Still und leise ist mein Blog dieses Jahr Anfang Dezember ein Jahr alt geworden. Grund genug hier nochmal auf mein erstes Blogger-Jahr zurückzublicken. Da passt es doch gerade, dass Andreas von Reisewut zu einer Jahresrückblick-Blogparade aufgerufen hat. Gerne mache auch ich wieder mit. Vielleicht erinnerst du dich noch an die letzte Blogparade, die Andreas aufgerufen hat. Bei dieser Blogparade ging es um „Momente für die Ewigkeit“. Falls du den Beitrag noch nicht kennst, dann schon doch mal vorbei. Dort schreibe ich über meine schönsten Erlebnisse mit Walen und Delfinen.
Was war mein Reise-Highlight 2018?
In meinem Fall ist das ganz schnell zu beantworten, da es nur eine Reise (aber dafür eine längere) neben ein paar kleineren Ausflügen gab.
Nämlich nach Brasilien.
Für mich war es meine erste Reise nach Brasilien und überhaupt nach Südamerika. Ich war begeistert von der Reise und der Artenvielfalt, die das Land (noch) zu bieten hat, nach Hause gekommen. Mittlerweile liegt die Reise schon einige Monate zurück. Aber ich habe so viel erlebt, so dass ich immer noch dabei bin über meine lange Reise durch den Süden von Brasilien hier auf dem Blog zu schreiben. Warum ich so lange brauche, hat aber auch noch andere Gründe.
Wo ich schon beim nächsten Thema wäre, das mein Jahr 2018 sehr geprägt hat.
Nämlich das Bloggen über meine Reisen.
Ich (und ich nehme an jeder (Reise-)Blogger auch) musste die Erfahrung machen, wie viel Arbeit hinter so einem Blog steht. Ich musste mich nicht nur mit Themen wie WordPress-Webseiten-Erstellung beschäftigen, sondern musste mir auch immer stets Zeit blocken um an Texten für diesen Blog schreiben zu können. Dann kommt noch das Thema Suchmaschinenoptimierung hinzu, für das ich bis jetzt viel zu wenig Zeit investiert habe. Und dann wären da auch noch die Sozialen Medien, die mich zeitlich manchmal ganz schön überfordert haben. Und das alles neben zwei Jobs und einer neuen beruflichen Ausrichtung. Also alles neben einem für mich sehr chaotischem Jahr.
Aber das würde ich ja alles gar nicht machen, wenn es mir überhaupt keinen Spaß machen würde.
Es liegt noch sehr viel Arbeit an meinem Blog vor mir, aber ich habe richtig Lust noch weiter zu machen. Am Anfang des Blogs war mir nicht bewusst, wie viel Arbeit da hinter so einem Blog überhaupt steht. Aber jetzt weiß ich es und freue mich auf alle weiteren Herausforderungen, die noch auf mich zukommen werden.
Mein erstes Blogger-Jahr war daher nicht nur von meiner Reise nach Brasilien geprägt, sondern auch vom Bloggen insgesamt.
Welche Momente sind mir besonders in Erinnerung geblieben?
In Bezug auf meine Reise nach Brasilien ist das gar nicht so einfach zu beantworten. Denn dort gab es ein paar Momente, die mir besonders gut in Erinnerung geblieben sind. Und natürlich gehören dazu vor allem viele Tierbegegnungen.
Südliche Spinnenaffen in einem Wald in São Paulo
Eine der bedeutendsten Tierbegegnung in Brasilien war definitiv die mit den Spinnenaffen. Meine Reise in Brasilien fing zunächst allerdings „wenig erfolgreich“ an. Denn im Feliciano Miguel Abdalla Naturreservat im Bundesstaat Minas Gerais in der Nähe von Caratinga suchten wir vergeblich nach den Nördlichen Spinnenaffen. Kurz vor unserer Ankunft in Caratinga wurde uns mitgeteilt, dass sie für uns leider keinen lokalen Guide auftreiben konnten. Wir durften zwar trotzdem das Naturreservat betreten und anscheinend können die Spinnenaffen oft am Rande des Weges gesehen werden, aber unsere Suche blieb leider erfolglos. Während der gesamten Reise ließen mich die Spinnenaffen jedoch gedanklich nicht zur Ruhe kommen. Auch weil mich ihre Situation traurig macht und ich über meinen Blog über sie erzählen möchte. Denn der nördliche Spinnenaffe ist „vom Aussterben bedroht“ (Englisch: “critically endangered”) laut IUCN. Es gibt so viele Beiträge im Internet zu finden über Gorillas und Orang-Utans – die auch ganz tolle Tiere sind – aber über die Spinnenaffen sieht die Suche im Internet spärlicher aus. Daher liegen mir die Spinnenaffen auch besonders am Herzen.
Da mich unsere erfolglose Suche nicht zur Ruhe kommen ließ, suchte ich nach weiteren Möglichkeiten, Spinnenaffen zu sehen. Und es gab diese Möglichkeit. Nämlich mit der Nichtregierungsorganisation Associação Pró-Muriqui. Mit den Leuten von dieser Organisation konnte ich in einem Wald im Bundesstaat São Paulo Spinnenaffen beobachten. In diesem Fall waren es allerdings nicht die Nördlichen, sondern die Südlichen Spinnenaffen. Sie sind laut IUCN „stark gefährdet“ (Englisch: “endangered”). Anfang des nächsten Jahres gibt es zu den Südlichen Spinnenaffen auf diesem Blog noch einen ausführlicheren Bericht.
Goldene Löwenäffchen im Atlantischen Regenwald
Eine weitere Affenart, die ich zum ersten Mal in Brasilien in freier Wildbahn beobachten konnte, waren die Goldenen Löwenäffchen. Mit den Südlichen Spinnenaffen haben sie gemeinsam, dass sie laut IUCN auch „stark gefährdet“ sind. Die Goldenen Löwenäffchen konnte ich mit der Organisation Associação Mico Leão Dourado besuchen. Ich berichtete in einem meiner Blog-Beiträge schon über diese Begegnung. Das Besondere an dieser Begegnung war zudem noch, dass die Goldenen Löwenäffchen endemisch sind im Altantischen Regenwald im Bundesstaat Rio de Janeiro. D.h. sie kommen an keinem anderen Ort mehr vor. Auch diese Begegnung blieb mir besonders gut in Erinnerung. Ähnlich wie bei den Spinnenaffen, es gibt nur sehr wenig im Internet zu finden über wie man Goldene Löwenäffchen in ihrem natürlichen Lebensraum beobachten kann obwohl die Associação Mico Leão Dourado von Rio de Janeiro aus recht einfach zu erreichen ist.
Guyana-Delfine in der Sepetiba Bay
Die Begegnung mit den Guyana-Delfinen war im Vergleich zu den Südlichen Spinnenaffen und Goldenen Löwenäffchen kurz, aber dennoch blieb mir die Begegnung mit ihnen besonders stark in Erinnerung. Ich berichtete über die Guyana-Delfine schon in einem Blog-Beitrag. Die Begegnung mit den Guyana-Delfinen blieb mir besonders gut in Erinnerung, weil es nicht allen Delfinen dort zu der Zeit besonders gut ging, denn zu der Zeit als wir in Itacuruçá (Ausgangspunkt für die Delfin-Touren) waren, hatte eine Virus in den Wochen zuvor etwa 200 Delfine getötet. Die Biologen an Bord schauten sich die Delfine besorgt an, denn ein paar von ihnen sahen recht abgemagert aus.
Auch nach der Delfin-Tour gingen mir noch zahlreiche Fragen durch den Kopf. Warum sterben gerade jetzt so viele Delfine? Hat das etwas mit der industriellen Entwicklung der Region zu tun? Beantworten kann ich diese Fragen nicht, bin aber gespannt was weiter passieren wird und berichte darüber natürlich hier auf diesem Blog.
Die größte Fliege der Welt
Eine Begegnung von der ich erst im Nachhinein erfuhr, wie besonders diese war, war die Begegnung mit der größten Fliege der Welt im Feliciano Miguel Abdalla Naturreservat. Vielleicht gibt es noch größere Fliegen, aber bis jetzt ist keine größere Fliege bekannt als die, die ich in diesem Naturreservat gesehen und fotografiert habe. Und zwar handelt es sich bei der größten Fliege um Gauromydas heros. Einen deutschen Namen gibt es scheinbar nicht. Ich habe erst im Nachhinein von dieser besonderen Begegnung erfahren, weil ich keine Insektenspezialistin bin. Um herauszufinden um welches Insekt es sich handelt, lud ich ein Bild von ihr auf die Internetseite von iNaturalist hoch. Denn dort tummeln sich viele sehr gute Naturkenner. Seien es Insekten oder Vögel oder anderes, oft findet man Hilfe bei der Bestimmung. Und somit erfuhr ich von einem Insektenspezialisten, dass es sich bei der Fliege um Gauromydas heros und um die größte Fliege der Welt handelt. Das zu wissen hat mich wahnsinnig gefreut und ich habe noch mehr Lust bekommen rauszugehen und die Natur zu entdecken (was bei meinem Biologie-Studium definitiv zu kurz gekommen ist!).
Vögel in Brasilien
Ganz besondere Begegnungen hatte ich auch mit der Vogelwelt Brasiliens. Aufgrund der großen Vogelvielfalt hatte ich dementsprechend nur einen Bruchteil davon gesehen. Kolibris, Tukane, Tangare, Tyrannen oder Papageien. An jedem Ort entdeckte ich für mich eine neue Vogelart. Somit ist es hier sehr schwierig zu entscheiden, welche Begegnung mit den Vögeln in Brasilien mir besonders gut in Erinnerung geblieben ist. Doch wenn ich mich entscheiden müsste, dann würde ich die Hyazinth-Aras im Pantanal wählen. Ihr blau-gelbes Gefieder und ihre Größe haben bei mir bleibenden Eindruck hinterelassen. Im nächsten Jahr gibt es zum Pantanal in Brasilien noch einen Beitrag hier auf dem Blog. Neben dem Pantanal gibt es natürlich noch viele andere Orte in Brasilien wo man sehr gut Vögel beobachten kann. Dazu gehört zum Beispiel der Itatiaia-Nationalpark. In einem meiner Blog-Beiträge berichtete ich schon über diesen wunderbaren Ort. Ein weiterer interessanter Ort Vögel in Basilien zu beobachten ist übrigens auch Ubatuba oder Itaúnas oder das Feliciano Miguel Abdalla Naturreservat.
Was hat mich besonders beeindruckt auf meiner diesjährigen Reise?
Neben den seltenen und für Brasilien typischen Tieren hat mich in dem Land natürlich auch die Gastfreundschaft der Brasilianer beeindruckt. Ich fühlte mich in dem Land wirklich sehr willkommen. Die zwei Monate waren so schnell vorbei und obwohl ich schon sehr viel gesehen hatte, hätte es noch so viel mehr für mich zu sehen gegeben. Brasilien ließ mein Biologen-Herz um einiges höherschlagen. Brasilien ist ein tolles Land, wenn man sich für Natur und Tiere interessiert. Es gibt noch so viel zu sehen. So viele Tiere und Pflanzen gibt es in meiner Heimat Deutschland leider nicht (mehr). Ich bin auch auf zahlreiche Menschen getroffen, die sich für die Tierwelt und den Naturschutz aktiv einsetzen. Das motiviert mich selber noch mehr, diesen Blog hier weiter aufzubauen.
Was gibt es 2019 hier auf dem Blog?
Das Jahr neigt sich dem Ende zu und ich habe für 2019 immer noch keine konkreten Reisepläne gemacht. Es gibt schon ein paar Ideen, aber da das Bloggen für mich schon sehr zeitintensiv ist und es hier auf der Webseite noch einiges zu verbessern gibt, bin ich bis jetzt noch nicht dazu gekommen meine ersten Ideen weiter zu konkretisieren. Daher seid gespannt was kommen wird.
Hier an dieser Stelle möchte ich mich nochmals bei Andreas von Reisewut bedanken, der die Blogparade ins Leben gerufen hat. Ich mache immer wieder gerne mit. Ich kann daher schon sagen, dass ich im neuen Jahr immer wieder bei Blogparaden teilnehmen werde, da es eine tolle Sache ist sich über ein Thema mit anderen Reisebloggern auszutauschen.
An der Blogparade haben teilgenommen:
1. Michael und Janet von Breierblog
2. Anja von Das fliegende Klassenzimmer
3. Sonja von Join the Sunny Side
4. Ingrid von Schädelmädel
5. Ina von Mit Kind im Rucksack
6. Heiko von People abroad
7. Ilona von Wandernd
8. Janine und Stefan von Gepackt und los
9. René von Reens Blog
10. Tobias von Pennyblog
11. Geheimtippreisen
12. Ina und Thomas von Gin des Lebens
13. Sabine von Ferngeweht
14. Katrin von Côte d’Azur Unlimited
15. Sandra von A decent cup of tea
16. Stefan von Schwerti on Tour
17. Julia von Traveling Kinder
18. Lena Marie von Family 4 Travel
19. Sabine von Moosbrugger Climbing
20. Marion von Escape from reality
21. Markus von Abenteuer.info
22. Antje von Meehr erleben
23. Jasmin von Beyond my mat
24. Manu von Worldcalling4me
25. Julia von Julie en voyage
26. Martina von Places and pleasure
27. Katja von Hin-fahren
28. Michelle von The road most traveled
29. Katharina und Andre von Dive the globe
30. Pascale von Heart Beat Life
31. Silvia von Abenteuerzeilen
32. Lisa von Imprint my travel
33. Melanie und Ricardo von Tausend fremde Orte
34. Jasmin und Jan von The Hike Tribe
35. Nicole von Preissnbeere
36. Barbara von Reisepsycho
37. Rafaela und Eva von Comepass
38. Michael von To eight countries
39. Gina und Markus von 2 on the go
40. Susanne von Travelsanne
41. Gregor von Future Proof World
Hi Tanja,
vielen Dank fürs Teilen deiner Reise-Highlights im Jahr 2018. Wir selber finden Tierfotografie wirklich sehr spannend. Daher gefällt uns dein Ara besonders gut.
Hab ein wundervolles Jahr 2019.
LG Melanie & Ricardo
Hallo Melanie und Ricardo,
Danke für euren Kommentar. Ich freue mich natürlich sehr, dass euch das Bild mit dem Ara besonders gut gefällt 🙂
Ich wünsche euch auch ein Gutes Neues Jahr!
Liebe Grüße,
Tanja