Borkum gehört zu den Ostfriesischen Inseln und ist ein beliebtes Urlaubsziel. Egal ob Naturlieber, Familie oder Wellnessurlauber. Borkum hat einiges zu bieten. Natürlich haben mich die Tiere auf Borkum angezogen. In einem Mai reiste ich daher auf diese Ostfriesische Insel, um ein paar der Tiere dort zu entdecken. Welche ich gesehen habe, berichte ich in diesem Blogbeitrag.
Die Insel Borkum
Mitten im UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer. Kilometerweite Sandstrände. Sowie auf Seehundbänken sonnenbadende Robben. Genau das habe ich auf Borkum gesucht. Ich wollte das Wattenmeer erleben. Seehunde beobachten. Und bei endlos langen Spaziergängen die frische Meeresluft einatmen. Den Alltag vergessen. Einen neuen Ort kennenlernen und dabei eine vielfältige Tierwelt für mich entdecken.
Borkum ist nur etwa 30 km vom Festland entfernt, leicht mit der Fähre zu erreichen und bietet mit seinem kleinen Inselstädtchen eine gut ausgestattete Infrastruktur. Auf Borkum lässt sich ein bequemer Urlaub machen.
Für mich war Borkum DIE Überraschung des Jahres.
In erster Linie wollte ich auf Borkum Seehunde beobachten. Doch was ich stattdessen auf der etwa 30 km2 großen Ostfriesischen Inseln erlebt und gesehen habe, übertrafen bei weitem meine Erwartungen.
Unbeschreiblich schöne Dünenlandschaften. Eine einzigartige Tierwelt. Und eine beruhigende Atmosphäre überall auf der Insel, die wunderbar mit dem Fahrrad erlebt werden kann.
Erwartet habe ich was meine Tierbeobachtungen anging etwas anderes. Auch wenn ich nicht alles was ich sehen wollte letztendlich gesehen habe, hat mich die Insel begeistert.
Ich hatte dennoch eine wunderschöne Zeit auf Borkum.
Borkum ist übrigens nicht nur die größte Ostfriesische Insel, sie ist auch noch die am westlichsten gelegene. Es gibt noch sechs weitere Ostfriesische Inseln. Dazu gehören neben Borkum Juist, Norderney, Baltrum, Langeoog, Spiekeroog und Wangerooge.
Borkum war für mich die erste Ostfriesische Insel, die ich besucht habe.
War ich deswegen vielleicht so von der Insel überwältigt?
Es gibt übrigens noch fünf weitere Ostfriesische Inseln (Lütje Hörn, Brauerplate, Memmert, Kachelotplate und Minsener Oog; Mellum gehört nicht mehr dazu). Doch diese sind unbewohnt.
Ich muss zugeben, dass ich einige der typischen Sehenswürdigkeiten auf Borkum nicht besucht habe. So habe ich keine Thalasso-Therapie gemacht. Auch habe ich mich leider nicht näher mit der Geschichte der Insel auseinandergesetzt. Ich war nicht mal im Nordsee-Aquarium!
Ja. Leider.
Da ich all meine Zeit und Energie für die Tiere auf Borkum aufwendete, kamen andere Aktivitäten leider zu kurz. Wobei das Aquarium mit Sicherheit sehr interessant gewesen wäre! Vorbeigefahren bin ich jedoch an Leuchttürmen wie dem etwa 27m-hohen Elektrischen Leuchtturm.
Information: Neben dem Elektrischen Leuchtturm gibt es auf Borkum noch den Alten Leuchtturm und den Neuen Leuchtturm. Alle drei Leuchttürme sind vom Inselstädtchen aus in wenigen Minuten zu erreichen.
Wenn ich mich gerade nicht im Inselstädtchen aufhielt – was tagsüber meist der Fall war – erkundete ich am liebsten die Gegend im nordöstlichen und nordwestlichen Teil der Insel.
Nur für die Wattwanderung unternahm ich eine Fahrradtour in den Süden.
Man kann die Insel übrigens auch mit dem Pferd erkunden.
Ein Spaziergang ist entlang des Nordstrandes bei vielen Besucher:innen Borkums beliebt. Doch obwohl viele Spaziergänger:innen unterwegs waren, begegnete ich nur wenigen.
Die Strände sind kilometerweit.
Man kann dabei leicht die Zeit verlieren und sie falsch einschätzen. Auch wenn man als Urlauber:in Zeit hat, so wollte ich beispielsweise nicht meine Wattwanderung (siehe weiter unten) verpassen. So musste ich dennoch auf die Zeit achten.
Aber trotzdem konnte ich das Meer genießen.
Deutlich weniger Menschen sah ich dagegen am Sandstrand im äußersten Nordosten.
Zum einen ist ein Spaziergang vom Inselstädtchen aus dorthin doch recht weit. Das sind geschätzt etwa 10 Kilometer, die man dann auch wieder zurücklaufen muss. Und zum anderen gibt es im äußersten Nordosten kein Restaurant, Bus oder Ähnliches.
Ich bin nicht vom Inselstädtchen aus bis zum äußersten Nordosten gegangen, weil ich diesen Bereich von der anderen Seite aus besucht habe. Das heißt, ich bin mit dem Fahrrad vom Inselstädtchen aus Richtung Osten bis zu einem Aussichtsturm gefahren, habe dort mein Fahrrad abgestellt und bin dann weiter Richtung Osten gewandert.
Ich musste das Fahrrad abstellen, weil in dem Bereich der Insel Fahrradfahren verboten ist. Es wäre mit einem normalen Fahrrad auch nicht gut gegangen.
Die Gegend war im Gegensatz zur nordwestlichen Region um das Inselstädtchen sehr wenig besucht. Es begegneten mir nur vereinzelt Menschen.
Am Aussichtsturm dagegen tummelten sich einige Besucher:innen. Doch kaum jemand entschied sich, vom Fahrrad abzusteigen und den noch weiter östlich gelegenen Teil der Insel zu erkunden.
Ich war von der Gegend begeistert, weil ich dort so viele Vögel sah und hörte.
Wiesenpieper, Fitis oder Schwarzkehlchen.
Es hat mir so viel Spaß gemacht, Vögel zu beobachten, die ich sonst nie oder ganz, ganz selten sehe. Für mich hat sich der Ausflug in diese Gegend daher mehr als gelohnt.
Information: Möchtest du mehr über die Vögel, die ich auf Borkum gesehen habe, erfahren? Dann schau doch in meinen anderen Blogbeitrag. Dort habe ich mehr über die Vögel auf Borkum geschrieben.
Besonders am Morgen und am Abend gefiel es mir, auf dem Fahrradweg vom Inselstädtchen aus in Richtung Norden zu radeln. Von der Promenade aus führt ein Fahrradweg dorthin.
Obwohl diese Gegend vor allem am Abend gut besucht war, konnte ich dennoch problemlos ohne ständig anhalten oder überholen zu müssen radeln.
Ich liebte das Licht dort. Und den Blick auf die Sanddünen in Richtung Meer.
Ich konnte mich kaum sattsehen.
Von weitem sah ich Spaziergänger:innen am Strand.
Leider ist der Fahrradweg nicht so lang. Man kann also nicht bis zum östlichsten Punkt der Insel radeln. Irgendwann hört er auf.
In dieser Region ist mir übrigens der ein oder andere Fasan begegnet. Begegnet man einem Fasanenmännchen, kann man ihn kaum übersehen oder überhören. Es kann generell sein, dass man in dieser Gegend Fasanenmännchen auf freier Fläche umherlaufen sieht, also Fasanenmännchen, die sich nicht versteckt halten. Doch sobald er einen bemerkt, verschwindet er in der Regel wieder.
Man kann es sich dort auch auf einer der vielen Bänken gemütlich machen und warten, bis ein Fasan auftaucht.
Borkum ist eine wunderschöne Ostfriesische Insel, die viel zu bieten hat. Erholung, Aktivität und Natur. Egal ob Norden, Osten, Westen oder Süden. Ich habe meine Zeit überall sehr genossen.
Im nächsten Abschnitt berichte ich nun über die Tiere auf Borkum, denen ich begegnet bin (aber auch über die Tiere, denen ich nicht begegnet bin... obwohl sie auf Borkum normalerweise vorkommen...)
Tiere auf Borkum
Bevor ich raus gehe, um Tiere zu beobachten, nehme ich mir vor allem eine Sache vor. Ich halte meine Erwartungen so gering wie möglich. Das gelingt mir nicht immer. So war ich schon enttäuscht, als ich die größten Affen Südamerikas – die Nördlichen Spinnenaffen - im Feliciano Miguel Abdala Naturreservat nicht gefunden habe. Auch war ich etwas enttäuscht, dass ich in Island keinen Finnwal beobachten konnte. Dieses Jahr habe ich es wieder versucht. In Spanien. Habe ich dort Finnwale gesehen? Nur von ganz weitem einen Blas. Da es sich um ein Finnwalprojekt handelte, erhoffte ich mir natürlich sehr, Finnwale zu sehen. Und dass ich die Meeresschildkrötensaison in Brasilien verpasst hatte, war für mich auch etwas enttäuschend. Also ich könnte hier noch zahlreiche weitere Erlebnisse aufzählen (Foto: Landschaft auf Borkum).
Aber...
Trotz der „Enttäuschungen“, passieren bei allen Naturerlebnissen Dinge, die ich zuvor nicht erwartet hätte. Statt auf den größten Affen Südamerikas, traf ich im Feliciano Miguel Abdala Naturreservat auf die größte Fliege der Welt! Statt auf Finnwale, traf ich in Island zum allerersten Mal auf Zwergwale und Weißschnauzendelfine. Statt auf Meeresschildkröten, traf ich in Brasilien auf einen traumhaften Ort, den ist womöglich sonst nicht besucht hätte (Foto: Landschaft auf Borkum).
Ich könnte noch zahlreiche Beispiele nennen.
Was ich damit jedoch sagen möchte ist, dass es beim Tiere beobachten immer vorkommen kann, nicht das zu bekommen, was man erwartet hat, aber trotzdem für Unerwartetes offenbleiben sollte. Das ist nicht immer einfach, wenn man eine bestimmte Tierart gerne sehen möchte. Das gebe ich zu. Aber bei wildlebenden Tieren ist das nun mal so. Das macht es auch so spannend!
In Borkum erging es mir genau so!
Eigentlich reiste ich nach Borkum, um Seehunde zu beobachten (Foto: Seehund auf Helgoland).
Habe ich einen Seehund gesehen?
Nein!
Keinen einzigen Seehund habe ich gesehen! Nicht mal von ganz weitem! Da war nämlich weit und breit kein Seehund anwesend. Und das obwohl es auf Borkum Seehunde geben soll.
Ja. Ich war etwas enttäuscht. Aber so war es nun mal. Die Seehunde entscheiden wann sie an Land kommen und wann nicht.
Und im Mai, als ich dort war, war es vermutlich noch zu früh!
Neben den Seehunden soll es auf Borkum auch Kegelrobben geben (Foto: Kegelrobben auf Helgoland).
Information: Möchtest du mehr über die Seehunde und Kegelrobben auf Borkum erfahren? Dann schaue doch auf die offizielle Webseite von Borkum vorbei oder auf einer Webseite wo es noch zahlreiche weitere Tipps zu Borkum gibt.
Natürlich habe ich die Kegelrobben auch nicht gesehen.
Doch während ich erwartet habe, im Mai vielleicht auf ein paar wenige Seehunde zu treffen, war ich mir bei den Kegelrobben von vornherein nicht sicher, ob ich welche sehen würde.
Warum?
Bei den Seehunden ist es nämlich so, dass sie sich ab Mai/Juni auf den Sandbänken vor Borkum versammeln wo sie dann ihre Jungen zur Welt bringen. Die Kegelrobben machen das auf Borkum nämlich nicht. Die Seehundbank am westlichen Strand auf Borkum wo ich erwartet hatte die Seehunde zu treffen, ist übrigens unter dem Namen „Hohes Riff“ bekannt (Foto: Seehunde auf Helgoland).
Information: Die Fotos von den Seehunden und Kegelrobben in diesem Beitrag sind während einer anderen Reise entstanden. Und zwar während einer Reise nach Helgoland. Auf Helgoland kommen die Kegelrobben an Land, um dort ihre Jungen zu gebären. Hier und da liegt auch mal der ein oder andere Seehund. Manchmal liegen sie auch in Gruppen auf der Helgoland-Düne am Strand.
Noch viel unwahrscheinlicher als Kegelrobben erwartete ich auf Schweinswale zu treffen.
So sehr ich mir auch gewünscht habe, auf Schweinswale vor Borkum zu treffen, so gut wusste ich schon, wie schwierig es ist, auf diese Tiere zu treffen. Schon bei einer früheren Bootsausfahrt vor Flensburg habe ich ihr scheues Verhalten kennengelernt .
Auch wenn ich mir gewünscht hätte, auf Schweinswale zu treffen, es geht mir bei meinen Tierbeobachtungen nicht nur darum, einen Haken in einer Art „Wunschliste“ -oder besser bekannt aus dem Englischen „Bucket List“ - zu machen. Denn auch wenn ich den Schweinswal in der Flensburger Fjorde nur ein paar wenige Sekunden gesehen habe, blieb der Schweinswal aufgrund der schwierigen Umstände in denen er lebt tief in meiner Erinnerung. Ich habe darübergeschrieben.
Und das trifft nun auch auf Borkum zu. Borkum wird noch sehr lange in meinen Erinnerungen bleiben.
Doch während ich beim Schweinswal mehr Trauriges zu schreiben hatte, haben mich die Tiere auf Borkum mehr als überrascht und ich kann mich daher mit viel Freude an die schöne Insel erinnern.
Vor allem was die Vogelwelt angeht.
Da ich auf Borkum so viele Vögel gesehen habe, habe ich mich dazu entschieden, einen separaten Beitrag zu den Vögeln zu erstellen.
Information: Möchtest du mehr über Vögel auf Borkum erfahren? Falls ja, schau doch in meinen anderen Beitrag über die Tiere auf Borkum, in dem ich mich auf die Vögel der Insel fokussiert habe.
Besonders häufige auf Borkum anzutreffende Vögel sind beispielsweise Silbermöwen, Austernfischer, Graugänse, Ringelgänse, aber auch Fasane. Auch kleinere Singvögel wie Bluthänflinge, Haussperlinge oder Fitisse sind auf Borkum vertreten. Zwar nicht unbedingt das ganze Jahr, aber zumindest einen Teil davon. Die Tierwelt von Borkum hat noch so viel zu bieten.
Übrigens. Wenn man wissen möchte, welche Tiere es an einem Ort zu beobachten gibt, dann schaue ich beispielsweise immer erst mal auf die Webseite iNaturalist. Bei iNaturalist handelt es sich um eine Plattform, wo Bürgerwissenschaftler:innen – d.h. also jede:r, der/die will - Naturbeobachtungen hochladen kann. Sei es ein Tier, eine Pflanze oder ein Pilz. Mir hilft diese Plattform nicht nur, Arten zu bestimmen, sondern auch dabei herauszufinden, welche Tiere an einem Ort vorkommen können.
Besonders viele Beobachtungen auf Borkum, die auf iNaturalist hochgeladen wurden, gab es bis jetzt von Wildkaninchen.
Wichtig: iNaturalist ist eine Plattform, die von ihren Teilnehmer:innen lebt. Je mehr hochgeladen wird, je mehr Naturbeobachtungen mitgeteilt werden, desto mehr Informationen liegen bereit. Beachte, dass viele Naturbeobachtungen nicht hochgeladen werden und die auf iNaturalist enthaltenen Informationen nur einen Ausschnitt sind. Daher: Unbedingt mitmachen und Naturbeobachtungen teilen!
Auch ich habe zahlreiche Wildkaninchen gesehen.
Schon bei meiner ersten Fahrradtour sprang mir ein Wildkaninchen über den Weg. Erst war ich mir nicht sicher, war es ein Wildkaninchen oder ein Feldhase. So schnell war es. Glücklicherweise setzte sich das Wildkaninchen ins Gras und ließ sich von mir einen Moment beobachten. Es war eindeutig ein Wildkaninchen.
Laut iNaturalist gibt es auch Feldhasen auf Borkum. Leider habe ich keinen einzigen Feldhasen gesehen.
Hinter einem kleinen Waldstück in der Nähe des Dorfs hielt ich an, um eigentlich Vögel zu beobachten. Doch neben zahlreichen Vögeln entdeckte ich erst mal eine Gruppe Wildkaninchen nach Nahrung suchen. Sowohl groß als auch klein war anwesend.
Ich versuchte mich so unsichtbar wie möglich zu machen.
Es war so schön, den Wildkaninchen beim Fressen zuzuschauen. Weil es dort so schön war und der Ort in der Nähe des Dorfes lag, ging ich mehrmals an diesen Ort um dort die Kaninchen und die Vögel, die hier und da von Baum zu Baum flogen, zu beobachten.
Information: So niedlich die Kaninchen sind, so sind sie nicht bei jedem beliebt. Denn sie zerstören auf Borkum Deiche, in dem sie meterlange Baue buddeln, die sie vor allem in sandigen und lockeren Böden bauen.
Ein besonders zahmes Wildkaninchen entdeckte ich auf dem Fahrradweg, der in Richtung Osten der Insel führte.
Ich glaube, es hatte mich nicht bemerkt.
Doch als es mich bemerkte, riss es weit die Augen auf.
Aber es rannte nicht weg.
Ich wollte das Wildkaninchen nicht weiter stören und ging schnell wieder.
Ein schwarzes Wildkaninchen entdeckte ich an meinem letzten Tag auf dem Radweg in Richtung Norden der Insel.
Daneben saß noch ein braunes Kaninchen. Sie ließen sich von mir nicht großartig stören. Sie saßen auch recht nahe am Weg. Sie mussten ziemlich gut an uns Menschen gewohnt gewesen sein.
An der Stelle hinter dem Wald wo ich die Gruppe Wildkaninchen beobachtete, hatte ich noch eine weitere besondere Begegnung.
Und zwar die mit einem Reh.
Das Reh schaute unerschrocken in meine Richtung und fraß einfach weiter.
Ich war natürlich total begeistert von dem Reh wie es da so vor mir stand.
Und was machte das Reh?
Es fraß einfach seelenruhig weiter.
So kannte ich Rehe ja nicht.
Für mich sind Rehe besonders scheue Tiere.
Auf der Radtour Richtung Norden sah ich ein weiteres Reh. Doch dieses Reh schien alles andere als ruhig zu sein. Irgendwas musste es gestört haben. Ich hoffentlich nicht. Ich sah es nur von weitem wegrennen.
Auf Borkum gibt es auch Damhirsche (wieder laut iNaturlist). Leider begegnete ich keinem von ihnen.
Hier nochmal eine kurze Zusammenfassung über die Tiere auf Borkum – d.h. hier Säugetiere – die sehr wahrscheinlich auf der Insel anzutreffen sind: Seehunde, Kegelrobben, Schweinswale, Wildkaninchen, Feldhasen, Rehe und Damhirsche.
Frage: Gibt es ein Säugetier, das ich hier noch nicht erwähnt habe? Lass es mich doch in den Kommentaren wissen. Katzen und Hunde habe ich bewusst weggelassen, weil diese Haustiere sind.
Natürlich gibt es viele weitere Tiere auf Borkum. Ich habe mich hier auf Säugetiere fokussiert und somit nur an der Oberfläche gekratzt. Nicht zu vergessen bei den Tieren sind der Teichmolch oder die Kreuzkröte unter den Amphibien. Auch Reptilien wie die Waldeidechsen sind auf Borkum vertreten. Weichtiere wie die Gemeine Herzmuschel (siehe weiter unten) oder die Pazifische Auster sind bei genauem Hinsehen auf Borkum zu entdecken. Nicht zu vergessen sind all die Insekten und Spinnen. Bei den Insekten sind auf Borkum besonders häufig der Karminbär und die Gefleckte Keulenschrecke. Auf Borkum beobachtet wurden bei den Spinnen schon die Piratenspinne und die Wespenspinne.
Meistens ist es schwierig, sich auf viele verschiedene Tiergruppen zu fokussieren. Mir fällt es jedenfalls schwer.
Meistens konzentriere ich mich auf eine Säugetierart oder auf Vögel.
Daher sind die anderen Tiergruppen hier etwas zu kurz gekommen. Ich empfehle aber unbedingt, auf iNaturalist die anderen Tiergruppen zu recherchieren und bestenfalls Naturbeobachtungen hochzuladen.
Information: Kennst du die City Nature Challenge? Falls nein, dann schau doch mal in einen meiner früheren Blogbeiträge. Dort habe ich mehr über diesen „Wettbewerb“ geschrieben, bei dem es darum geht so viele Arten wie möglich zu sammeln und auf iNaturalist hochzuladen.
Wattwanderung auf Borkum
Auch wenn es für mich nicht das erste Mal war, an der Nordsee zu sein, so war es für mich dennoch das erste Mal, an einer Wattwanderung teilzunehmen. Ob ich dort wohl mehr Tiere auf Borkum kennenlernen würde?
Ja, das tat ich!
Ich hatte auch richtig Lust auf eine Wattwanderung. Barfuß im Watt wandern. Meine Füße dreckig machen. Und die frische Luft einatmen.
Genau so habe ich mir eine Wattwanderung vorgestellt.
Und natürlich erhoffte ich mir das ein oder andere Lebewesen betrachten zu können.
Doch was ist eigentlich das Wattenmeer?
Das Wattenmeer ist ein Lebensraum an einer Meeresküste und stark von den Gezeiten, also von Ebbe und Flut beeinflusst. Wenn das Wasser bei Ebbe abläuft, wird das Watt – also der trockene Meeresboden – sichtbar. Und wenn die Flut kommt, steht es wieder unter Wasser. Etwa alle sechs Stunden wechseln sich Ebbe und Flut ab.
Interessant: Wusstest du, dass der Mond mit seiner anziehenden Wirkung auf die Erde die Gezeiten bestimmt? Während auf der mondzugewandten Seite auf der Erde durch die Gravitationskraft des Mondes ein Flutberg entsteht, ist auf der mondabgewandten Seite die Fliehkraft dafür verantwortlich, warum es dort ebenfalls eine Flut gibt. Dazwischen ist Ebbe. Da sich die Erde dreht, wechseln sich Flut und Ebbe an den Küsten ab.
Auf den ersten Blick wirkt das Watt verlassen.
Doch das ist es keinesfalls!
Bei genauem Hinschauen entdeckt man unzählig viele Lebewesen, die sowohl im Wasser, als auch an Land leben können.
Es sind dabei nicht nur Tiere zu entdecken, sondern auch zahlreiche Pflanzen, die sich an den Lebensraum Wattenmeer angepasst haben.
Zum Lebensraum Wattenmeer gehört übrigens nicht nur das Watt selber, sondern auch die umliegenden Salzwiesen und Dünen.
Auf allen Kontinenten – außer in der Antarktis – gibt es Wattenmeere. Insgesamt etwa 350.
Das größte Wattenmeer befindet sich an der Nordsee, das sich von den Niederlanden über Deutschland bis nach Dänemark erstreckt. Es ist meist mehr als 10 km breit. Als Nationalpark und Weltnaturerbe ist es außerdem geschützt.
Doch welche Tiere können dort leben?
Mal ist es nass. Dann mal wieder trocken. Es müssen also Tiere sind, die mit so extremen Umweltbedingungen umgehen können.
Auf meiner Wattwanderung sah ich die fürs Wattenmeer typischen Tiere. Da wäre zum einen die Herzmuscheln und zum anderen noch die Strandkrabbe und natürlich der Wattwurm. Diese drei Tierarten sind während einer Wattwanderung sehr wahrscheinlich anzutreffen.
Auch ich konnte sie beobachten.
Information: Ich habe keine Wattwanderung auf eigene Faust gemacht. Erstens habe ich großen Respekt vor den Gezeiten und würde mich niemals ohne einen erfahrenen Tourguide aufs Watt trauen. Und zweitens kann man auf einer Tour viel Neues und Besonderheiten über den Ort und die dort lebenden Lebewesen erfahren. Ich habe meine Tour bei Watthanse gebucht. Es war sehr interessant und hat Spaß gemacht.
Das Besondere an der Herzmuschel ist, dass sie sich in den sandig-schlicken Boden mithilfe ihres Fußes sofort wieder eingraben kann, wenn sie vom Wasser freigespült wurde.
Auch wir konnten das bei der Wattwanderung beobachten.
Dafür hat unser Tourguide Herzmuscheln ausgegraben und sie sofort wieder auf den Boden, der noch von etwas Wasser bedeckt war, gesetzt. Vorsichtig streckten die Herzmuscheln ihre Füßchen raus, die sie benötigten, um sich wieder in den Boden einzugraben.
Das war toll zu beobachten!
Wir ließen sie sogleich auch wieder in Ruhe!
Besonders interessant zu erfahren war auch, dass die Herzmuscheln mit ihren Kiemen kleine Nahrungspartikel aus dem Wasser filtrieren.
Interessant: Warum heißt die Herzmuschel Herzmuschel? Die Herzmuschel kam zu ihrem Namen, denn beide Gehäusehälften von der Seite aus betrachtet gleichen zusammen ein Herz.
Ein Tier, das ich auf jeden Fall während einer Wattwanderung sehen wollte, war der Wattwurm.
Natürlich sah ich einen von ihnen.
Denn Wattwürmer sind in der Tat im Wattenmeer sehr häufig anzutreffen.
Allerdings mussten wir zunächst etwas suchen.
Bevor wir einen Wattwurm zu Gesicht bekamen, entdeckten wir einen Seeringelwurm. Auch der Seeringelwurm ist im Wattenmeer gut vertreten.
Doch dann fanden wir zum Glück noch einen Wattwurm.
Besonders interessant am Wattwurm ist, dass er fast ununterbrochen Sand frisst. Denn an dem Sand hängt seine eigentliche Nahrung – Algen und Bakterien. Dabei frisst der Wattwurm alles von den Sandkörnern ab, was er verdauen kann. Den Rest scheidet er als sauberen Sand aus, den er als „Spaghettihäufchen“ auf dem Wattboden zurücklässt.
Interessant: Der Wattwurm ist eine beliebte Mahlzeit für viele Vögel. Aber wusstest du, dass die Vögel meistens nur den Schwanz des Wattwurms fressen? Wenn ein Vogel den Wattwurm am Schwanz packt und versucht, ihn aus dem Boden herauszureißen, bricht der Schwanz ab und der vordere Teil des Wattwurms lebt weiter.
Zu den häufigeren Lebewesen im Watt gehört auch die Strandkrabbe.
Auch die Strandkrabbe musste Strategien entwickeln, um sich an die extremen Umweltbedingungen, die Ebbe und Flut hervorrufen, anzupassen. So sind Strandkrabben vor allem nachts und bei Flut aktiv. Bei Ebbe suchen sie nach Versteckmöglichkeiten.
Zum Glück sahen wir eine Strandkrabbe. Wir konnten sie betrachten und ließen sie daraufhin gleich wieder in Ruhe.
Interessant ist außerdem, dass es für Strandkrabben und andere Krebstiere typisch ist, seitwärts zu laufen.
Leider habe ich hier kein einziges Foto von den drei typischen Bewohnern des Wattenmeers gemacht. Ich hatte zwar meine Kamera dabei, aber ehrlich gesagt war ich ganz schön damit beschäftigt, unserem Guide zuzuhören und außerdem wollte ich mit meiner Kamera nicht ausrutschen...
Nichtsdestotrotz war ich fasziniert davon welche Tiere auf Borkum im Watt leben.
Der matschige Sandboden im Watt ist auch unter dem Namen Schlick bekannt.
Während es oben noch relativ viel Sauerstoff gibt, was dazu führt, dass der Sand hell ist, zersetzen weiter unten Bakterien den Sand und färben ihn schwarz.
Wie weiter oben schon erwähnt gehören zum Lebensraum Watt die umliegenden Salzwiesen. Auch Salzwiesen werden vom Meerwasser überflutet und sind – wie der Name schon andeutet – durch hohe Salzkonzentrationen charakterisiert. Das bedeutet, dass die dort lebenden Pflanzen Strategien entwickeln mussten, mit dem vielen Salz klarzukommen.
Unser Tourguide hatte einiges über essbare und giftige Pflanzen zu erzählen.
Auch probieren konnten wir die ein oder andere Pflanze. Aber nur, wenn er es uns auch sagte. Einfach wild rumprobieren sollten wir natürlich nicht.
Ich denke, alle haben mal was probiert. Auch ich. Besonders gut erinnere ich mich an den salzigen Geschmack.
Die Tour dauerte etwa zwei Stunden. Das war genau richtig. Wann die Tour beginnt, richtet sich nach den Gezeiten. Denn bei Flut sollte man sich nicht mehr im Watt aufhalten...
Der Startpunkt der Wattwanderung war die Bushaltestelle Wattenmeer in der Reedestraße.
Praktische Informationen
Anreise nach Borkum
Da Borkum eine Insel ist, reist der überwiegende Teil mit der Fähre an.
Ich bin mit der Bahn zunächst nach Emden gefahren. Von dort ging es mit dem Zug weiter zum Außenhafen in Emden. Im Außenhafen wartete schon die Fähre nach Borkum. Da ich nur wenige Minuten vorher in Emden ankam, machte ich mir Sorgen, es wegen einer Verspätung der Bahn nicht auf die Fähre zu schaffen. Daher habe ich sicherheitshalber mein Zugticket so gebucht, dass ich notfalls noch die letzte Fähre am Tag hätte nehmen können. Doch die Bahn hatte keine Verspätung und ich konnte sogar entspannt auf die Fähre.
Ich bin mit der AG Ems gefahren. Insgesamt bezahlte ich für ein Hin- und Rückticket 50,00 Euro. Die Fahrt dauerte etwa zwei Stunden.
Information: Die Fahrt von Emden nach Borkum dauert mit dem Katamaran nur etwa eine Stunde. Die AG Ems fährt übrigens auch vom niederländischen Eemshaven nach Borkum.
Unterwegs auf Borkum
In Borkum angekommen, wartet auch schon die Kleinbahn an der Borkum Reede auf die Besucher. Die Kleinbahn fährt die Besucher bis in die Stadtmitte. Neben der Kleinbahn fahren auch Busse. Doch da sich die Kleinbahn nach den Fährzeiten richtet und einfach praktisch ist, nutzen die meisten Besucher diese Kleinbahn, um von der Borkum Reede die etwa 7 Kilometer bis zur Stadtmitte zurückzulegen. Das Ticket für die Kleinbahn ist übrigens schon im Fährticketpreis enthalten.
Wichtig: Für Verwirrung kann die Zeit auf dem Fährticket sorgen. Denn die Zeit gibt nicht die Abfahrt der Fähre, sondern die Abfahrt der Kleinbahn an. Das heißt, wenn auf dem Fährticket 10:30 Uhr steht, bezieht sich diese Zeit auf die Abfahrtszeit der Kleinbahn.
Besonders gut ist man auf Borkum mit dem Fahrrad unterwegs. Direkt neben dem Bahnhof befindet sich ein Fahrradausleihgeschäft.
Zahlreiche Fahrradwäge auf der Insel ermöglichen es den Besuchern, die Insel bequem zu erkunden. Es fahren Autos auf Borkum, doch hält sich der Autoverkehr noch in Grenzen.
Unterkunft auf Borkum
Ich habe in einer Unterkunft im Zentrum des Inselstädtchens in der Alten Schulstraße verbracht. Es gibt auf Borkum zahlreiche Optionen. Am besten informiert man sich auf Vergleichsportalen und liest Bewertungen der jeweiligen Unterkünfte. Daher halte ich mich hier bei einer Empfehlung zurück. Auch preislich sind die Unterkünfte sehr unterschiedlich. Ich habe für 3 Nächte knapp 220 Euro bezahlt.
Mehr Informationen
Kennst du die Tiere auf Borkum? Hast du ein besonderes Erlebnis mit ihnen gehabt? Oder hast du auf einer anderen Ostfriesischen Insel Tiere gesehen? Lass es mich doch in den Kommentaren wissen!