Das größte Wildschutzgebiet Südafrikas ist mit einer Fläche von etwa 19.500 Quadratkilometer eindeutig der Kruger Nationalpark. Da kann es schon vorkommen, dass die eher kleineren Wildreservate wie das Plettenberg Bay Game Reserve etwas untergehen.
Bei mir war es so.
Vor Südafrika hatte ich natürlich schon vom Kruger Nationalpark gehört. Vom Plettenberg Bay Game Reserve dagegen nicht.
Mein eigentliches Ziel in Südafrika waren primär die Wale und Delfine. Für eine Safari mit den Big Five wünschte ich mir extra nochmals hierher zu kommen.
Eins nach dem anderen.
Bei mir jedenfalls.
Nichtsdestotrotz, bin ich während meines Aufenthaltes in Plettenberg Bay auf das naheliegende Game Reserve aufmerksam gemacht worden. Das Game Reserve liegt zwar nicht direkt in Plettenberg Bay, aber wie der Name schon sagt in der Nähe von der Stadt und somit im Süden der Provinz Westkap. Das Wildreservat vom Plettenberg Bay Game Reserve umfasst in etwa 20 Quadratkilometer. Das heißt es ist mehr als 950 Mal kleiner als der Kruger Nationalpark.
Bei dieser Dimension wundert es mich nicht, dass dieses Game Reserve bei einigen (wie bei mir) etwas untergeht bzw. untergegangen ist.
Doch würde ich sagen, dass sich ein Besuch beim entlang fahren der Garden Route wirklich lohnt.
Seit kurzem hat das Game Reserve in Plettenberg Bay neben Nashörnern, Büffeln, Löwen und Leoparden auch Elefanten. Zusammen die „Big Five“.
Bei meinem Besuch im Game Reserve in Plettenberg Bay habe ich von den „Big Five“ „nur“ die Nashörner, Büffel und Löwen gesehen. Elefanten hatten sie zu der Zeit noch nicht. Und die Leoparden hatte ich einfach nicht gesehen.
So klein ist das Game Reserve dann doch wieder nicht, dass man in zwei Stunden alles zu sehen bekommt.
Wobei ich hier erwähnen muss, dass ich nicht nur einmal, sondern sogar zwei Mal in diesem Game Reserve war.
Warum?
Einmal habe ich den zweistündige „Game Drive“ mit dem Auto mitgemacht und das andere mal die zweistündige „Horseback Safari“ mit dem Pferd.
Wenn ich eine dritte Safari dort machen würde, dann wäre es wohl wieder mit dem Auto.
Zum einen bin ich eine ungeübte Reiterin (vor Südafrika saß ich nur ein einziges Mal auf einem Pferd) – was, finde ich, auch nicht unbedingt so angenehm für das Pferd ist – und zum anderen fotografiere ich schon sehr gerne. Auf einem Pferd ist das einfach viel schwieriger. Da muss ich mich erstens darauf konzentrieren nicht vom Pferd zu fallen und zweitens wackelt es natürlich viel zu stark für scharfe Fotos.
Welche Tiere gibt es noch im Plettenberg Bay Game Reserve?
Im Plettenberg Bay Game Reserve gibt es über 150 verschiedene Tierarten (inklusive Vögel, Reptilien usw.). Natürlich dürfen dabei die für die afrikanische Tierwelt typischen Antilopenarten nicht fehlen. Gesehen habe ich vor allem viele Springböcke (Antidorcas marsupialis), Buntböcke (Damaliscus pygargus), Südafrikanische Kuhantilopen (Alcelaphus caama) und Wasserböcke (Kobus ellipsiprymnus).
Auch das Streifengnu (Connochaetes taurinus) gehört zu den Antilopen.
Bei meinem ersten Besuch im Game Reserve sind mir vor allem die Giraffen (Giraffa camelopardalis) in Erinnerung geblieben. Nicht nur wegen ihrer Schönheit, sondern auch weil in etwa zu dem gleichen Zeitpunkt eine Studie meine Aufmerksamkeit bekommen hatte wo es um den Rückgang von Giraffenpopulationen in Afrika ging.
Flusspferde (Hippopotamus amphibius) hatte ich auch nur bei meinem ersten Besuch gesehen. Allerdings war das nicht während der Horseback Safari sondern kurz davor und im Anschluss. Einen kurzen Weg mussten wir zu Fuß laufen um die Flusspferde zu beobachten.
Dort hatten wir auch einen Paradieskranich (Grus paradisea) entdeckt.
Einen Unterschied bei der Horseback Safari und dem Game Drive waren, dass es bei der Horseback Safari nicht möglich war uns mit dem Pferd den Büffeln (Syncerus caffer) zu nähern um sie zu beobachten, weil das zu gefährlich gewesen wäre. Das lag vor allem daran, weil die Büffel gerade erst ihre Kälber bekommen hatten und somit ihre Kälber noch säugten. Das wäre mit dem Pferd einfach zu gefährlich gewesen. Im Land Rover ging es dann zwei Wochen später.
Büffel bei der Horseback Safari im Wildreservat:
Büffel beim Game Drive im Plettenberg Bay Game Reserve:
Es gibt noch weitere Bereiche, die man mit dem Pferd nicht erreichen wird. Dazu gehören unter anderem die Wildhunde, Löwen und Geparden.
Somit habe ich diese Tiere nur bei meinem zweiten Besuch beim Game Drive im Game Reserve beobachten können.
Die Wildhunde (Lycaon pictus) waren am Anfang ziemlich verschlafen. Doch sind sie – vielleicht durch unsere Anwesenheit – im Laufe der nächsten Minuten die wir bei ihnen verbracht hatten immer aufgeweckter geworden. Sie waren sogar so aufgeweckt, dass es gar nicht so einfach war die Wildhunde zu fotografieren. Nur wenige Bilder sind mir gelungen.
Bei den Löwen (Panthera leo) war es genauso. Sie waren am Ausruhen als wir ankamen wobei der Löwe und die Löwin getrennt an unterschiedlichen Plätzen schliefen. Als die Löwin dann aufgestanden ist, folgte ihr der Löwe.
Die zwei Geparde (Acinonyx jubatus) ließen sich durch unsere Anwesenheit nicht aus ihrer Ruhe bringen. Sie standen zwar auch mal auf, aber scheinbar nur um eine andere Ausruhposition zu finden. Bei den Geparden durfte ich sogar aus dem Auto. Allerdings ist es nicht jedem erlaubt bei den Geparden im Plettenberg Bay Game Reserve das Auto zu verlassen. Man braucht eine bestimmte Größe. Kinder dürfen daher in der Regel das Auto nicht verlassen.
Ich durfte mit meinen fast 1.60m das Auto verlassen.
Auf dem Weg zurück ist uns dann auch noch eine Landschildkröte über den Weg gelaufen. Die Gästeführerin hielt kurz an und setzte die Landschildkröte abseits vom Weg.
Die Krokodile sind auch mit dem Pferd zu sehen. Aber nur weil ein Zaun um den Teich wo sie wohnen gelegt ist.
Welche Tiere man im Plettenberg Bay Game Reserve besonders gut sieht, das sind Steppenzebras (Equus quagga) und Afrikanische Strauße (Struthio camelus).
Oft auch zusammen.
Wobei sich nicht nur Strauße und Zebras, sondern auch die zahlreichen Antilopenarten und Büffel sich gegenseitig nichts tun und nebeneinander leben können.
Die Zebras waren gleichmütig gegenüber Besuchern. Sie haben einfach weitergefressen.
Einige Tiere wie hier die Strauße kann man noch beim Verlassen des Plettenberg Bay Game Reserves beobachten.
Am besten besucht man das Plettenberg Bay Game Reserve mit dem eigenen Auto oder lässt sich mit dem Taxi, was übrigens nicht so teuer ist, hinfahren. Busse sind mir nicht bekannt. Es ist auch möglich im Plettenberg Bay Game Reserve zu übernachten. Da ich das nicht gemacht habe, kann ich meine Erfahrungen hier nicht teilen. Weitere Informationen gibt es aber auf deren Webseite.
Dort können sich die Besucher auch immer auf dem neuesten Stand halten. So zum Beispiel auch über die seit Kurzem im Plettenberg Bay Game Reserve wohnenden Elefanten.
Mir hat das Plettenberg Bay Game Reserve sehr gut gefallen. Das nächste Mal wenn ich nach Südafrika fahre wird aber definitiv auch der Kruger Nationalpark auf meiner Wunschliste stehen.