Das öffentliche Leben in Deutschland steht so gut wie still. Schulen und Unis sind geschlossen. Großveranstaltungen verboten. Und nun müssen wir auch noch einem umfassenden Kontaktverbot Folge leisten. Das Coronavirus geht mit Sicherheit an niemandem in Deutschland und weltweit spurlos vorbei. Auch nicht an mir. Das Coronavirus hat natürlich auch Auswirkungen auf mein Leben, aber auch auf diesen Blog. Wie soll es weiter gehen? Eine Frage, die ich momentan noch nicht beantworten kann.
Und warum schreibe ich einen Blogbeitrag über das Coronavirus?
Ich schreibe diesen Blog aus drei Gründen.
Zum einen folge ich dem Aufruf von Torsten (sein Blog heißt tberg) trotz der momentan schweren Zeit, einen ermutigenden und positiven Beitrag zu schaffen (ich gebe mir Mühe!). Und zum anderen möchte ich darauf hinweisen, dass ich momentan NICHT unterwegs bin, auch wenn in der nächsten Zeit weitere Blogbeiträge erscheinen werden. Ich bin zu Hause und folge den Anweisungen unserer Regierung, möglichst zu Hause zu bleiben und außerdem keine sozialen Kontakte zu haben, um eine Ansteckung durch das Coronavirus zu verringern. Darüberhinaus möchte ich - obwohl ich mir sicher bin, dass ich nur tolle und verantwortungsvolle Leser habe - darauf hinweisen, dass es wirklich wichtig ist, zu Hause zu bleiben!
Das Coronavirus als Chance?
Es passieren so viele Dinge zurzeit im Zusammenhang mit dem Coronavirus. Grenzen werden geschlossen. In Italien und Spanien sterben jeden Tag hunderte Menschen am Coronavirus. Und manche Regierungen scheinen erst jetzt das Coronavirus ernst zu nehmen. Die Gesundheitssysteme sind überlastet und schaffen es nicht, alle infizierte Patienten an Beatmungsgeräte anzuschließen. Was passiert da gerade?
Ich weiß nicht wie oft ich am Tag mittlerweile auf Nachrichtenseiten schaue, um die neuesten Informationen bezüglich des Coronavirus zu erhalten. Geht es noch weiter bergab? Oder ist schon eine Besserung in Sicht?
Die Lage ist noch angespannt. Wie kann ich in so einer Zeit das Coronavirus als Chance sehen?
Das Coronavirus ist schlimm. Keine Frage. Und wir sollten alles tun, die Corona-Pandemie unter Kontrolle zu bekommen. Aber da ich ja einen ermutigenden und positiven Beitrag erschaffen möchte, versuche ich meine bisherigen Gedanken zu formulieren, welche „guten“ Seiten das Coronavirus haben könnte.
Vor ein paar Tagen gingen Bilder in den sozialen Netzwerken von einem blauen Himmel in Peking rum. Normalerweise ist die Luftverschmutzung in Peking so hoch, dass es dort scheinbar keinen blauen Himmel mehr geben soll! In Venedig soll das Wasser in den Kanälen wieder glasklar und blaugrün leuchten, so dass Delfine und Schwäne zurückkehrten. Und laut einigen Nachrichtenseiten, erreicht Deutschland aufgrund des fast wirtschaftlichen Stillstands 2020 doch noch seine Klimaziele. Wow! Ich bin mir bewusst, dass das Coronavirus wirtschaftliche Folgen nach sich zieht und einige in existenzielle bzw. finanzielle Not bringt oder schon gebracht hat. Aber vielleicht sollten wir die Natur öfters mal etwas „durchatmen“ lassen?
Einfacher gesagt als getan, wenn man (noch?) nicht von den wirtschaftlichen Folgen direkt betroffen ist. Andererseits. Vielleicht ist es jetzt einfach mal an der Zeit genügsamer und bescheidener zu werden? Weniger kaufen. Weniger besitzen. Aber auch weniger reisen. Ich komme da sowieso nicht mit. Das Leben ist mir viel zu schnell. In einer so materialistisch eingestellten Gesellschaft, die immer mehr und mehr will, ist es vielleicht auch mal ganz gut, wenn sie gezwungen wird, zurückzuschalten. Das Leben entschleunigen. So was in der Art. Mit weniger zufrieden sein und mal einen Gang zurückschalten. Ich denke, das tut uns mal ganz gut.
Desweiteren könnte das Coronavirus uns noch eine andere Sache lehren. Die Wertschätzung von bestimmten Berufen. Dazu gehören all die Ärztinnen und Ärzte, aber auch die ganzen Krankenschwestern und Krankenpfleger. Sowie die Altenpflegerinnen und -pfleger. Generell all die Menschen, die in den sozialen Berufen arbeiten. Dankbar müssen wir auch gegenüber denjenigen sein, die dafür verantwortlich sind, dass wir jeden Tag Essen zur Verfügung haben. Seien es die Angestellten in den Supermärkten, die Lastwagenfahrerinnen und -fahrer, die unser Essen in den Supermarkt transportieren oder die Menschen, die irgendwo in der Landwirtschaft arbeiten. Was wären wir ohne sie? Einen Laptop kann man nicht essen. Bücher oder Geld auch nicht. Leider erhalten diese Berufe in unserer Gesellschaft viel zu wenig Anerkennung. Daher könnte das Coronavirus in der Hinsicht, die Wertschätzung dieser Berufe steigern.
Was wird noch passieren?
Das weiß ich nicht, aber zahlreiche Fragen gehen durch meinen Kopf. Wie stark steigt die Anzahl der Infizierten noch? Wie viele werden dieses Coronavirus nicht überleben? Wann gibt es einen Impfstoff? Werden die Menschen zusammenhalten und sich an die Regeln und Maßnahmen der Regierungen halten, damit die Pandemie eingeschränkt wird? Welches Land hilft wem?
Das sind erst mal die primären und elementaren Fragen auf die geantwortet und dementsprechend gehandelt werden muss. Danach folgen weitere...
Wann werden die Grenzen wieder geöffnet? Werden sie überhaupt wieder geöffnet? Wie schnell wird sich die Wirtschaft von diesem Coronavirus erholen? Auch wenn ich gerne auf Autos und die ganze Autoindustrie schimpfe, sind sie dennoch dafür mitverantwortlich, dass wir in Deutschland einen so hohen Lebensstandard haben. Aber wie viele werden jetzt von Arbeitslosigkeit betroffen sein? Und wie geht es mit dem Tourismus weiter? Was passiert mit Unternehmen, Hotels und Gästehäusern, Restaurants und Cafés, Busunternehmen und Airlines? Wer wird diese Zeit überstehen? Wer nicht? Und wie wird sie unser Reiseverhalten verändern?
Ich weiß. Das sind momentan eher unwichtige Fragen angesichts der hohen Infektionszahlen und Opfern (vor allem die letzte Frage). Gesundheit geht vor. Aber es beschäftigt mich dennoch. Und früher oder später müssen wir uns mit diesen Fragen auseinandersetzen.
Hatte ich Reisepläne?
Ja. Hatte ich. Ich hatte gehofft. Bitte, bitte, lass die Corona-Krise schnell wieder vorbei sein. Im April wollte ich nämlich auf die Azoren. Wale beobachten. Im März und April wandern vor allem viele Blauwale an den Azoren vorbei. Natürlich musste diese Reise abgesagt werden. Es ist schade. Klar. Aber jetzt nur an meine stornierten Reisepläne zu denken wäre einfach nur egoistisch.
Und was jetzt?
Jetzt bleibe ich zu Hause. Warte und hoffe wie alle anderen auch, dass dieses Virus ganz schnell wieder weg ist. Da Torsten mit seinem Aufruf die Menschen trotz des Coronavirus ermutigen möchte, habe auch ich mitgemacht. Vielleicht hilft es ja dem ein oder anderen weiter? Seine Frage lautet: „Woran habt ihr Freude und was begeistert euch?“
Die Sonne scheint. Die Vögel zwitschern. Und ich habe unglaubliche Lust, raus zu gehen. Aber ich darf bzw. sollte es nicht. Zu Hause sein ist angesagt (Stichwort: #flattenthecurve). Ich nutze die Zeit aber, um vergangene Tierbeobachtungen endlich auf meinem Blog zu veröffentlichen. Letzte Woche gab es einen Beitrag zu den Kegelrobben. In meinem nächsten Blogbeitrag geht es um die Murmeltiere im Berchtesgadener Land. Ich hoffe, dass sie dem ein oder anderen gefallen und etwas Freude bringen. Tiere sind einfach was Wunderbares und trösten uns in schwierigen Zeiten!
Das war nun mein Beitrag zum Coronavirus. Bleibt gesund und helft, das Coronavirus einzudämmen!
Hallo Tanja, danke für Deine Gedanken! Sicher, es wird ein Leben nach Corona geben. Schön wäre es, wenn wir Menschen das auch noch erleben könnten (danach sieht es aus), noch schöner wäre es, wenn wir etwas vom dem Entschleunigen und der Achtsamkeit gegenüber uns und anderen mit in diese “neue” Zeit nehmen würden. An letzteren habe ich allerdings bei der Masse meine Zweifel. Darum ist es schön. dass es Blogs wie Deinen gibt!
Mach weiter und bleib gesund!
Danke Torsten für deinen Kommentar! Ich hoffe auch, dass wir jetzt nicht nur während dieser Zeit gezwungen werden, entschleunigt zu leben. Ich denke, dass wir früher oder später (es kann aber durchaus sehr lange dauern) das mit der Pandemie wieder in den Griff bekommen. Ich hoffe dann nur, dass die breite Masse nicht versucht, all das was sie jetzt verpassen, schnell nachzuhohlen…
Viele Grüße und bleib du auch gesund!