Der Norden Islands ist ein wunderschönes Reiseziel für alle Naturbegeisterte. Wasserfälle, Seen oder Polarlichter, aber auch Tiere wie Seevögel oder Wale. Ich reiste in einem Juli nach Island, weil ich mich unter anderem für das Wale beobachten in Húsavík - eine Stadt im Norden Islands - interessierte. Laut den Informationen, die ich vor meiner Abreise gefunden hatte, soll Húsavík zu Europas Walbeobachtungshauptstädten gehören. Ob ich tatsächlich Wale dort antraf? In diesem Blogbeitrag schreibe ich mehr zu meiner Reise nach Húsavík und den Tieren, die ich dort sah.
Húsavík
Ich zog meine Regenjacke schnell an und stieg aus dem Auto aus. Ich nahm noch schneller meine Taschen und eilte in Richtung der nächst gelegenen Tankstelle. Das Erste was ich in Húsavík nämlich machte, war, nach einem Ort zu suchen, wo ich mich vor dem Regen schützen konnte. Ich setzte mich im Café der Tankstelle auf einen Stuhl, bestellte eine warme Tasse Tee und beobachtete den Regen wie er scheinbar nicht mehr aufhören wollte.
Es regnete und regnete und regnete als ich in Húsavík ankam. Obwohl ich nur ein paar wenige Meter vom Auto zur Tankstelle geeilt war, war meine Kleidung schon recht feucht. I frierte außerdem etwas.
Aber gut. Das ist Island!
In Island muss man sich dem Wetter anpassen!
Da es noch recht früh am Morgen war und ich ein paar Stunden auf meinen Check-in warten musste, entschied ich mich, zunächst in dem Café der Tankstelle zu bleiben bis der Regen aufhörte. Ich wäre sonst schon mal zu meiner Unterkunft gelaufen, um nachzufragen, ob ein früherer Check-in möglich gewesen wäre (ja, wäre), aber bei dem Regen, blieb ich trotzdem erst mal dort sitzen wo ich war...
... bis der Regen aufhörte?
Naja, an dem Tag hörte der Regen ehrlich gesagt gar nicht so wirklich auf!
Zum Glück hatte ich ein Buch dabei und das Warten erschien mir nicht allzu lang.
Hin und wieder hörte ich mit Lesen auf und dachte an das Wale beobachten in Húsavík... Hoffentlich würde ich Wale und Delfine sehen...
Wale beobachten in Húsavík ist eine beliebte und bekannte Unternehmung bei Islandreisenden.
So viel wie ich weiß und mitbekommen habe.
Aber werde ich während der drei Tage in Húsavík überhaupt die Möglichkeit haben, auf ein Walbeboachtungsboot zu gehen?
Ich sah mehrmals an dem Tag in die Wettervorhersagen. Jedes Mal hoffte ich auf den schönsten und sonnigsten Tag in den nächsten Tagen.
Ich war optimistisch.
Ich sah mich in Gedanken bereits schon auf einem Walbeobachtungsboot in den nächsten Tagen...
Nach einer Weile im Café der Tankstelle entschied ich mich schließlich, den Ort zu wechseln und ging in das fast gegenüberliegende Restaurant auf der anderen Straßenseite. Zum Glück war das Restaurant nur einen etwa 1-Minuten-Spaziergang entfernt. Denn es regnete ja immer noch.
Das Restaurant war ein guter Ort, eine weitere Weile zu essen und zu lesen.
Als es dann jedoch so weit war, in meiner Unterkunft einzuchecken, nahm ich mein Gepäck und bewegte mich in Richtung Hostel. Es regnete immer noch.
Aber alles gut.
Der Weg zum Hostel war nicht allzu lang und in dem schönen und bequemen Hostel wurde ich schnell wieder trocken. Nachdem ich mich noch mit der freundlichen Besitzerin des Hostels unterhalten hatte, ging ich in mein Zimmer und bereitete mich schon mal auf den nächsten Tag vor... und hoffte gleichzeitig auf schönes Wetter...
Und ja!!!
Keine einzige Wolke war am nächsten Tag mehr zu sehen! Wie konnte das sein? Es wurde in der Tat ein wunderschöner Tag mit einem herrlich blauen Himmel. Zudem schien eine warme und helle Sonne über Húsavík.
Ich freute mich so sehr auf die Wale!
Tipp: Falls du eine Walbeobachtungstour im Voraus gebucht hast, empfehle ich, regelmäßig E-Mails und verpasste Anrufe zu kontrollieren. Meine Tour am Morgen wurde nämlich trotz Sonnenschein abgesagt, weil es noch zu windig war. Ich konnte aber meine Tour auf den Nachmittag verlegen.
Da meine Tour erst am späteren Nachmittag begann, entschied ich mich, die Umgebung in Húsavík zu erkunden.
Es gibt Museen in der Stadt. Da ich allerdings mehr Lust hatte, draußen etwas zu unternehmen, entschied ich mich für eine Wanderung.
Diese Entscheidung bereute ich keinesfalls!
Ich wurde mit den schönsten Aussichten auf Húsavík und den umliegenden Bergen belohnt!
Ich fühlte mich sehr glücklich!
Die eindrucksvollen Landschaften. Die klare Luft. Und diese Ruhe.
Húsavík war für mich ein unglaublich schöner Ort!
Das Ziel meiner Wanderung war der See Botnsvatn, welcher etwas außerhalb von Húsavík liegt.
Eigentlich ist es nicht schwer, den Botnsvatn zu finden. Allerdings ging ich an einer Weggabelung den falschen Weg (das Schild war gedreht...) und ich lief irgendwie am See vorbei. Aber das war nicht so schlimm, weil ich auf meinem Umweg noch weitere schöne Landschaften sah.
Schneebedeckte Berge auf der rechten Seite und sattgrüne Hügel auf der linken Seite. Lila Lupinen wuchsen überall auf den Wiesen. Und dann noch der blaue Ozean vor mir.
Was sollte ich in so einem Moment sonst noch brauchen?
Information: Wusstest du, dass Lupinen eine invasive Pflanzenart in Island ist? Lupinen wurden ursprünglich in Island eingeführt, um Erosionen entgegenzuwirken. Es gibt daher Auseinandersetzungen über Lupinen in Island. Einerseits verbessern Lupinen angeblich die Bodenqualität, aber andererseits bedrohen sie die einheimische Flora Islands.
Hier und da traf ich auf eine Schnepfe oder auf eine Rotdrossel.
Ich sah sogar ziemlich viele von ihnen in diesem Gebiet. Leider war ich ohne mein Teleobjektiv, das ich normalerweise fürs Vogelfotografieren nehme. Aber gut. So konnte ich einfach mal die Anwesenheit dieser schönen Vögel genießen und werde sie in schöner Erinnerung in meinem Gedächtnis behalten.
Ich kam an einem Fluss vorbei und wunderte mich, woher denn das Wasser kam.
Obwohl ich in dem Moment schon wusste, dass ich nicht auf dem richtigen Weg zum See sein konnte, ging ich weiter, weil die Landschaft so schön war...
Es war mein erstes Mal in Island und natürlich sind mir in dem Land schon die fast baumlosen Landschaften aufgefallen.
Sei es im Südwesten Reykjavíks oder im Norden um Húsavík.
In der Vergangenheit gab es übrigens Wälder in Island. Nachdem jedoch die ersten Siedler in Island ankamen, nutzten diese das Holz der Bäume als Baumaterial und als Brennstoff.
Jetzt gibt es in Island mehrere Aufforstungsprojekte in Island. Als ich nach Dalvík reiste, begegnete ich sogar Leuten, die in diesem Bereich arbeiteten.
In dem Gebiet wo ich wanderte, war es für Island jedoch aus meiner Sicht mit recht vielen Büschen und kleineren Bäumen bewachsen.
Information: Falls du mehr über die Geschichte der Wälder in Island erfahren möchtest, schau doch auf der Webseite vom Icelandic Forest Service (IFS) vorbei. Auf dieser Webseite findest du auch Information generell über die Forstwirtschaft in Island, aber auch welche Strategien Island verfolgt, das Land aufzuforsten.
Auch wenn ich in Island keine größeren Wälder sah, bin ich trotzdem der Meinung, dass Island ein wunderschöner Ort ist.
Nichtsdestotrotz, nach einer gewissen Weile nachdem mir schon bewusst geworden war, dass ich den falschen Weg gegangen war, musste ich umdrehen. Ich hätte noch viele Stunden weiter in das Ungewisse laufen können, aber ich wollte natürlich auch zu dem See. Als ich schließlich ein paar Leute mit einem Hund von Weitem sah, wusste ich, in welche Richtung ich zum See Botnsvatn gehen musste.
Und natürlich wollte ich auch pünktlich zum Wale beobachten in Húsavík zurück sein. Daher entschied ich mich, umzudrehen, damit ich auf den richtigen Weg zum See gehen konnte.
Ich ging durch ein Gebiet wo die Vegetation etwas dichter bewachsen war.
Ich nahm einen anderen Weg, weil ich dachte, dass das eine Abkürzung war. Allerdings war jener Weg doch etwas länger und führte außerdem noch zu der Weggabelung, wo ich die falsche Richtung einschlagen hatte.
Aber egal! Auch dieser Weg war schön. Und somit wusste ich nun ziemlich sicher, in welche Richtung ich zum See Botnsvatn gehen musste.
Auch auf diesem Weg bekam ich spektakuläre Aussichten!
Irgendwann wusste ich nicht mehr wohin schauen. Die Landschaften waren (ich weiß, dass ich mich wiederhole!) so schön. Ich genoss jede Minute, von so viel Schönheit und Ruhe umgeben zu sein.
Information: Es ist übrigens möglich, mit dem Auto zum See Botnsvatn zu fahren. Ich sah auch Menschen mit dem Fahrrad zum See radeln. Auch ich wollte übrigens mit dem Fahrrad die Umgebung erkunden. Allerdings fand ich in Húsavík keinen Ort, wo ich hätte ein Fahrrad mieten können.
Ohne Umweg erreicht man den See Botnsvatn in weniger als einer Stunde vom Stadtzentrum aus. Es sind ungefähr fünf Kilometer.
Es war für mich außerdem eine einfache Wanderung, obwohl die Landschaft etwas hügelig war.
Angeblich wandern nur sehr wenige Leute zum Botnsvatn, wenn sie Húsavík besuchen, weil sie den Ort nicht kennen. Um ehrlich zu sein, hätte ich den Botnsvatn wahrscheinlich auch nicht besucht, wenn mir die Hostelbesitzerin die Wanderung zu diesem See nicht empfohlen hätte.
Der Botnsvatn ist jedoch auf alle Fälle ein Besuch wert! Einfach nur wow! Die Farben. Die ruhige Atmosphäre. Und die ganzen Vögel drumherum. Es war unglaublich schön. Es war auch unbegreiflich für mich, warum so viele Besucher (ich miteingeschlossen), noch nie was von diesem See gehört hatten. Vielleicht liegt es ja auch am Wale beobachten in Húsavík. Die meisten Besucher kommen lediglich für einen Nachmittag nach Húsavík, nehmen an einer Walbeboachtungstour teil und gehen gleich wieder.
Aber gut. Vom See aus hat man eine sehr schöne Sicht auf die schneebedeckten Berge.
Ich sah außerdem noch, dass es einen Weg um den See gab. Da ich jedoch nicht mehr so viel Zeit vor dem Wale beobachten übrig hatte, wagte ich es nicht, den See abzulaufen. Stattdessen setzte ich mich auf einen Stein und atmete die kühle und frische Luft ein.
Auch wenn nur wenige den See kennen, war ich nicht ganz alleine. Ich begegnete einer Frau, die gerade einen Videoanruf machte. An ihrem Akzent konnte ich hören, dass sie Britin war. Vielleicht wollte sie die schönen Landschaften einfach nur mit ihren Freunden oder ihrer Familie teilen?
Später begegnete ich dieser Frau im Hostel wieder. Ich sah sie wie sie an einem Tisch ein Bild vom See Botnsvatn malte.
Auch sah ich noch eine andere Frau, die allerdings den Weg um den See nahm.
Die Hostelbesitzerin meinte zuvor, dass ich wahrscheinlich alleine am Botnsvatn wäre, weil ich an einem Wochentag dorthin wanderte. Es war aber okay für mich, letztendlich nicht alleine dort gewesen zu sein. Es war trotzdem schön. Denn es war so natürlich keinesfalls überfüllt.
Ich hatte schöne Aussichten und eine angenehme Stille umgab mich.
Obwohl der Botnsvatn nahe zum Húsavík Stadtzentrum liegt, behaupte ich, lohnt es sich trotzdem, einen Tagesausflug dorthin zu machen. Wenn ich keine Walbeobachtungstour gebucht hätte, wäre ich länger geblieben...
Aber da ich mich schon auf die Wale freute, musste ich den Botnsvatn schließlich wieder zurücklassen.
Im Stadtzentrum in Húsavík angekommen suchte ich lediglich noch nach einem Ort wo ich essen konnte und wartete auf die Walbeboachtungsausfahrt.
Húsavík ist eine eher kleine Stadt im Norden Islands mit weniger als 2.500 Einwohnern. Der Mývatn und der Jökulsárglijúfur Nationalpark sind beliebte Reiseziele in der Region. Aber auch Wasserfälle wie der Dettifoss und der Selfoss sind berühmt und ziehen viele Reisende an.
Da ich mit den öffentlichen Transportmitteln reiste und ich sowieso auf Wale und andere Tiere in Island fokussiert war, besuchte ich diese Orte nicht. Leider... Hoffentlich das nächste Mal...
Daher blieb ich lediglich in Húsavík...
... was aber für mich auch schön war.
In Húsavík gibt es übrigens noch weitere Dinge zu unternehmen. Zum Beispiel kann man dort auch noch Museen besuchen. Ich besuchte das Húsavík Walmuseum (siehe weiter unten). Dann gibt es noch das Eurovision-Museum oder das Culture House.
Besonders beliebt bei Besuchern sind auch Naturbäder. In Húsavík gibt es das Geosea.
Information: Die Gegend um den Hafen wird recht belebt an einem schönen Sommertag, da viele Tagesausflügler zum Wale beobachten in Húsavík kommen. Dort gibt es mehrere Tourenanbieter von Walbeobachtungen, aber auch zahlreiche Restaurant, Imbisse oder Cafés.
Wale beobachten in Húsavík
Wie schon weiter oben erwähnt ist Island ein beliebter Ort für Walbeobachtung. Islandbesucher wissen das. Natürlich wusste auch ich das.
Daher erwartete ich in Húsavík auf viele Menschen auf den Walbeobachtungsbooten zu treffen.
Ich nehme an, dass Wale beobachten in Húsavík zu den nachgefragtesten Unternehmungen dort gehört. In der Tat wurde mir von Einheimischen gesagt, dass die meisten Besucher in Húsavík selten über Nacht bleiben und nur zum Wale beobachten kommen würden.
Ich konnte mir das nur schwer vorstellen, weil Húsavík ein so schöner Ort war. Ich blieb drei Nächte in Húsavík für den Fall, an einem Tag nicht Wale beobachten gehen zu können. Woher sollte ich auch im Voraus wissen wie das Wetter würde?
Zudem wollte ich - wenn möglich - an mehr als einer Walbeobachtungstour teilnehmen. Man weiß ja nie, ob und wenn ja welche Wale auftauchen würden.
Hinzu kam, dass ich ohne Auto unterwegs war. Es wäre für mich einfach nicht möglich gewesen, in einer anderen Stadt zu übernachten und in Húsavík an den Walbeobachtungstouren teilzunehmen.
Wie ich im vorherigen Abschnitt beschrieben habe, ist Húsavík nicht nur wegen der Wale ein besuchenswerter Ort. Für mich war es jedenfalls ideal, an einem Morgen eine schöne Wanderung zu unternehmen und am anderen Morgen das Húsavík Walmuseum zu besuchen, und an den Nachmittagen an den Walbeobachtungsausfahrten teilzunehmen.
Außerdem war ich auf diese Art und Weise zu reisen in keiner Eile. Bevor die Waltouren begannen, konnte ich noch ein bisschen die Gegend am Hafen erkunden.
Ich zählte vier Unternehmen in Húsavík, die Walbeobachtungsausfahrten anboten. Ich entschied mich für den Tourenanbieter North Sailing. Einerseits war es mein Bauchgefühl, das mir sagte, dass es der richtige Tourenanbieter für mich war, da sie warben, ein umweltfreundliches Unternehmen zu sein (obwohl ich weiß, dass umweltfreundlich nicht bei jedem das Gleiche bedeutet...) und andererseits, bot North Sailing unter anderem eine Citizen Science Tour an.
Bei meiner ersten Walbeobachtungsausfahrt entschied ich mich für „Húsavík Original Whale Watching“. Am zweiten Tag nahm ich an der Tour „Whales, Sails and Science“ teil.
Zum Glück sah ich auf beiden Ausfahrten Wale um es gleich vorwegzunehmen.
Frage: Wie entscheidest du dich für ein Walbeobachtungsunternehmen? Wale beobachten ist sehr beliebt und als Außenstehender ist es nicht immer einfach, Unterschiede zu erkennen, wenn sich die Unternehmen sehr ähnlich sind. Wie gehst du vor?
Die erste Ausfahrt – „Húsavík Original Whale Watching“ – begann am Nachmittag um etwa 16 Uhr. Wir fuhren mit dem Boot Náttfari raus aufs Meer.
Das Boot fühlte sich sehr groß an – also ziemlich das Gegenteil von dem wie ich es auf meinen letzten Walbeobachtungsausfahrten auf den Azoren gewohnt war. Da das Boot außerdem recht voll war, musste ich mir eine gute Aussichtsposition „erkämpfen“. Ich wäre so gerne ganz vorne gewesen. Da dort aber schon Leute standen, konnte ich für die gesamte Ausfahrt nicht dorthin.
Wir konnten uns allerdings auf dem Boot bewegen. So voll war es dann auch wieder nicht.
Die ersten Meeressäugetiere, die wir sahen, waren Weißschnauzendelfine.
Obwohl es „nur“ eine sehr kurze Beobachtung war, schätzte ich diese Begegnung sehr, da es für mich das erste Mal war, auf Weißschnauzendelfine zu treffen.
Wie ihr Name schon andeutet, haben diese Delfine eine weiße Schnauze.
Anscheinend springen Weißschnauzendelfine häufig aus dem Wasser und lassen sich verspielt wieder auf die Wasseroberfläche fallen. Doch an jenem Tag machten sie das leider nicht.
Leider waren die Delfine relativ weit weg und wir sahen sie nicht wieder. Ich versuchte so aufmerksam wie möglich zu sein und beobachtete ganz genau die Wasseroberfläche. Am Ende der Tour dachte ich in einem kurzen Moment sogar, wieder die Weißschnauzendelfine gesehen zu haben. Doch leider war es nur ein Stück Holz, das auf der Wasseroberfläche trieb.
Interessant: Weißschnauzendelfine kommen nur in der nördlichen Hemisphäre vor. Zwei weitere Arten aus der Gattung Lagenorhynchus – der Weißseiten- und der Weißstreifendelfin – sind auch nur in der nördlichen Erdhalbkugel verbreitet. Im Gegensatz dazu, kommen die drei anderen Arten derselben Gattung – Schwarz-, Peale- und Stundenglasdelfin – nur in der südlichen Hemisphäre vor.
Und dann schließlich sahen wir den ersten Blas eines Buckelwals.
Die Leute an Bord – einschließlich mir – wurden aufgeregt. Jeder versuchte sich bereit zu machen und an die beste Aussichtsposition zu gelangen. Ich war zum Glück schon vorne, weil ich mich während der Fahrt nicht hingesetzt hatte. Aber so schnell der Wal an der Wasseroberfläche erschien, so schnell war er auch wieder weg.
Würden wir den Wal wieder sehen?
Ja, das taten wir!
Mit den schneebedeckten Bergen im Hintergrund und dem schönen, warmen Licht des Abends war es für mich eine spektakuläre Tierbegegnung.
Dann sahen wir endlich die ersten Schwanzflossen im Wasser verschwinden.
Ein paar Sekunden davor konnten wir anhand des gebogenen Rückens bereits erahnen, dass wir die Schwanzflosse sehen würden.
Der interessanteste Bereich einer Schwanzflosse ist immer das Muster auf der Unterseite. Dieses Muster stellt bei Buckelwalen eine Art Fingerabdruck dar. Walforscher nutzen diese Muster, um einzelne Buckelwale zu erkennen.
Ich bereitete mich schon auf die nächste Schwanzflosse vor!
Es war an dem Tag übrigens auf dem Boot nicht besonders kalt. Es war Juli und ein schöner Tag. Kein Regen und kaum Wind. Für Island hatten wir an dem Tag, glaube ich, recht viel Sonnenschein und hohe Temperaturen.
Wenn die Wetterbedingungen nicht so gut gewesen wären, hätten wir Overalls von North Sailing vor dem Start der Tour anziehen können. Ich hatte am Anfang der Tour einen Overall an, aber nach einer Stunde war es mir so warm, dass ich den Overall wieder auszog.
Nichtsdestotrotz, nur ein paar Minuten später sahen wir den (oder einen anderen) Wal wieder an der Wasseroberfläche.
War es der gleiche Wal?
Ich werde es niemals wissen. Denn der Wal verschwand schnell wieder unter der Wasseroberfläche, ohne uns seine Schwanzflosse gezeigt zu haben, obwohl er seinen Rücken eindeutig rund machte.
Ein paar wenige Minuten später sahen wir wieder einen Wal, aber etwas weiter weg. War das wieder der gleiche Wal?
Dieses Mal sahen wir den runden Rücken wieder, der uns anzeigte, dass der Wal uns kurz seine Schwanzflosse zeigen würde.
In diesem Moment war der Wal allerdings zu weit weg, so dass ich das Muster unterhalb der Schwanzflosse nicht so gut sehen konnte. Aber ich glaube es war ein anderer Wal.
Als Laie würde ich zwei verschiedene Buckelwale vorschlagen, da der zuletzt erschienene Wal mehr Schwarz unter seiner Schwanzflosse zu haben schien im Vergleich zu dem anderen Wal. Aber genau weiß ich es nicht...
In diesem Zusammenhang würde ich gerne die Citizen Science Webseite Happywhale vorstellen wo Walbeobachter ihre Schwanzflossen-Fotos hochladen können. Das habe ich auch nach meinen Walbeobachtungsausfahrten auf den Azoren gemacht wo ich Blauwale, Pottwale und ebenfalls Buckelwale sah.
Die Idee hinter Happywhale ist es, die Migrationswege der Wale herauszufinden. Vielleicht hatten die Buckelwale in Húsavík schon andere zuvor woanders gesehen? Sollte sich wieder einmal jemand fürs Wale beobachten in Húsavík entscheiden und Fotos machen, dann ließe sich mehr über die dort lebenden Wale herausfinden.
Auf diesem Weg fand ich beispielsweise heraus, dass der erste Buckelwal, den ich sah (siehe oben), einen Namen, und zwar „Shadow“ hat und im Juni 2019 zum ersten Mal in den Gewässern um Húsavík gesichtet wurde. In 2021 sah ihn jemand etwas weiter weg, aber nicht zu weit weg in Akureyri.
Information: Eine andere Webseite, auf die Fotos für die Forschung hochgeladen werden kann, ist die vom Marine and Freshwater Research Institute. Da ich mit meinen Fotos zur Forschung beitragen möchte, lud ich meine Fotos von den Schwanzflossen der Buckelwale dort hoch.
Akureyri ist mit Sicherheit ein weiterer guter Ort, Wale zu beobachten. Allerdings habe ich gehört, dass die Tourenanbieter dort etwas mehr Zeit brauchen, einen Wal zu sehen, da sich die Wale um Akureyri weiter weg vom Hafen aufhalten. Daher könnte Wale beobachten in Húsavík etwas einfacher sein als in Akureyri. Aber wie gesagt, ich habe das nur gehört und ich kann nicht von meinen Erfahrungen berichten.
Nichtsdestotrotz, in den Gewässern um Húsavík sahen wir einige Buckelwale. Leider fanden wir keinen Zwergwal an dem Tag.
In einem Moment tauchte ein Buckelwal direkt neben dem Boot auf.
Auch bei diesem Wal konnten wir mit ziemlich viel Sicherheit voraussagen, dass er uns gleich seine Schwanzflosse zeigen würde.
Information: Falls du Zwergwale sehen möchtest, in den Gewässern um Reykjavík hatte ich mehr Glück. Beachte allerdings, dass es um Húsavík auch Zwergwale gibt. Wahrscheinlich habe ich an den beiden Tagen einfach nur keine Zwergwale gesehen. Man weiß eben nie was beim Wale beobachten passiert.
Als Laie würde ich auch hier sagen, dass es sich um ein anderes Tier handelte.
Leider konnte ich auf Happywhale noch nicht mehr über diesen Wal herausfinden. War dieser Buckelwal vielleicht zum ersten Mal in den Gewässern um Húsavík? Oder war ich bis jetzt einfach nur die Erste, die ein Foto von diesem Wal auf Happywhale hochgeladen hat? Oder war das Muster unter der Schwanzflosse für die Bestimmung zu schlecht zu erkennen?
Allerdings fand ich das Muster dieses Buckelwals ziemlich eindeutig mit seinem gelblich-bräunlichen Muster.
Diesen Buckelwal sahen wir auf dieser Walbeobachtungstour auf alle Fälle mehrmals, da dieser uns mehrmals seine Schwanzflosse zeigte.
Das Muster empfand ich bei diesem Wal sehr eindeutig.
Es musste doch der gleiche Buckelwal sein!
Bevor einer der Wale abtauchte, zeigte er uns klar und deutlich seine zwei Blaslöcher.
Information: Während Bartenwale zwei Blaslöcher haben, haben Delfine wie Große Tümmler, aber auch Pottwale nur ein Blasloch. Pottwale haben ein Blasloch, welches sich auf der linken Schädelseite befindet von wo er einen schrägen Blas ausstößt.
Ich hoffe, irgendwann mehr über diesen Wal erfahren zu können. Wir sahen ihn, wie erwähnt, mehrere Male. Manchmal von weiter weg und manchmal in der Nähe des Bootes. Vielleicht sieht ja irgendjemand den Wal wieder in Island oder irgendwo anders auf der Welt und lädt ein Foto auf Happywhale hoch.
Wo er wohl den Winter verbringt?
Während ich versuchte, so viele gute Fotos wie möglich zu bekommen, fuhr ein anderes Walbeobachtungsboot an uns vorbei. Das Boot war kleiner und hatte entsprechend weniger Menschen an Bord.
Obwohl wir ziemlich viele Walbeobachter auf dem Boot waren, empfand ich den Abend in Island mit dem schönen, warmen Licht und den malerisch, schneebedeckten Bergen im Hintergrund magisch.
Frage: Welche Erfahrungen hast du mit Walbeobachtungsbooten schon gemacht? Bevorzugst du eher die größeren und vielleicht leiseren Boote? Oder doch eher die kleineren Boote, die etwas lauter sein können? Lass mich deine Erfahrungen gerne in den Kommentaren wissen.
Das Wasser schien jedenfalls voll mit Buckelwalen zu sein und somit mit vielen Beobachtungsmöglichkeiten für alle.
Von weitem sahen wir mehrere nach oben ausstoßende Blaswolken der Buckelwale, die sich an der Wasseroberfläche zeigten.
Die Buckelwale schienen es auch nicht sehr eilig zu haben. Trotz der Boote. Sie bewegten sich langsam fort, so dass wir hin und wieder die für Buckelwale typischen Höcker (auch Tuberkel genannt) sehen konnten.
Als schließlich der letzte Buckelwal mit seinem typisch rundgemachten Rücken und seiner nach oben gerichteten Schwanzflosse kurz vor dem Abtauchen zeigte, navigierte der Kapitän des Bootes wieder zurück in Richtung Húsavíker Hafen.
Frage: Weißt du mehr über die Migrationswege der Buckelwale? Falls du mehr über die Migrationswege der Buckelwale in Island weißt, lass es mich doch in den Kommentaren wissen. Ich bin sehr interessiert daran, zu wissen, wo die Isländischen Buckelwale die Winter verbringen.
Auf unserem Weg zurück bekamen wir noch eine leckere Zimtschnecke und eine heiße Schokolade.
Wir sahen außerdem noch ein weiteres Walbeobachtungsboot auf dem Weg zurück in den Hafen. Es war ein anderes Boot von North Sailing. Ja. Wale beobachten in Húsavík ist sehr, sehr beliebt und viele Menschen sind daran interessiert, einen kleinen Einblick in das Leben der eindrucksvollen Wale zu bekommen...
Am zweiten Tag in Húsavík nahm ich, wie bereits weiter oben erwähnt, an der Tour „Whales, Sails and Science“ teil. Es handelte sich um eine Citizen Science Tour, da eine Studentin an Bord Daten für ihre Masterarbeit sammelte.
Auf dem Boot war es nicht so voll wie am Tag zuvor auf der Tour „Húsavík Original Whale Watching“. Unter anderem befand sich eine Schulklasse zusammen mit ihrem Lehrer unter den Walbeobachtern. Bei dieser Tour waren wir auf dem Boot „Opal“ von North Sailing.
Wir verließen den Hafen etwas früher als am Tag zuvor um etwa 15 Uhr. Eine der ersten Aufgaben der Studentin war es, ein Gerät neben dem Boot im Meerwasser zu befestigen, um Zooplankton und Mikroplastik zu sammeln.
Zum Glück war es an dem zweiten Tag nicht so kalt auf dem Boot, so dass ich keinen Overall von North Sailing brauchte.
Obwohl es nicht so voll war wie am ersten Tag, hatten wir insgesamt jedoch mehr Walsichtungen auf der Tour „Húsavík Original Whale Watching“. Allerdings liegt das nicht an den unterschiedlichen Touren, sondern an den Walen. Man weiß eben nie wie sich Tiere in ihrem Lebensraum verhalten werden.
Und übrigens war die Citizen Science Tour um etwa eine halbe Stunde länger als die Tour am ersten Tag.
Trotzdem mussten wir am zweiten Tag länger nach den Walen suchen. Es dauerte länger nachdem wir den Hafen in Húsavík verlassen hatten auf den ersten Buckelwal zu treffen. Wir sahen schließlich eine Rückenflosse in der Nähe der kleinen Insel Lundey erscheinen.
Information: Lundey ist eine kleine Insel in der Bucht Skjálfandi und ist im Englischen auch unter dem Namen „Puffin Island“ bekannt, weil dort viele Papageitaucher leben. Die Insel ist unbewohnt und mit einer Fläche von etwa 0.1 km2 recht klein. Das Wasser in der Bucht ist reich an Nährstoffen und daher eine gute Futterquelle für Wale und Papageitaucher. Schau doch in einen meiner früheren Blogbeiträge über Papageitaucher in Island.
Da das Boot am zweiten Tag zum Glück nicht so voll war und einige der Schüler scheinbar nicht so am Wale beobachten interessiert waren, hatte ich mehr Platz auf dem Boot. Einige Schüler redeten miteinander, während andere an ihren Handys rumspielten.
Für mich wäre es ehrlich gesagt unvorstellbar gewesen, auf einer Walbeobachtungsausfahrt auf dem Handy zu spielen...
Ich lehne neue Technologien ja nicht ab, aber während einer Walbeobachtungstour nicht mithelfen, nach Walen zu suchen?
Ich verstand es nicht ganz so.
Somit konnte ich mich jedenfalls besser auf dem Boot hin und her bewegen.
Die vorderste Stelle auf dem Boot war allerdings leider nicht zugänglich. Aber es war nicht so schlimm, weil ich ja mehr Platz hatte, eine gute Position zu finden.
Meistens erschienen die Wale nur ganz kurz mit ihren Rückenflossen an der Wasseroberfläche und verschwanden schnell wieder.
Auf dieser Tour war es in der Tat recht schwierig, die Schwanzflossen der Buckelwale zu fotografieren. Meistens waren wir einfach zu weit weg.
Und andere Male waren die Buckelwale zwar irgendwo in der Nähe, aber ich fand keinen günstigen Winkel, die Unterseite der Schwanzflossen zu fotografieren.
Natürlich trafen wir auch auf dieser Tour andere Walbeobachter. In einem Moment entließ ein Buckelwal einen Blas fast direkt neben einem kleineren Boot.
Die Kapitäne der Walbeobachtungsboote wissen in der Regel nicht die genaue Position wo ein Wal nach einem Tauchgang wieder auftaucht. Sie können jedoch anhand ihrer Erfahrungen in etwa vorhersagen, wo ein Wal möglicherweise wieder auftauchen wird.
Frage: Was denkst du über das Wale beobachten? Einerseits interessieren sich viele Menschen für das Wale beobachten. Für viele ist es ein einzigartiges Erlebnis in ihrem Leben und es könnte sie ermutigen, sich nach so einem Erlebnis für den Naturschutz zu engagieren. Andererseits könnten zu viele Walbeobachtungsboote ja auch die Wale stören. Was denkst du?
Auf dieser zweiten Tour tauchte kein Wal direkt neben unserem Boot auf. Aber das war auch ok. Ich fühlte mich dennoch sehr privilegiert die Möglichkeit gehabt zu haben, auf einem Walbeobachtungsboot Wale beobachtet haben zu können.
Es war in der Tat etwas Besonderes.
Nach einer gewissen Zeit nahm die Studentin das Gerät wieder aus dem Wasser, um den Inhalt zu analysieren.
Zum Glück stellte sie bei der Analyse des Inhalts fest, dass mehr Zooplankton als Mikroplastik enthalten war.
Wir konnten uns die verschiedenen Arten des Zooplanktons anschauen und Fragen stellen. Die Studentin erzählte außerdem ein bisschen etwas darüber, wie sie nach Island kam. Denn sie war Britin und studierte einen meeresbiologieähnlichen Studiengang in Ísafjörður.
Ich lernte außerdem, dass das Wasser in der Bucht um Húsavík noch in einem relativ guten Zustand ist.
Als die Studentin das Zooplankton und das Mikroplastik untersuchte, konnte der Lehrer einige der Schüler motivieren, Fragen zu stellen.
Wir sahen einige verschiedene Zooplankton-Arten. Es waren jedoch so viele Arten, die die Studentin nicht bestimmen konnte. Für diese Arbeit muss wiederum ein/e Zooplankton-Experte/in herangezogen werden.
Nichtsdestotrotz, Wale beobachten in Húsavík war für mich besonders und ich hatte viele schöne Buckelwale und ein paar Weißschnauzendelfine sehen können.
Frage: Hast du schon mal an einem Citizen Science Projekt während einer deiner Reisen teilgenommen? Falls ja, was hast du gemacht? War es ein Projekt wo du selbst aktiv sein konntest oder musstest du eher zuschauen? Für wie lange war die Reise? Ich freue mich, von deinen Erfahrungen in den Kommentaren zu lesen.
Húsavík Walmuseum
Das Húsavík Walmuseum liegt nicht weit entfernt von den Tourenanbietern von Walbeobachtungsausfahrten. Von der Hauptstraße aus ist das Museum leicht zu finden. Mit den großen Buchstaben auf dem Dach ist das Museum außerdem kaum zu übersehen.
Ich besuchte das Museum an einem Morgen. Es war ein bewölkter Tag. Der Himmel war mit grauen Wolken bedeckt und die Sonne hatte es an diesem Tag schwer, einen Weg durch die dichten Wolken zu finden.
Zum Glück hatte ich meine Wanderung zum See Botnsvatn am Tag davor unternommen (siehe oben). Ein bewölkter, fast regnerischer Tag ist perfekt für einen Besuch im Museum geeignet.
Obwohl ich früh am Morgen um 9 Uhr ins Museum ging, hatte ich nicht genug Zeit, alle Ausstellungen im Museum zu sehen. Bevor ich zu meiner Tour „Whales, Sails and Science“ ging, hatte ich mir noch ein kurzes Mittagessen gegönnt, um gleich direkt zum Büro von North Sailing zu gehen. Die Tour startete nämlich um 15 Uhr.
Daher denke ich, dass ein halber Tag im Húsavík Walmuseum für den ein oder anderen nicht genug sein könnte.
Im Museum waren zahlreiche Walskelette ausgestellt. Das größte war das von einem etwa 25m-langen Blauwal.
Dieses Blauwalskelett wurde 2010 in der Nähe von Skagi an den Strand gespült. Skagi liegt zwischen Húsavík und den Westfjörden, also im Norden Islands.
Das Interessante an der Ausstellung des Blauwalskeletts war der kurze Film, der die Entwicklung wie das Skelett präpariert wurde zeigte. D.h. vom Fund bis zur eigentlichen Ausstellung im Húsavík Walmuseum.
Interessant: Wusstest du, dass es Blauwal-Finnwal-Hybride gibt? Angeblich gibt es sogar einen Hybriden in der Skjálfandi Bucht in Húsavík! Dieses Individuum wurde in der Vergangenheit wohl schon öfters in den Gewässern um Húsavík gesehen, aber vor allem zusammen mit Blauwalen. Daher nimmt man an, dass dieser Hybrid mehr Merkmale mit den Blauwalen teilt als mit den Finnwalen.
Für mich waren die Walskelette und die dazugehörigen Geschichten zu jedem Skelett der interessanteste Teil des Museums.
Ein anderes interessantes Walskelett war das von einem Narwal. Normalerweise besitzen nur die Männchen Stoßzähne (siehe Foto), wobei in seltenen Fällen auch Weibchen einen Stoßzahn ausbilden können. Welche Funktion diese Stoßzähne haben ist noch nicht eindeutig geklärt.
Dieses Walskelett wurde an keinem Strand in Island gefunden, denn das Tier wurde in Grönland gejagt. Nur dieses Walskelett kam von einem gejagten Tier, soweit ich das feststellen konnte.
Das nächste Walskelett war von einem Zwergwal. Dieser Wal verhedderte sich in einem Fischnetz und ertrank. Das ereignete sich auf der Halbinsel Snæfellsnes.
Ein anderes Walskelett war von einem Buckelwalkalb, das auf Grímsey gefunden wurde.
Insgesamt gab es elf Walskelette im Húsavík Walmuseum zum Zeitpunkt meines Besuchs.
Im Museum war allerdings noch viel mehr zu sehen. Ein Bereich widmete sich zum Beispiel Gedichten.
Da ich die Dokumentation „Whale Wisdom“ im Museum sah, hatte ich leider nicht mehr die Zeit den Bereich „Walfang in Island“ zu sehen. Ich hatte einfach nicht genügend Zeit.
Information: Schau gerne mal auf die offizielle Webseite des Museums, um aktuelle Informationen zu den Preisen und Öffnungszeiten zu erhalten. Ich bezahlte 1.750 ISK (einschließlich 20% Ermäßigung von meiner Walbeboachtungstour am Vortag) für den Eintritt.
Praktische Informationen
Anreise
Die meisten Islandbesucher bewegen sich wohl mit einem Mietwagen vor. Da ich kein Auto mietete, nutzte ich die öffentlichen Transportmittel. Es kann eine Herausforderung sein, aber es funktionierte. Ich kam von Dalvík, da ich Grímsey zuvor besucht hatte. Von Dalvík aus nahm ich den Bus nach Akureyri. In Akureyri musste ich den Bus wechseln, um nach Húsavík zu kommen. Falls auch du mit dem Bus reisen möchtest, bitte schaue auf die Webseite des Busunternehmens Strætó.
Da nicht viele Reisende die öffentlichen Verkehrsmittel nutzen, reiste ich auch mal in einem kleineren Bus oder einem Auto. Das war in der Tat der Fall, als ich die öffentlichen Verkehrsmittel von Akureyri nach Húsavík nahm. Wir waren nur ein paar wenige Reisende. Wie das dann gehandhabt wird, falls doch mal mehr mitreisen möchten, weiß ich nicht.
Ich bezahlte 1.960 ISK von Dalvík nach Akureyri und 2.940 ISK von Akureyri nach Húsavík.
Die Fahrt von Dalvík nach Akureyri dauerte weniger als eine Stunde und die von Akureyri nach Húsavík etwa eine Stunde.
Unterkunft
Ich übernachtete im Húsavík Green Hostel in der Straße Vallholtsvegur, 640 Húsavík. Das Hostel ist nahe zum Hafen und daher auch zu den Büros der Walbeobachtungstouren und zum Húsavík Walmuseum.
Es war ein sehr gemütliches und sauberes Hostel. Ich übernachtete in einem 4-Bett-Zimmer. Das Hostel hatte außerdem eine Küche und einen sehr gemütlichen Aufenthaltsraum.
Ich war zufrieden mit meiner Entscheidung, dort im Hostel übernachtet zu haben.
Für drei Nächte bezahlte ich 116,22 Euros.
Information: Falls veganes Essen wichtig für dich ist, die meisten Optionen, die ich fand, waren Suppen. Die meisten Cafés und Restaurants bieten dagegen etwas mehr vegetarische Mahlzeiten an.
Mehr Informationen zum Wale beobachten in Húsavík
Wale beobachten in Húsavík: North Sailing
Húsavík Walmuseum
Citizen Science: Happywhale
Humpback Whale Photo Identification Database
Warst du schon Wale beobachten in Húsavík oder woanders? Welche Walarten hast du gesehen? Lass es mich doch in den Kommentaren wissen.