstück den Berg hoch.
Doch bevor wir weiter nach oben gingen, nahmen wir uns noch Zeit, Wildblumen in der Nähe der Kvíar Lodge zu fotografieren.
Wir sahen recht häufig den Knöllchen-Knöterich (Bistorta vivipara, oben links), den Wald-Storchschnabel (Geranium sylvaticum, oben rechts), den Scharfen Hahnenfuß (Ranunculus acris, unten links), oder das Wiesen-Schaumkraut (Cardamine pratensis, unten rechts).
Da wo wir dem Scharfen Hahnenfuß begegneten, sahen wir auch häufig den Alpenhelm (Bartsia alpina, links). Hier und da entdeckten wir Schmalblättriges Wollgras (Eriophorum angustifolium, rechts).
Dieses Mal hatten wir keine Pflanzenexperten dabei.
Aber ich erinnerte mich noch sehr gut an zwei Pflanzen. Und zwar an zwei Orchideen.
Zum einen handelte es sich dabei um das Gefleckte Knabenkraut (Dactylorhiza maculate, links), und zum anderen um die Grüne Hohlzunge (Dactylorhiza viridis, rechts).
Weiter oben entdeckten wir weniger Pflanzen bzw. Pflanzenarten. Wir fanden jedoch trotzdem einige neue Pflanzenarten, die wir weiter unten noch nicht gesehen hatten.
Zum Beispiel sahen wir den Wolligen Teppich-Thymian (Thymus praecox britannicus, oben links) und die Weiße Silberwurz (Dryas octopetala, rechts).
Mir gefiel besonders gut die Arktische Weide (Salix arctica, unten links). Ich fand sie sehr hübsch.
Es war etwas ganz Besonderes, so viele kleine Schätze auf den Wiesen im Naturreservat Hornstrandir zu begegnen.
Es gab kein ausgeschriebener Weg wo man wandern konnte. Aber weiter oben wurde es felsiger und wir mussten auf Steinen wandern.
Wir begegneten mehreren Steinhaufen, die uns als Orientierungspunkte helfen sollten.
Trotz der steinigen Umgebung fanden wir Pflanzen.
So entdeckten wir beispielsweise die Gämsheide (Kalmia procumbens, links) und den Alpen-Säuerling (Oxyria digyna, rechts).
Der Weg schien unendlich lang zu sein. Nachdem wir den Höhepunkt des einen Hügels erreicht hatten, führte der Weg vor uns zum Höhepunkt eines weiteren Hügels. Und das immer so weiter.
Wir hatten keine Karte dabei und wir schauten vorher nicht nach einem konkreten Weg. So wussten wir nicht, ob es irgendeinen Endpunkt bald gab. Wir wollten ganz nach oben. Wir wanderten an mehreren Orientierungspunkten vorbei.
Wir sahen immer noch die Kvíar Lodge. Doch irgendwann verschwand auch das Bauernhaus hinter einem Hügel. Wir wanderten weiter und weiter.
Obwohl unsere Wanderung keinen Endpunkt zu haben schien, so war ich über die positive Einstellung der Amerikanerin sehr dankbar. Sie war bereits über sechzig, aber so sportlich und optimistisch, das Ende des Hügels zu erreichen. Sie war eine erfahrene Wanderin.
Ich fühlte mich gut bei so einer positiven Ausstrahlung, die sie hatte.
Die Landschaften waren in der Höhe wieder herrlich anzuschauen.
Wir wollten unbedingt ganz nach oben. Doch letztendlich entschieden wir uns umzudrehen, weil es schon fast Mittag war und wir noch ein ganzes Stück zurücklaufen mussten.
Merkwürdigerweise wanderten wir einen anderen Weg zurück, so dass wir an manchen Stellen weiter nach links oder rechts gehen mussten, weil ein Abstieg sonst zu gefährlich gewesen wäre.
Diese Wanderung war meine letzte im Naturreservat Hornstrandir. Und wie sollte es anders sein. Auch auf dieser letzten Wanderung begegneten uns die Polarfüchse nicht. Im nächsten Abschnitt schreibe ich über die Polarfüchse, die wir im Naturreservat Hornstrandir hinter der Kvíar Lodge beobachteten.
Information: Ich war insgesamt drei Tage im Naturreservat Hornstrandir. Für mich war das genau richtig, wobei ich auch gerne etwas länger geblieben wäre. Man kann auch für nur einen Tag ins Naturreservat und eine eintägige Wanderung machen. Borea Adventures bietet verschiedene Touren an. Vielleicht lohnt sich ja eine nur eintägige Wanderung, wenn man nur wenig Zeit hat?
Polarfüchse im Naturreservat Hornstrandir
Das Naturreservat Hornstrandir ist ein wichtiger Lebensraum für die Polarfüchse in Island.
Polarfüchse wurden in Island seit dem 9th Jahrhundert gejagt und sind seit 1994 durch eine Verordnung geschützt. Angeblich können Polarfüchse jedoch immer noch legal in Island gejagt werden. Sogar Jungtiere vor ihrem Bau! Aber es gibt ein paar Orte wo die Polarfuchsjagd ganz verboten ist.
Das Naturreservat Hornstrandir ist einer dieser Orte. Im Naturreservat Hornstrandir darf kein Polarfuchs gejagt werden.
Wie weiter oben schon erwähnt, sahen wir keinen einzigen Polarfuchs auf unseren Wanderungen. Aber hinter der Kvíar Lodge war ein Polarfuchsbau, den wir nach unserer ersten Wanderung kontrollierten und Glück hatten. Ein Polarfuchsjunges lag vor seinem Bau auf der Wiese.
Wir waren natürlich alle ziemlich aufgeregt und begeistert, dieses Polarfuchsjunges vor seinem Bau zu sehen. Der Eingang des Baus war trotzdem noch ziemlich weit weg. Wir blieben natürlich an der Abgrenzung, die um den Bau aufgestellt wurde, stehen.
Die Dänin war mit einem Festbrennweiten-Objektiv (600mm) ausgestattet und konnte recht schöne Fotos von den Polarfüchsen machen - trotz der verhältnismäßig schwierigen Lichtbedingungen am hellichten Tag (das Licht war sehr hart). Aber trotz der 600mm-Brennweite, war der Fuchsbau für ein sehr gutes Foto weit weg.
Nach wenigen Momenten bewegte sich der junge Polarfuchs etwas mehr.
Waren dort noch mehr Polarfüchse vor dem Bau? Vielleicht ja, aber wir konnten keinen weiteren mehr sehen.
Ein Bau ist für den Polarfuchs ein Unterschlupf. Während der Fortpflanzungszeit lebt normalerweise ein Weibchen zusammen mit seinen Jungtieren in einem Bau. Daher ist es angeblich auch möglich, Weibchen und Männchen während der Jungenaufzucht anhand des Fells zu unterscheiden. Denn die Weibchen verlieren an ihren Seiten Fell, weil sie während der Jungenaufzucht immer wieder durch den Eingang des Baus müssen und dabei Fell verlieren. Da Männchen in dieser Phase der Fortpflanzungszeit in der Regel nicht in den Bau gehen, verlieren sie an den Seiten kein Fell und können somit von den Weibchen unterschieden werden.
In manchen Gebieten wie beispielsweise in den Westfjorden ist es für die Polarfüchse schwierig, einen neuen Bau anzulegen. Daher werden in den Westfjorden viele Baue mehrmals über lange Zeiträume genutzt.
Wie oft wohl der Bau hinter der Kvíar Lodge schon benutzt wurde?
Ich weiß es leider nicht.
Wir sahen dafür den kleinen Polarfuchs wie er scheinbar vergnügt auf der Wiese lief.
Füchsinnen gebären für gewöhnlich Mitte oder Ende Mai. In den ersten 3 bis 4 Wochen werden die Jungtiere gesäugt und bleiben im Bau. Nach den ersten Wochen verlassen die Jungtiere den Bau und ernähren sich nach und nach immer mehr von fester Nahrung. Sowohl Männchen als auch Weibchen bringen Nahrung zum Bau. Manchmal helfen sogar einjährige Weibchen, die im Jahr davor geboren wurden, bei der Nahrungssuche.
Da ich Mitte Juli zum Naturreservat Hornstrandir reiste, schätze ich, dass die Jungtiere hinter der Kvíar Lodge vermutlich ein Alter von etwa zwei Monaten hatten.
Interessanterweise pflanzen sich Polarfüchse in Island jährlich fort, während sie in anderen Regionen wie in Skandinavien, Grönland, Alaska oder Kanada je nach Nahrungsverfügbarkeit nur alle 3-5 Jahre Junge gebären. Zu ihrem Nahrungsspektrum dort gehören Lemminge. Wenn sehr viele Lemminge als Nahrung zur Verfügung stehen, können sich die Polarfüchse stark vermehren. Wenn jedoch die Anzahl an Lemmingen gering ist, können sich nur wenige Polarfüchse erfolgreich fortpflanzen. Ein Wurf kann dort angeblich 18 bis 20 Jungtiere haben.
Daher ist die Chance, jedes Jahr hinter der Kvíar Lodge Polarfüchse zu sehen, relativ groß.
Der Polarfuchs in Island gilt als Generalist, der auf verschiedene Nahrungsressourcen, vor allem aber Vögel, zurückgreift.
Im Winter ist die Nahrungsverfügbarkeit gering, aber die Polarfüchse sind an diese jahreszeitlichen Schwankungen angepasst. Sie können auch zu viel Nahrung fangen und diese später fressen.
Polarfüchse ernähren sich auch von Krebstieren und kleinen Fischen. Sogar Schwarze Krähenbeeren, Larven von Motten und Honigbienen scheinen hin und wieder in ihrem Nahrungsspektrum vorzukommen, weil sie schon in Mägen von Polarfüchsen gefunden wurden.
Interessant: Wusstest du, dass einige Polarfüchse in den Westfjorden violette Farbe in ihren Knochen haben? Es ist noch nicht ganz geklärt, warum das so ist. So weit ich informiert bin, gibt es dazu noch keine wissenschaftliche Studie. Man vermutet allerdings, dass Polarfüchse Muschelschalen fressen und verdauen.
Der Polarfuchs auf der Wiese lief etwas umher. Er schien nur ein bisschen neugierig zu sein und näherte sich uns nicht weiter.
Es war ein warmer Nachmittag. War es schon zu warm für die Polarfüchse?
Polarfüchse haben eines der dicksten und am besten isolierten Felle im Tierreich. Daher sind sie perfekt an einen kalten Lebensraum angepasst. Im Frühling verlieren sie Fell, aber sie schwitzen nicht, wenn es zu warm ist.
Stattdessen hecheln sie und öffnen ihr Maul, um abzukühlen.
Das Polarfuchsjunges schien unruhig zu sein. In einem Moment saß es. Und im anderen Moment stand es wieder auf und lief umher.
Waren wir der Grund für sein Verhalten?
Im Polarfuchszentrum lernte ich, dass bereits eine Studie durchgeführt wurde, die die Auswirkungen des Tourismus auf Polarfüchse untersuchte. In dieser Studie wurde beobachtet, dass die Anwesenheit von Touristen an manchen Bauen sich schon negativ auf die Polarfüchse ausgewirkt hatte. So ganz ohne Einfluss auf das Junge hatten wir vermutlich nicht, auch wenn wir brav an der Abzäunung standen. Ich möchte hier nochmal darauf hinweisen wie wichtig es ist, vorgegebene Verhaltensregeln zu beachten. In diesem Fall war es unsere Verpflichtung, hinter dem Zaun zu bleiben, um eine große Distanz zum Bau und den Polarfüchsen einzuhalten.
Nach einer gewissen Zeit fing der Polarfuchs an zu bellen. Was bedeutete dies? War es wegen uns? Oder bellte er seinen Geschwistern zu? Oder seinen Eltern?
Wir wussten es nicht. Jedenfalls lernte ich im Polarfuchszentrum, dass Polarfüchse neben Duftmarken auch bellen, um ihr Territorium zu markieren.
Da wir schon einige Zeit am Zaun standen, beschlossen wir, den Bau für eine kleine Kaffee- und Teepause vor dem Bauernhaus und um uns in der Sonne zu wärmen, zu verlassen.
Wir wollten später wieder zu den Polarfüchsen schauen.
Auch dann hatten wir Glück. Wir sahen einen weiteren Polarfuchs. Doch dieses Mal war es kein Jungtier, sondern ein erwachsener Polarfuchs.
Handelte es sich um ein Weibchen oder ein Männchen?
Wir konnten es nicht erkennen. Der Polarfuchs war zu weit weg.
Interessant: Polarfüchse, die weder ein Territorium haben noch sich fortpflanzen, werden im Englischen „runners“ oder „non-breeders“ genannt.
Diesen erwachsenen Polarfuchs haben wir eindeutig durch unsere Anwesenheit in Schrecken versetzt. Der Polarfuchs schaute in unsere Richtung, bellte und verschwand.
Ich fühlte mich schlecht. Ja, es ist unbeschreiblich schön, Wildtiere zu beobachten, aber keinesfalls möchte ich durch meine Anwesenheit Tiere verschrecken...
Das andere Jungtier war trotzdem noch vor dem Bau. War es das gleiche Jungtier? Oder ein anderes? Wir konnten nicht gut erkennen wie viele Jungtiere vor dem Bau waren.
Nachdem ich das schlafende Jungtier vor seinem Bau noch für kurze Zeit beobachtete, entschied ich mich „Gute Nacht“ zu sagen und verschwand im Bauernhaus.
Am nächsten Tag stand ich sehr früh auf, um einen kleinen Spaziergang vor dem Frühstück zu machen. Es war so friedlich und ruhig.
Das Meer. Die Berge. Und der etwas bewölkte Himmel verwandelten das Naturreservat Hornstrandir bereits in einen weiteren schönen Tag.
Ich beobachtete ein paar Vögel. Ich schaute mich um und ließ die Kvíar Lodge hinter mir. Ich hoffte so sehr, auf Polarfüchse zu treffen, aber ich versuchte, meine Erwartungen so gering wie möglich zu halten.
Und dann sah ich auf einmal etwas Dunkles bewegen. Polarfüchse?
Ja!
Was für ein Glück ich doch hatte!
Gab es in der Gegend einen weiteren Bau? Oder war es eine andere Familie?
Es könnte sein, dass dort tatsächlich ein weiterer Bau gewesen ist, da in einem guten Territorium mehr als ein Bau sein kann. Ein Territorium ist ein Gebiet, in dem sich die Polarfüchse bewegen und nach Nahrung suchen.
Die Qualität und Größe eines Territoriums hängt unter anderem von seiner Nahrungsverfügbarkeit ab.
Nichtsdestotrotz, ich sah drei kleine Polarfüchse und ein erwachsenes Tier dahinter.
Interessant: Polarfüchse sind Einzelgänger oder leben in einer monogamen Paarbindung. Trifft man auf mehr als zwei Polarfüchse, dann handelt es sich sehr wahrscheinlich um eine Gruppe mit Jungtieren.
Wie aufregend für mich diese Begegnung war!
Die drei Amerikaner sahen mich von weitem. Sie wiederholten nach dieser Begegnung mehrmals wie viel Glück ich doch hatte.
Das erwachsene Tier war mir gegenüber aber sehr vorsichtig und traute der Situation nicht. Die Jungtiere hatten den Ort bereits verlassen. Der erwachsene Polarfuchs stand auf, aber blieb noch stehen.
Ich wollte die Polarfüchse nicht erschrecken. Ich musste still stehen bleiben.
Doch das erwachsene Tier drehte sich schließlich um und bewegte sich weg.
Und fing an zu bellen.
Zum Glück setzte sich der Polarfuchs wieder hin, dachte ich mir. Doch nur für einen kurzen Moment.
Dann stand der Polarfuchs wieder auf und bewegte sich in die Richtung wo die Jungtiere ein paar Momente davor verschwunden waren.
Nach der Begegnung wurde ich von der Amerikanerin begleitet. Auch sie wünschte sich so eine Begegnung wie ich sie kurz davor hatte. Leider tauchten die Polarfüchse jedoch nicht mehr auf.
Wir verließen schließlich das Gebiet, um vor unserer Wanderung am Morgen noch etwas zu frühstücken.
Am Nachmittag lag ich auf der Wiese hinter der Kvíar Lodge und hoffte auf weitere Begegnungen mit den Polarfüchsen.
Das hatte ich zum Glück auch.
Und dieses Mal waren es mindestens zwei Polarfüchse.
Sie schliefen, wachten auf, bewegten sich ein bisschen und schliefen wieder ein.
Ich lag wie die Polarfüchse auf der Wiese, genoss ihre Anwesenheit sowie die warmen Sonnenstrahlen auf meiner Haut.
Die Polarfüchse auf Island sind in der Hinsicht interessant, weil sie keine Verbindung zu anderen Polarfuchspopulationen haben. Die isländische Population ist nämlich schon seit mehreren Tausend Jahren von anderen Polarfüchsen isoliert.
Interessant: Wusstest du, dass Polarfüchse schon in der Nähe von Reykjavík gesehen wurden? Falls du mehr darüber wissen möchtest, schau dir das Video an, in dem es um Projekte geht, die von Studenten vor kurzem durchgeführt wurden. Polarfüchse nähern sich scheinbar Städten, weil sie dort Nahrung finden.
In Island gibt es übrigens zwei Farbmorphe. Da wäre zum einen der die blaue Farbmorphe und zum anderen der weiße Farbmorphe. In den Westfjorden sind 80% der Polarfüchse sogenannte blaue Farbmorphe. Diese Polarfüchse haben das ganze Jahr über ein braunes Fell, welches aber ausbleichen und somit blond erscheinen kann.
Polarfüchse im Naturreservat Hornstrandir sind an den Lebensraum Küste angepasst und suchen entsprechend dort nach Nahrung. Daher sind die Polarfüchse mit einem braunen Fell besser getarnt als mit einem weißen Fell.
Leider bekam ich hinter der Kvíar Lodge nicht viel vom Fressverhalten der Polarfüchse mit.
Aber sie ließen mich trotzdem etwas in ihr Leben schauen.
Als ich auf der Wiese lag tauchte irgendwann ein weiteres Polarfuchsjunges auf. In einem Moment spielten sie und im nächsten Moment waren sie wieder so müde und schliefen.
Vielleicht waren alle drei ja schon die ganze Zeit vor dem Bau und ich habe sie nur nicht gesehen.
Ich lag den ganzen Nachmittag auf der Wiese. Ich döste vor mich hin, so wie es auch die Polarfüchse machten.
Hin und wieder kam die Dänin vorbei. Die zwei Kinder waren auch immer irgendwo in der Nähe. Ihre Eltern waren besorgt, dass sie mich und die Polarfüchse stören würden.
Aber die zwei Kinder war wie die Polarfüchse. Sie spielten auf der Wiese, mal dösten sie vor sich hin, dann wurden sie wieder etwas aktiver und so weiter. Ich fand es sowieso bemerkenswert, dass die zwei Kinder sich so für die Polarfüchse interessierten.
Auch wenn die Polarfüchse hinter der Kvíar Lodge recht weit weg waren, so hatte ich dennoch eine wunderschöne Zeit im Naturreservat Hornstrandir und war mit allem wie es war zufrieden.
Die Tour war sehr gut organisiert, die Gruppe war toll, das Wetter wunderbar. Ich fühle mich nun wirklich sehr privilegiert, an so einem unbeschreiblich schönen Ort gewesen zu sein.
Ich denke bereits darüber nach, das Naturreservat Hornstrandir in der nahen Zukunft nochmals zu besuchen...
Information: Ein anderer - vielleicht sogar besserer - Ort, um Polarfüchse im Naturreservat Hornstrandir zu beobachten, ist die Hornvík-Bucht. Borea Adventures organisiert auch in diese Region des Naturreservats Touren.
Praktische Informationen
Vor der Tour ins Naturreservat Hornstrandir übernachtete ich in einem Hostel in Ísafjörður und unternahm Ausflüge. Falls du mehr über meine Ausflüge in dieser Region wissen möchtest, schaue in meine Blogbeiträge zur Insel Vigur und in den über das Polarfuchszentrum.
Ich nahm an einer mehrtägigen Tour, die von Borea Adventures organisiert wurde, teil. Ich war mit meiner Entscheidung zufrieden. Bitte besuche ihre Webseite, um mehr über mögliche Touren zu erfahren.
Das Büro von Borea Adventures befindet sich in der Straße Aðalstræti 17, 400 Ísafjörður.
Mehr Informationen über Polarfüchse
Hast du schon einmal Polarfüchse gesehen? Oder kennst du das Naturreservat Hornstrandir? Lass mich doch von deinen Erfahrungen in den Kommentaren wissen.