Ein tolles Reiseziel für den Frühling ist die Insel Korfu in Griechenland. Ich war in einem April auf der Insel wandern. Im April ist es noch nicht zu heiß, aber trotzdem warm. Es regnet vielleicht mal ein bisschen, aber nicht durchgehend - normalerweise. Die Insel ist schon etwas gut besucht, aber nicht zu voll. Daher war wandern auf Korfu für mich im Frühling die ideale Reise. In diesem Blogbeitrag schreibe ich über meine Wandererfahrungen auf Korfu und welche Vögel mir über den Weg geflogen sind.
Wandern auf Korfu
Smaragdgrünes Wasser. Wanderwege umgeben von Olivenhainen. Und vielleicht auch noch den ein oder anderen Rosaflamingo? Genau so hatte ich mir meine Reise nach Griechenland – das heißt beim Wandern auf Korfu – vorgestellt. Und ja. An vielen Stellen auf Korfu scheint das Wasser tatsächlich smaragdgrün. Auch ist es sehr wahrscheinlich bei einer Wanderung auf Korfu an zahlreichen Olivenbäumen vorbeizuwandern. Olivenbäume sind weit verbreitet auf Korfu und charakterisieren vielerorts das Landschaftsbild.
Ich habe die zahlreichen Aussichten sowohl auf das Meer als auch auf die Olivenhaine auf Korfu genossen. Aber um es gleich vorweg zu nehmen. Einen Rosaflamingo sah ich nicht. Es gibt auf Korfu Flamingos, aber leider hatte ich nicht das Glück, diese Vögel beobachten zu können. Dafür sah ich aber zahlreiche andere Vögel. Welche das waren, schreibe ich erst in einem Abschnitt weiter unten. Denn meine Reise nach Korfu hatte dieses Mal keinen Fokus auf das Tiere beobachten. Dafür nahm ich mir besonders viel und entspannte Zeit zum Wandern. Aber da die Wanderungen auf Korfu so schön waren und ich ja dennoch ein paar Tiere beobachten konnte, möchte ich meine Reiseerfahrungen auf Korfu hier teilen.
Tipp: Die Wanderwege auf Korfu sind nicht sehr gut ausgeschildert. Daher empfehle ich auf jeden Fall, eine Wander-App zu nutzen. Meine Wander-App war sehr, sehr hilfreich, da sie auch leicht zu übersehende Wanderwege kannte. Außerdem schlug die App tolle Wanderwege vor, die mein Reiseführer auch vorgeschlagen hätte.
Paleokastritsa-Angelokastro
Eine wunderschöne und sehr zu empfehlende Wanderung ist die von Paleokastritsa – ein Ferienort nur etwa 20 km von der Stadt Korfu entfernt – zum Angelokastro. Beim Angelokastro handelt es sich um eine ehemalige Verteidigungsanlage in der Nähe von Krini.
Diese Wanderung ist kein Rundwanderweg. Das heißt, die rund 8 km, die von Paleokastritsa zum Angelokastro führen, müssen auch wieder zurückgelaufen werden, so dass der hier vorgestellte Weg eine Wanderstrecke von gut 15 km aufweist.
Der Wanderweg führt zunächst von Paleokastritsa hoch zu einem kleinen Dorf, das Lakones heißt. Der Aufstieg ist bewaldet, so dass man an einem heißen Tag an dieser Stelle noch genug Schatten abbekommt. In Lakones angekommen, läuft man weiter entlang der Straße. Es gibt keinen eigenen Wanderweg und man muss sich die Strecke mit den vorbeifahrenden Autos teilen. Da sich die Anzahl der Autos jedoch in Grenzen hielt, empfand ich diese Wanderstrecke trotzdem als schön und angenehm.
Entlang des Weges läuft man an Restaurants, kleineren Geschäften und an einem Aussichtspunkt vorbei. Wobei eine schöne Aussicht auf das Meer hat man bei dieser Wanderroute an vielen Stellen, da man von Paleokastritsa schon hoch nach Lakones gewandert ist. Die Aussichten entlang dieses Wanderweges sind daher besonders schön.
Sobald man durch das kleine Dörfchen Krini gewandert ist, weiß man, dass es jetzt zum Angelokastro nicht mehr weit ist.
Information: Auf allen Wanderwegen war es relativ ruhig und man begegnet nur wenigen anderen Menschen beim Wandern auf Korfu. Woran liegt das? Gibt es im April tatsächlich so wenige Wanderer, obwohl das Wanderwetter im April hervorragend ist? Oder verläuft sich das einfach und man begegnet sich daher nicht? Aber es kann auch sein, dass viele Besucher der Insel einfach einen anderen Plan auf Korfu haben, wobei baden im April noch recht kalt ist.
Nisaki-Kassiopi
Ein weiterer wunderschöner Wanderweg führt von Nisaki im Nordosten Korfus entlang der Küste bis zu dem Ort Kassiopi. Auch wenn die Route entlang der Küste führte, war eine Wanderapp unerlässlich. Vor allem die letzten Kilometer vor Kassiopi waren nicht mehr entlang des Meeres und zahlreiche Kreuzungen ohne Schilder hätten es unmöglich gemacht, als jemanden, der den Ort nicht kannte, den richtigen Weg zu finden. Auch am Anfang des Weges kurz nach Nisaki war die Wanderapp hilfreich, da einige Wege ziemlich versteckt waren. Erstaunlicherweise kannte die App sogar Privatwege, so dass man tatsächlich immer den richtigen Weg findet. Auch dann, wenn ein Weg nicht so richtig wie ein typischer Wanderweg aussieht.
Nichtsdestotrotz, entlang des Weges wird man von einer atemberaubenden Landschaft nach der anderen überhäuft. Wege entlang Strände. Smaragdgrünes Wasser. Und das ein oder andere hübsche kleine Dörfchen. Ich genoss diesen Wanderweg wirklich sehr. Auch war er nicht so anspruchsvoll. Aber klar, den ein oder anderen Hügel muss man schon auf und ab gehen. So entdeckt man beim Wandern auf Korfu neue Aussichten. Insgesamt ist der Wanderweg etwa 15 km lang. Man kann diesen Weg auch noch verlängern, indem man das Dörfchen Agios Stefanos besucht.
Glücklicherweise hat es auf Korfu im April nicht gebrannt. Dennoch gab es hier und da kleinere Feuer, weil die Menschen auf Korfu Müll verbrennen. An mehreren Orten kann man auch zahlreichen Katzen begegnen. Interessanterweise scheinen sich die Katzen auf Korfu eher in Gruppen aufzuhalten. Und das obwohl Katzen eher Einzelgänger sind. Aber klar, an diesen Orten werden sie vermutlich gefüttert...
Information: Bei einer Wanderung wird man immer wieder mal hier und da kleinere Rauchwolken entdecken. Wie das mit der Müllentsorgung auf Korfu läuft, weiß ich leider nicht. Aber auf diese Rauchwolken wird man stoßen, weil Müll verbrannt wird. Leider trägt man auch als Besucher der Insel zum Müllproblem bei und sollte daher darauf achten, möglichst wenig Müll zu produzieren.
Sidari-Kap Drastis
Ein normalerweise belebterer Ort auf Korfu ist das kleine Küstenörtchen Sidari. Viel war in dem Ort im April jedoch nicht zu unternehmen. Im April erschien mir Sidari als kleines verschlafenes Dorf. Doch angeblich ist Sidari sehr touristisch. Ich habe davon nicht viel mitbekommen, weil zur Osterzeit noch keine Hochsaison war. Es war später auch schwierig, ein Restaurant zu finden, da alle anderen im Ort noch zu waren. Ich kann mir jedoch vorstellen, dass es in Sidari im Sommer sehr lebhaft wird.
Von Sidari aus lassen sich wunderschöne Wanderung unternehmen. Und auch wieder wie die von Nisaki nach Kassiopi entlang der Küste. Wobei es hier wichtig zu erwähnen ist, dass ein paar der Wanderabschnitte durch bewaldetes Gebiet führen. Und wie für Korfu typisch, finden sich auch in dieser Region zahlreiche Olivenbäume.
Meine Wanderung begann in Sidari wo ich mich zunächst in Richtung des Canal d’Amour aufmachte. Bei dem Canal d’Amour handelt es sich um einen Felstunnel, der zwei kleine Buchten zwischen Sandsteinfelsen miteinander verbindet.
Die Wanderung von Sidari in Richtung Kap Drastis war wunderschön. Bewaldete Abschnitte wechselten ab mit baumlosen Wegen. Der Wanderweg führte mal einen Hügel nach oben und mal einen Hügel nach unten. Hat man Sidari verlassen und läuft ein kleines Stück durch das Dorf, erreicht man einen Wanderweg der von dort bis zum Kap Drastis stets entlang des Meeres führt.
Die Sonne schien an dem Tag so hell sie konnte. Das Meer zeigte sich in seinem schönsten Blau. Und die noch schneebedeckten Berge auf der gegenüberliegenden Seite machten das Landschaftsbild perfekt.
Wie schön wandern auf Korfu doch war!
Wie schon die zwei vorgeschlagenen Wanderwege zuvor, hatte der Wanderweg eine Strecke von etwa 15 km. Es handelte sich um einen Rundwanderweg. Das heißt, der Weg zum Kap Drastis führte entlang der Küste, während der Weg zurück durch bewaldetes Gebiet ging. Lediglich der letzte Streckenabschnitt führte wieder den gleichen Weg zurück in den Ort.
Am Ende der Tour bot sich ein Besuch im einzigen geöffneten Restaurant (mit Meerblick!) an.
Information: Die Busverbindungen auf Korfu sind für eine kleine Insel eigentlich recht in Ordnung. Aber man muss gut planen, um von einem Ort zum nächsten zu kommen. Ein Mietauto ist mit Sicherheit eine gute Möglichkeit, die Insel zu erkunden, aber mit Bus ist es auch möglich. Zwar sind die Optionen etwas eingeschränkter, aber es ist möglich.
Kloster Vlacherna-Achilleion
Einen schnellen von Korfu-Stadt aus zu erreichendem Wanderweg ist der vom Kloster Vlacherna zum Achilleion. Ein Bus hält zunächst an der Bushaltestelle Kanoni E von wo aus man zunächst einen Blick auf das Kloster Vlacherna erhält und im Anschluss lediglich eine Treppe hinuntergehen muss, um von dort nach wenigen Schritten das Kloster Vlacherna zu erreichen.
Auf dem Weg, der zum Kloster führt, stehen Bootsfahrer, die für wenige Euros Besucher zur Mäuseinsel fahren. Die Mäuseinsel ist mit dem Boot in nur wenigen Minuten zu erreichen. Auch ist die Insel, da sie so klein ist, in nur wenigen Minuten zu umlaufen. Es fahren regelmäßig Boote hin und her, so dass es zu keinen längeren Wartezeiten kommen sollte.
Interessanterweise kann man von diesem Ort auch das ein oder andere Flugzeug sehen, da das Kloster und die Mäuseinsel nicht weit weg vom Flugplatz liegen.
Auch der 5-km-lange Wanderweg vom Kloster Vlacherna zum Achilleion hat mir sehr gut gefallen. Der Weg führte nicht direkt am Meer entlang, aber man erhaschte hin und wieder den ein oder anderen Blick auf das Meer.
Das Achilleion war an dem Tag als ich dort war leider geschlossen. Ich war allerdings nicht die Einzige, die das nicht wusste. Angeblich stand sogar nicht einmal auf der Webseite die Info, dass das Achilleion für längere Zeit geschlossen bleibt. Beim Achilleion handelt es sich um einen Palast, den Sissi erbauen ließ.
Der Weg zurück zum Kloster Vlacherna ging zunächst steil und versteckt nach unten. Der Weg unten führte dann direkt am Meer entlang. Allerdings gab es dort keinen Extra-Wanderweg und man lief teilweise auf der gleichen Straße wo die Autos fuhren. Hin und wieder gab es einen Abschnitt Gehweg. Auch dort war das Meer einfach nur atemberaubend schön, aber der Lärm der meiner Meinung nach recht vielen Autos hat etwas gestört. Aber trotzdem fand ich es gut, diesen Weg gelaufen zu sein. Wandern auf Korfu sollte schließlich so abwechslungsreich wie möglich sein. Die Alternative wäre gewesen, den gleichen Weg zurück zu laufen.
Information: Falls du das Achilleion auf Korfu besuchen möchtest, empfehle ich dir, vorher auf die offizielle Website zu schauen. Laut den Besuchern, die ich dort traf, kann es allerdings sein, dass die Informationen nicht immer aktualisiert sind.
Kavos
Kavos ist ein Dorf im Süden Korfus und im Sommer angeblich sehr touristisch. Im April habe ich davon nicht sehr viel mitbekommen. Ganz im Gegenteil. Der Ort war nicht nur gespenstisch still, auch sahen einige Strandabschnitte sehr unaufgeräumt aus. Von Korfu-Stadt dauerte die Fahrt recht lange und ein schöner Wanderweg fand ich auch nicht wirklich. Also zum Wandern würde ich daher eher die weiter oben vorgestellten Wege empfehlen.
Korfu-Stadt
Auch in Korfu-Stadt kann man viel laufen und entdecken. Sei es durch die zahlreichen, hübschen und engen Gassen der Altstadt. Oder bei einem Spaziergang entlang der Promenade. Aber auch die zahlreichen Sehenswürdigkeiten oder die vielen kleinen Geschäfte in der Stadt lohnen sich, bei einem Spaziergang durch Korfu-Stadt zu besuchen.
Wie wäre es dann noch zum Beispiel mit einem Besuch der Alten Festung im Osten der Stadt? Die Alte Festung liegt in der Nähe der Esplanade – dem Hauptplatz am Rande der Altstadt – und bietet einen sehr schönen Ausblick auf Korfu-Stadt.
Die Esplanade ist übrigens ein sehr belebter Ort wo sich zahlreiche Menschen treffen. Man kann dort auch in einem der vielen Restaurants verweilen.
Schön ist auch ein Spaziergang durch die Parkanlage wo sich das Schloss Mon Repos befindet. Der Park lässt sich gut mit einem Spaziergang entlang der Promenade verbinden. Auch könnte man diesen Spaziergang mit einem Besuch des Klosters Vlacherna verbinden.
Praktisch an Korfu-Stadt ist, dass zahlreiche Stadtbusse fahren und man notfalls mit dem Bus zurück in die Stadtmitte fahren kann.
Information: Mit dem Bus lässt sich die Insel gut erkunden. Allerdings fahren die meisten Busse durch Korfu-Stadt, so dass man zunächst mit dem Bus nach Korfu-Stadt fahren muss, wenn man dort keine Unterkunft hat, bevor man zu seinem nächsten Ziel fahren möchte.
Vögel auf Korfu
Auch wenn ich in erster Linie nicht auf Vogelbeobachtungstour war, so sah ich dennoch ein paar Vögel. Besonders auffällig waren die zahlreichen Schwalben und Mauersegler, die über Korfu-Stadt kreisten und mit ihren Rufen auf sich aufmerksam machten. In den Abendstunden ist es besonders schön, bei einem Spaziergang durch die zahlreichen Gassen der Altstadt zu spazieren und den Vögeln zu lauschen. Hier und da begegnet man einer Möwe oder Taube. Aber auch der ein oder andere Haussperling hat einen Platz in Korfu-Stadt gefunden.
Außerhalb der Stadt hörte ich hin und wieder Meisen rufen. Aber zu Gesicht bekam ich sie entweder gar nicht oder sah sie nur von weitem. Auch die typischen Gesänge der Mönchsgrasmücke konnte ich während der Wanderungen herausfiltern. Doch auch diese Vögel waren sehr scheu und ließen nicht viel von sich zeigen. Hier und da war eine Amsel ausfindig zu machen. Auf einer Wanderung – der von Sidari zum Kap Drastis – begegneten mir recht viele Eichelhäher. War es immer der Gleiche? Oder lebten dort einfach viele von ihnen?
Flamingos sah ich leider nicht. Dafür aber einen Seidenreiher unweit des Klosters Vlacherna im Wasser nach Nahrung fischen.
Ansonsten entdeckte ich nicht viel mehr Tiere – aber das lag auch daran, weil ich auf den Wanderungen nicht danach gesucht hatte...
Information: Ein Ort, den ich leider nicht besucht habe, aber wo man angeblich Flamingos sehen kann, ist der Korisson-See im Westen der Insel. Auch dort gibt es Wanderwege. Jedoch gibt es keinen Bus, der direkt dort hält. Man kann jedoch den Bus nach Kavos nehmen und an einer nahegelegenen Bushaltestelle aussteigen. Von dort muss man dann noch eine dreiviertel Stunde zum Korisson-See laufen.
Praktische Informationen
Unterkunft
In Korfu gibt es zahlreiche Unterkunftsmöglichkeiten sowohl in Korfu-Stadt, als auch außerhalb. Ich war in einer Unterkunft in Korfu-Stadt, weil ich ohne Auto unterwegs war. Korfu-Stadt hat zudem den Vorteil, mehr oder weniger in der Mitte der Insel zu liegen von wo aus die Busverbindungen in den Norden oder Süden gehen.
Eine spezielle Unterkunft kann ich nicht empfehlen, da es in Korfu-Stadt bzw. Korfu einfach so viele unterschiedliche Möglichkeiten gibt und die Ansprüche an die jeweilige Unterkunft verschieden sind. Besonders schön fand ich es aber, in der Altstadt zu wohnen.
Unterwegs
Korfu hat ein insgesamt gutes Busverkehrsnetz. Der Busbahnhof in Korfu-Stadt hat folgende Adresse: Green Buses Terminal - KTEL, Leof. Eptanisou, Kerkira 491 00, Griechenland. Es gibt eine offizielle Webseite von Green Buses, allerdings fand ich diese wenig hilfreich und war mir zudem nicht sicher, wie aktuell diese war. Am Busbahnhof erhielt ich zuverlässigere Informationen über die Busverbindungen auf Korfu.
Am Busbahnhof erhält man auch Informationen über die Buslinien und deren Busfahrpläne innerhalb der Stadt. Auch für das innerstädtische Busfahrnetz gibt es eine Webseite.
Mehr Informationen
Warst du schon mal wandern auf Korfu? Falls ja, welche Wanderwege hast du kennengelernt? Hast du dort Tiere beobachten können?
