Nachdem ich erfolglos im Feliciano Miguel Abdala Naturreservat nach Nördlichen Spinnenaffen gesucht und die Eiablage der Meeresschildkröten im Parque Estadual de Itaúnas knapp verpasst hatte, war ich über jeden Tipp von einheimischen Brasilianern dankbar, die mir sagen konnten, wo ich wilde Tiere beobachten kann.
Und einer dieser Tipps, den ich und Ricardo bekommen haben, war das Naturreservat Reserva Natural Vale.
Nach unserem Aufenthalt in Itaúnas planten wir eigentlich direkt nach Vitória weiterzufahren um von dort aus das Projeto Tamar zu besuchen. Aus einem mir unerklärlichen Grund habe ich aus meinem Reiseführer nicht wahrgenommen, dass es in der Nähe von Linhares in Espírito Santo das Schutzgebiet Reserva Natural Vale liegt. Doch die Betreiber unserer Pousada in Itaúnas haben uns wärmstens empfohlen doch das Reserva Natural Vale auf unserem Weg nach Vitória zu besuchen denn dort soll es eine Vielzahl an verschiedenen Tieren geben.
Linhares ist eine kleinere Stadt mit etwa 150.000 Einwohnern, die durch die Schnellstraße BR-101 sehr gut an das Busverkehrsnetz in Brasilien angebunden ist. Die Stadt liegt am Rio Doce und ist bekannt dafür von zahlreichen Seen umgeben zu sein. Auch wenn die Stadt selber nicht besonders schön ist – sehr wahrscheinlich liegt das an dem vielen Verkehr und weil ich generell Natur schöner finde als Städte – so bin ich von ihrer Umgebung umso mehr begeistert. Da unser Stopp in Linhares sehr spontan war und wir in Vitória eigentlich schon eine Unterkunft gebucht hatten, blieben uns nur eineinhalb Tage die Umgebung von Linhares zu erkunden.
Wir entschlossen uns einerseits für das Reserva Biológica de Comboios wo sich das Projeto Tamar befindet und andererseits für das Reserva Natural Vale. Ein weiterer Ort, den ich sehr, sehr gerne gesehen hätte, wäre das Reserva Biológica de Sooretama gewesen. Leider blieb uns dafür nicht mehr genug Zeit.
Auch wenn Linhares für mich aufgrund des Verkehres nicht der schönste Ort ist, so ist die Stadt doch ein hervorragender Ort sie als Ausgangspunkt für Ausflüge in die Umgebung zu nehmen.
So eben auch ins Reserva Natural Vale.
Später sollte ich übrigens dann noch herausfinden, dass dieses Schutzgebiet im Atlantischem Regenwald – dem Reserva Natural Vale – zum UNESCO Weltnaturerbe gehört.
Wie konnte ich dieses Schutzgebiet aus meinem Reiseführer übersehen!
Lag dieses Schutzgebiet doch auf unserem Weg von Itaúnas nach Vitória!
Nichtsdestotrotz, nach meinen zwei „missglückten“ Wildlife-Begegnungen (so wirklich missglückt war es ja nicht, da ich dennoch viel Neues und Schönes zu Gesicht bekommen hatte) hatte ich für jeden Tipp weit geöffnete Ohren, den ich von den Betreibern der Pousada in Itaúnas dankend annahm.
So machten wir uns auf in Richtung Linhares um von dort aus das Reserva Natural Vale zu besuchen.
Reserva Natural Vale
Wie eben schon erwähnt gehört das Reserva Natural Vale (RNV) zum UNESCO-Weltnaturerbe. Auch wenn es zum UNESCO-Weltnaturerbe gehört, kann man im Reserva Natural Vale auf Wanderwegen oder Straßen Sport treiben, Spaziergänge machen oder Fahrrad fahren. Der Eintritt ist frei.
Als weitere Information kann gesagt werden, dass das Wegenetz im Reserva Natural Vale eine Länge von etwa 20 Kilometer erreicht und eine Fläche von ca. 23 Tausend Hektar Atlantischen Regenwaldes (oder Mata Atlântica wie es auf Portugiesisch heißt) umfasst.
Das Reserva Natural Vale ist damit eines der größten geschützten Gebiete mit Atlantischem Regenwald. Im Reserva Natural Vale sollen etwa 3000 verschiedene Pflanzenarten vorkommen. Bezüglich der Fauna soll es mehr als 1500 Spinnenarten, 27 verschiedene Fische, 56 Arten an Amphibien und 64 Arten an Reptilien geben. Desweiteren kommen im Reserva Natural Vale 102 verschiedene Säugetier- und 391 verschiedene Vogelarten vor.
Ein Paradies für Tierbeobachter!
Außerdem ist das Reserva Natural Vale hervorragend organisiert und gepflegt. Das Schutzgebiet wird privat betrieben und wurde für den Naturtourismus ausgebaut. Neben einer permanenten Ausstellung über den Atlantischer Regenwald wo man mehr über die Pflanzen- und Tierwelt dieses Bioms (Lebensgemeinschaft von Tieren und Pflanzen in einem größeren geografischen Raum wie hier der Atlantische Regenwald) erfahren kann, ist es im Reserva Natural Vale auch möglich in einer der Lodges zu übernachten (mehr dazu weiter unten).
Es gibt auch die Möglichkeit in einem Restaurant etwas zu essen und zu trinken. Außerdem finden im Naturreservat ansonsten noch Events und andere Aktivitäten statt. Darüberhinaus können im Reserva Natural Vale geführte Touren gebucht werden. Für Kinder bietet das Reserva Natural Vale einen Spielplatz an.
Ok. Das hört sich jetzt für dich wahrscheinlich eher nach einem Freizeitpark an als ein Ort wo man wirklich echte wilde Tiere sehen kann.
Ein Freizeitpark ist das Reserva Natural Vale aber definitiv nicht!
Das Reserva Natural hat einfach nur eine hervorragende Infrastruktur. Es ist relativ einfach zu erreichen und man hat halt die Möglichkeit dort in der Nähe des Waldes zu übernachten. Und es gibt Personal, die sich um das Reserva Natural Vale (inklusive Gärtnerei) kümmert.
Es werden weder Tiere angefüttert noch irgendwelche Tiere vorgeführt.
Wenn man Tiere im Reserva Natural Vale sehen möchte, kann man entweder auf eigene Faust auf den ausgeschilderten Wegen durch den Atlantischen Regenwald folgen oder an einer geführten Tour mitmachen.
Ausgestattet mit einer Karte, die wir am Schutzgebiet-Büro bekommen hatten, liefen wir los.
Zunächst machten wir Halt an dem kleinen See in der Nähe des Schutzgebiet-Büros. Wir bekamen nämlich den Tipp, dass sich dort öfters ein Tapir aufhalten würde.
Natürlich sah ich mit meinem Glück, das ich habe, an diesem Tag keinen Tapir.
Aber ich hoffte dann eben auf andere Tierbegegnungen.
Wir hatten im Schutzgebiet-Büro natürlich noch vorher nachgefragt wo sich die Tiere am meisten aufhalten. Außer bei dem Tapir konnten sie uns nicht wirklich weiterhelfen, da man einfach suchen und Glück haben muss.
Die Tiere sind frei in ihren Entscheidungen!
So machten wir uns auf, einen kleinen Bereich des Atlantischen Regenwaldes im Reserva Natural Vale zu erkunden.
Es führten sowohl breitere…
… als auch engere Wege durch das Reserva Natural Vale.
Da das Reserva Natural Vale so gut organisiert ist, fand man auf den Wegen auch zahlreiche Informationen zu den Bäumen im Atlantischen Regenwald. Besonders freute ich mich als ich einen „ipê-rosa“, der mir aus zahlreichen Fotos schon bekannt war, angetroffen zu haben. Besonders schön finde ich die Blütezeit an diesem Baum. Denn während dieser Zeit verwandelt sich der Baum in ein Meer aus rosa Blüten.
Wie du unschwer auf dem Bild erkennen kannst, war ich nicht während der Blütezeit im Reserva Natural Vale. Diese beginnt nämlich erst Ende Juni. Wir waren im März im Reserva Natural Vale.
Ich freute mich trotzdem auf einer dieser Bäume getroffen zu haben.
Denn außer den Moskitos sahen wir erstmal nichts an Tieren im Reserva Natural Vale.
Zwar raschelte es einmal irgendwo weiter von uns weg in einem Gebüsch, aber so richtig erkennen konnten wir nicht um was es für ein Tier es sich handelte.
War es vielleicht ein Wasserschwein?
Es könnte eines gewesen sein.
Nach unserer erfolglosen Suche in der Mittagshitze und den lästigen Moskitos verließen wir für eine Pause das Waldstück und näherten uns wieder dem Schutzgebiet-Büro.
Während unserer Pause machte sich ein Gelbkehlspecht (Piculus flavigula) uns bemerkbar.
Normalerweise wurden wir was Vögel angeht immer sehr verwöhnt. Doch an diesem Tag beobachtete ich relativ wenige Vögel. Natürlich gibt es viele Vögel im Reserva Natural Vale (das heißt 391 verschiedene Arten!), aber wir waren an diesem Tag einfach viel zu spät – erst gegen Mittag – im Reserva Natural Vale angekommen. Und zur Mittagszeit ist es eher schwierig Vögel zu beobachten. Wir waren an dem Tag so spät dran, weil wir am Vormittag erst noch ein Auto mieten mussten und das am Vortrag nicht regeln konnten da wir spät am Abend angekommen waren.
Nichtsdestotrotz, sollten wir im Reserva Natural Vale noch auf ein paar mehr Tiere treffen.
Als wir nach unserer Pause weiterliefen, nahmen wir einen anderen Weg am Rande eines Waldstücks umso besser den Moskitos aus dem Wege zu gehen.
Das hat nur bedingt gut geklappt!
Aber als wir dann unter einem Holzdach auf Stelzen vor der heißen Mittagssonne Schutz suchten, fing in den Bäumen etwas an zu rascheln.
Es waren Schopfkapuzineraffen!
Schopfkapuzineraffen (Sapajus robustus) im Reserva Natural Vale
Wenn du meinen Artikel über die Nördlichen Spinnenaffen im Feliciano Miguel Abdala Naturreservat gelesen hast, dann weißt du, dass ich vor meiner Begegnung mit den Schopfkapuzineraffen bereits auf Kapuzineraffen in Brasilien getroffen war. Allerdings waren es im Feliciano Miguel Abdala Naturreservat nicht die Schopfkapuzineraffen sondern die Schwarzen Kapuziner (Sapajus nigritus). Beide gehören übrigens zu den Gehaupten Kapuzinern (Sapajus). Denen gegenüber stehen die Ungehaupten Kapuziner (Cebus), die ich auf meiner Reise in Brasilien nicht angetroffen habe.
Die Kapuzineraffen sind typische Vertreter der Neuweltaffen. Sowohl die Gehaupten als auch die Ungehaupten. Das heißt, es sind Affen der Neuen Welt und kommen daher nur in Amerika natürlich vor. Denen gegenüber stehen die Altweltaffen der Alten Welt (Eurasien und Afrika) zu denen bespielsweise die Südliche Grünmeerkatze (Chlorocebus pygerythrus) als auch der Südliche Brillenlangur (Trachypithecus obscurus), die ich beide in Südafrika in Monkeyland gesehen habe, gehören.
Vielleicht erinnerst du dich an meinen Beitrag aus Südafrika als ich in Monkeyland war. Schon dort traf ich in einem geschützten Wald auf Kapuzineraffen. Und zwar auf einen Haubenkapuziner (Sapajus apella).
Für mich fühlte es sich damals etwas komisch an so viele verschiedene Affen der unterschiedlichsten Kontinente in einem Waldstück anzutreffen. Wobei hier wichtig zu erwähnen ist, dass Monkeyland ein Schutzgebiet für Affen ist. Das heißt, sie nehmen Affen auf, die zuvor zum Beispiel in Zirkussen oder als Haustiere schlecht gehalten wurden und nicht mehr ausgewildert werden können. In Monkeyland bekommen sie zumindest einen Teil ihrer Freiheit wieder zurück. Denn sie können sich dort frei bewegen.
Doch im Reserva Natural Vale sind die Schopfkapuzineraffen und auch alle anderen Tiere hundertprozentig frei.
Das macht die Suche nach den Tieren selbstverständlich um einiges schwieriger.
Daher freuten wir uns umso mehr als sich eine Gruppe Schopfkapuziner uns bemerkbar machte.
Ich konnte die Anzahl der Tiere nicht genau abzählen, da die Tiere so verstreut waren. Aber ich schätzte die Anzahl der Tiere auf etwa 15 bis 20 Tiere.
Das heißt, es gab für mich eine Menge zu beobachten.
Zunächst hatte ich am Anfang etwas Schwierigkeiten die Tiere zu fotografieren, weil im Wald nicht die idealsten Lichtbedingungen zum Fotografieren herrschten und weil sich die Schopfkapuziner so weit oben in den Bäumen fortbewegten.
Dankbar war ich über jeden Kapuzineraffe, der eine kleine Pause einlegte.
Wenn ich mir den Kopf der Kapuzineraffen anschaue, verstehe ich warum sie Schopfkapuzineraffen heißen, da einige einen recht ausgeprägten Schopf besaßen.
Einer der ersten Schopfkapuziner, die ich etwas näher betrachten konnte, war einer der Kleineren.
Er schnappte sich eine Frucht…
… um sie in seinen Händen näher betrachten zu können.
„Wie bekomme ich diese Frucht nur auf?“ schien er sich zu fragen.
Dieser Schopfkapuziner war allerdings nicht der Einzige, der sich mit einer Frucht „rumquälte“. Ein anderes Tier fand ebenfalls eine Frucht im Wald.
Auch dieser schien sich mit der Frage auseinandersetzen zu müssen, wie er wohl diese Frucht aufbekommen kann.
Er versuchte es mit beißen. Mal nur soft…
… dann wieder etwas fester.
Ein bisschen spritzte es dann tatsächlich aus der Frucht in sein Gesicht.
Wie groß seine Ausbeute war konnte ich nicht erkennen. Zumindest ein bisschen schien er etwas abbekommen zu haben.
Es gab so viel zu beobachten. Mir viel es schwer mich nur auf ein Tier konzentrieren zu können. Ich wollte einfach so vieles sehen. Aber als der Schopfkapuziner mit der Frucht weiter den Baum hochkletterte, konnte ich ihn nicht mehr weiter gut beobachten. Außerdem sichtete ich genau in diesem Moment eine Mutter mit ihrem Jungtier.
Sie bewegte sich mit ihrem Jungtier fort. Mal hielt sie an…
… dann lief sie wieder los. Hoch oben auf den Ästen fühlte sie sich wohler. So erschien es mir.
War es durch unsere Anwesenheit?
Kann ich mir sehr gut vorstellen.
An einem Punkt hielten sie kurz an und sie und ihr Jungtier blickten in unsere Richtung.
Doch als die Mutter mit ihrem Jungtier wieder losmarschierte, folgte ich ihr nicht mehr. Ich könnte mir vorstellen, dass die Mutter wegen ihres Junges einfach viel vorsichtiger ist.
Vor allem gegenüber Menschen!
So suchte ich mir Tiere, die durch unsere Anwesenheit nicht gestresst auf uns wirkten.
Eine Gruppe hatte es sich auf ein paar Ästen gemütlich gemacht. Doch auch sie wurden auf mich und meine Kamera aufmerksam. Nachdem sich einer von ihnen kurz aufrichtete und streng in meine Kamera blickte…
… legte er sich wieder gemütlich zurück auf seinen Ast.
Auf meiner weiteren Route durch den Wald erblickte ich weitere Schopfkapuziner.
Während der eine auf einem Ast herumturnte…
… hockte ein anderer gemütlich auf einem Baum.
Manch ein anderer blickte mich hoch oben von seinem Ast aus an.
Besonders spannend wurde es dann als ein paar der Jüngeren sich noch weiterbewegten, die Älteren zurückließen, und an einer reifen Jackfrucht ankamen.
Während sich der eine hinter einer der Jackfrüchte zu verstecken schien…
… aber immer wieder in die Frucht reinbiss …
… hatte es einer der Größeren schon geschafft an das Fruchtfleisch einer reifen Jackfrucht zu gelangen.
Mit seinen Händen griff er so weit wie möglich in die Frucht …
… um so viel von der Frucht abzubekommen wie möglich.
Auf mich wirkten die Schopfkapuziner relativ friedlich untereinander an diesem Tag. Manchmal waren sie zu zweit an der Jackfrucht …
… oder wechselten sich ab.
Die anderen schienen so lange abzuwarten bis sie (wieder) dran waren.
Die Atmosphäre wirkte auf mich soweit friedlich. Bis dann eines der größeren Tiere (vielleicht das Alpha-Männchen?) eintraf.
Als das Tier eintraf machten die anderen erst mal Platz und verließen die Jackfrucht. Doch so wirklich hungrig schien es nicht. Als es sich wieder mehr entspannte hoch oben auf dem Ast kamen ein paar der anderen Schopfkapuziner wieder zurück und aßen weiter.
Vielleicht wollte es auch nur auf die Schopfkapuziner-Mama und ihrem Jungtier aufpassen als sie an der Jackfrucht waren?
So genau kann ich das natürlich leider nicht sagen, weil ich die Gruppe Schopfkapuziner gerade mal erst kennengelernt hatte. Aber es könnte auch sein, dass es sich tatsächlich um das Alpha-Männchen handelte, das lediglich seine Position und Stärke präsentieren wollte.
Die Schopfkapuziner, die sich von der Jackfrucht ihren Anteil schon gesichert hatten …
… ließen sich irgendwo im Baum nieder und genossen ihr Stück Jackfrucht.
Diejenigen, die gerade keinen Platz an der Frucht hatten, …
… ließen sich in der Nähe auf einem Ast nieder. Ein kleiner Schopfkapuziner auf einem Ast …
… schien noch hungrig zu sein und nach mehr Jackfrucht greifen zu wollen.
Kurz bevor wir gingen beobachteten wir immer mehr – vor allem die Kleineren – in dem benachbarten Baum an Blätter nagen.
Besonders hervorheben möchte ich an dieser Stelle auch noch, dass es sich bei den Schopfkapuzineraffen um eine „stark gefährdete“ (englisch: endangered) Affenart laut IUCN handelt und ein nur sehr enges Verbreitungsgebiet hat. Das heißt, dass sein Verbreitungsgebiet nur vom südlichen Bahía und nördlichem Minas Gerais bis zum Rio Doce in Espírito Santo reicht.
Ich fühlte mich so privilegiert den Schopfkapuzinern im Reserva Natural Vale bei der Nahrungssuche zuschauen zu können. Und dass es sich bei meiner Begegnung mit den Schopfkapuzineraffen um eine so seltene Art handelt, wurde mir erst im Nachhinein bekannt. Daher schätze ich meine Begegnungen mit den Schopfkapuzineraffen umso mehr.
Lodges im Reserva Natural Vale
Wie ich weiter oben schon erwähnt habe, gibt es im Reserva Natural Vale die Möglichkeit eine Unterkunft zu buchen. Wir hätten das liebend gern gemacht! Doch leider stand an den Tagen als wir im Reserva Natural Vale waren eine Grundreinigung der Häuser an. Es waren an den zwei Tagen, die wir in Linhares waren, nicht möglich im Reserva Natural Vale in einer der Lodges zu übernachten. Daher kann ich hier leider nicht meine Erfahrungen teilen. Aber ein paar Eindrücke möchte ich dennoch nicht vorenthalten.
In dem Bereich wo die Lodges stehen gleicht kein Häuschen dem anderen.
In der Nähe befindet sich auch eine kleine Gärtnerei.
Auch sind wir wieder auf Jackfrüchte getroffen.
Ach ja. Und gegen Abend sahen wir dann sogar noch ein paar mehr Vögel. Für die Papageien war ich leider zu langsam mit dem Fotografieren. Aber wir sahen auch noch mehrere Chopistärlinge (Gnorimopsar chopi).
Wir liefen weiter und entdeckten, dass von einem der Häuschen ein Weg auf Stegen an den Rand eines Waldstückes führte.
Dieser Weg führte in Richtung eines anderen Hauses.
Auch in diesem Häuschen hätte ich liebend gern übernachtet. Wenn ich dort übernachtet hätte, hätte ich mich schon früh am Morgen losgemacht um nach den Tieren zu suchen. Auch erscheint mir der Ort perfekt um Ruhe zu finden.
Übrigens haben wir an dem Tag im Reserva Natural Vale keine weiteren Besucher angetroffen. Neben dem netten Personal sind uns keine Menschen begegnet.
Regeln im Reserva Natural Vale
Bevor ich zum Schluss komme, möchte ich auch noch darauf hinweisen, dass im Reserva Natural Vale einige Regeln zu beachten sind. Es dürfen keine Haustiere mitgeführt werden und die Wildtiere sind weder anzufassen noch zu füttern. Fischen und schwimmen ist ebenfalls verboten. Selbstverständlich darf kein Müll weggeworfen werden. Das versteht sich denke ich von selbst, aber ist nicht für jeden selbstverständlich. Pflanzen, Steine, Früchte und Samen bleiben dort wo sie sind. Es darf nichts mitgenommen werden. Außerdem ist zu empfehlen lange Hosen und festes Schuhwerk zu tragen.
Fazit
Das Reserva Natural Vale war für uns ein lohnenswerter Stopp auf unserer Reise von Itaúnas nach Vitória. Auch wenn wir nicht so viele verschiedene Tierarten an diesem einen Tag entdeckten, so war die Begegnung mit den Schopfkapuzineraffen umso mehr besonders. Wenn man bedenkt, dass es sich bei den Schopfkapuzinerarten um eine stark gefährdete Art handelt, freut es mich umso mehr dieses Erlebnis hier auf meinem Blog präsentieren zu können.
Praktische Informationen
Anreise nach Linhares und zum Reserva Natural Vale
Das Reserva Natural Vale befindet sich an der Bundessstraße BR-101, KM 122. Da es nicht möglich war in einer der Lodges zu übernachten, mussten wir uns in einem Hotel in Linhares einquartieren. Linhares liegt ebenfalls an der BR-101 und ist daher einfach mit dem Bus oder Auto zu erreichen.
Die Hauptstadt von Espírito Santo ist etwa 130 Kilometer von Linhares entfernt. Nach Rio de Janeiro und Belo Horizonte in Minas Gerais fährt man zwischen 600 und 650 Kilometer.
Da wir von Itaúnas kamen nahmen wir zuerst einen Mar Aberto Regionalbus nach Conceição da Barra (siehe Praktische Informationen für Itaúnas) und dann einen Bus von Águia Branca nach Linhares. Wir haben das Busticket am Schalter gekauft und hatten Glück noch eines bekommen zu haben. Uns wurde nämlich empfohlen sich frühzeitig um ein Ticket für diese Strecke zu kümmern. Von Conceição da Barra aus fahren drei Busse nach Vitória, aber vier Busse nach Linhares. Möchte man ein Busticket online kaufen, dann ist das möglich über Clickbus oder Brasil by Bus.
Von Itaúnas nach Conceição da Barra fuhren wir etwa eine Stunde und bezahlten 9.70 R$. Mit Águia Branca fuhren wir ungefähr drei Stunden nach Linhares und bezahlten 33.30 R$.
Möchte man ein Auto mieten, dann gibt es in Linhares verschiedene Anbieter. Wir machten in Brasilien gute Erfahrungen mit Movida und Localiza.
Unterkunft in Linhares
In Linhares haben wir im Hotel Conceição übernachtet. Das Hotel befindet sich in der Av. Prefeito Samuel Batista Cruz, 2801 – Nossa Sra. da Conceição, 29190-527 Linhares. Für eine Nacht bezahlten wir 120 R$. Wir waren mit dem Hotel sehr zufrieden. Die Zimmer sind sauber, das Frühstück sehr vielfältig und vor allem ist auch das Personal dort sehr sympathisch. Außerdem gibt es auch mit Kamera überwachte Parkplätze wo man ein gemietetes Auto abstellen kann.
Mehr Informationen zu den Unterkünften im Reserva Natural Vale gibt es auf ihrer Internetseite.
Unterwegs vor Ort in Linhares
In Linhares haben wir ein Auto bei Localiza gemietet. Localiza befindet sich in der Nähe des Hotels Conceição. Zu Fuß geht man eine gute Viertel Stunde. Das Geschäft befindet sich in der Av. Rufino de Carvalho, 684 – Shell, 29901-504 Linhares. Für zwei volle Tage bezahlten wir 230 $R für das Auto und noch zusätzliche 227 $R für Benzin. Wobei wir hätten bei dem Benzin etwas sparen können, wenn wir das Auto vor der Abgabe selber aufgetankt hätten. Beim nächsten Mal machten wir das dann auch so.