Kraniche beobachten und die Buchenwälder Rügens erkunden sind Aktivitäten, die man sehr gut im Herbst machen kann. Die von Rügen aus westlich gelegene Insel Ummanz und die westliche Region auf Rügen gehören außerdem zum Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft wo im Herbst Tausende Kraniche während ihrer Wanderungen rasten. Mit ein bisschen Glück kann man die Vögel dort sehen. In diesem Blogeintrag schreibe ich über die Buchenwälder und Kreidefelsen entlang der Küste Rügens, aber auch über meine Kranichbeobachtungsversuche auf Ummanz und was man sonst noch so auf Rügen machen kann.
Buchenwälder und Kreidefelsen auf Rügen
Rügen ist die bevölkerungsreichste Insel in Deutschland und liegt im Norden an der Ostsee im Bundesstaat Mecklenburg-Vorpommern. Rügen ist außerdem auch die flächenmäßig größte Insel in Deutschland. Um die Insel zu besuchen, muss man durch die nahegelegene Stadt Stralsund fahren.
Dieses Jahr besuchte ich Rügen das erste Mal und das im Oktober. Da die Insel sehr beliebt und gut besucht ist, nahm ich an, im Herbst dort weniger Touristen anzutreffen.
Außerdem gab es da noch einen anderen Grund, warum ich Rügen zwischen September und November besuchen wollte.
Ich wollte Kraniche auf ihren jährlichen Wanderungen beobachten. Jedes Jahr im Herbst wandern sie von Nordeuropa aus in den Süden und legen eine Rast im Norden Deutschlands ein. Die Region um Rügen wird dabei von Tausenden Kranichen aufgesucht und als Rastplatz genutzt. Ich hoffte sehr, welche von ihnen zu sehen.
Mit Erfolg?
Mmh... am Ende des Blogeintrages wirst du es wissen.
Falls dich die Kraniche aber nicht so sehr interessieren, dann kann ich sagen, dass die Insel noch einiges mehr zu bieten hat als „nur“ Kraniche.
Sei es die Hafenstadt Sassnitz oder die Ostseebäder Sellin und Binz. Aber auch der Jasmund Nationalpark im Nordosten der Insel mit seinen Kreidefelsen und seinen Buchenwälder ist ein Besuch wert. Aufgrund seiner atemberaubenden und einzigartigen Natur wurde der Jasmund Nationalpark 2011 von der UNESCO sogar zum Weltnaturerbe erklärt.
Auf Rügen übernachteten wir in der zentral gelegenen Stadt Bergen, da wir sowohl die Insel Ummanz im Westen als auch die Hauptattraktionen im Osten auf der Insel besuchen wollten.
Da wir mit den öffentlichen Verkehrsmitteln auf Rügen anreisten, möchte ich hier auch Informationen bereitstellen, wie man ohne Auto sich auf Rügen fortbewegen kann. Ist das überhaupt möglich?
An unserem ersten Tag entschieden wir uns, durch die Buchenwälder und entlang der Kreisefelsen von Sassnitz aus bis zum Königsstuhl - dem berühmtesten Kreidefelsen im Jasmund Nationalpark - zu wandern.
Da wir wie gesagt in Bergen übernachteten, nahmen wir zunächst einen Bus von Bergen nach Sassnitz. In Sassnitz liefen wir dann von der Bushaltestelle bis zum Hafen. Wenn man dem Schild mit der Aufschrift Touristeninformation folgt, erreicht man den Beginn des Weges in mehr oder weniger 10 bis 15 Minuten.
Öffentliche Verkehrsmittel: Der Bus mit der Nummer 20 fährt von Bergen (z.B. von der Bushaltestelle Friedhof) bis nach Serams Wendeplatz. In Serams Wendeplatz muss man umsteigen. Bus Nummer 22 fährt von Serams Wendeplatz bis nach Sassnitz. Die Fahrt von Bergen bis nach Sassnitz insgesamt dauert etwa eine Stunde und ein Ticket kostet 7 Euro für eine Person.
Wenn du an der Touristeninformation und den Geschäften vorbeiläufst und der Strandpromenade folgst, erreichst du den Kurplatz.
Der Kurplatz war ursprünglich ein Verladeplatz eines Kreidefabrikanten. Er baute diesen direkt am Ufer, um Kosten zu sparen. Als dann aber der Hafen in Sassnitz gebaut wurde, benötigte er den Verladeplatz nicht mehr und verkaufte ihn später dann an die Gemeinde. Ende der 80iger Jahre entstand an diesem Platz schließlich der heutige Musikpavillon (auf dem Foto zu sehen), der auch den Namen Kurmuschel trägt.
Wenn du den Kurzplatz hinter dir lässt und weiterläufst, erreichst du Klein Helgoland.
Klein Helgoland ist einer der größten Findlinge entlang der Küste Rügens. Sein richtiger Name ist eigentlich Uskan und Klein Helgoland nur sein Spitzname. Er hat eine Größe von etwa 41 Kubikmetern. Eigentlich gab es früher mehr Findlinge wie Klein Helgoland um Sassnitz. Als aber der Hafen gebaut wurde, sprengte man viele dieser Findlinge, um sie als Material für den Hafenbau einzusetzen. Klein Helgoland blieb den Menschen auf Rügen aber erhalten. Übrigens befand sich im Wasser um Klein Helgoland früher auch das Herrenbad als das Baden noch streng nach Geschlechtern getrennt war. Heute sind die Menschen von diesem Findling begeistert. Er war in der Vergangenheit sogar über Brücken zugänglich. Aufgrund von Stürmen überlebte allerdings keine dieser Brücken für lange Zeit. Die letzte Brücke wurde 2002 zerstört.
Unser Plan an diesem Tag war es, den Hochuferweg bis zum Königsstuhl zu wandern.
Daher ließen wir den Kurplatz und Klein Helgoland hinter uns und folgten dem Weg weiter bis zu einer kleinen und eher unsichtbaren Treppe auf der linken Seite. Wir stiegen die Treppen hoch, bogen rechts ab und folgten der Weddingstraße bis zum Beginn des Hochuferweges.
Es gibt zwei Wege zwischen denen man sich entscheiden kann. Wir entschieden uns für den rechten Weg, da wir uns auf diesem Weg spektakuläre Aussichten auf die Kreidefelsen und die Ostsee erhofften.
Es war letztendlich auch eine gute Wahl. Ich habe zwar keinen Vergleich, aber ich war von den Landschaften, die wir sahen, sehr begeistert. Die Buchenwälder durch die wir gingen und die Aussichten auf die Kreidefelsen und die Ostsee an diesem sonnigen Herbsttag, waren einfach nur unglaublich schön.
Am Anfang des Hochuferweges hatten wir den Wald so gut wie für uns allein.
Stille.
Die Luft der Ostsee.
Und die Schönheit der Buchenwälder machten mich an dem Tag sehr glücklich.
Ich war überwältigt von diesem Platz auf Erden.
Es ist schwer in Worte zu fassen, aber ich genoss es einfach sehr von so vielen Bäumen umgeben zu sein und gleichzeitig das Meer auf der rechten Seite zu haben. Wir sahen die Ostsee zwar nicht immer auf dem Weg, aber dafür hörten wir sie.
Auf unserem Weg lernte ich auch noch einiges über die Buchenwälder in Europa.
Während der letzten Eiszeit verschwand die Rotbuche (Fagus sylvatica) fast komplett in Europa. Lediglich in Südosteuropa gab es zu der Zeit noch Rotbuchen. Doch in den letzten 4.000 Jahren konnte sich die Rotbuche in Europa wieder weiter in den Nordwesten verbreiten. Diese nordwärts gerichtete Wanderung dieser alten Buchenwälder dauert bis heute an.
Wusstest du aber, dass große Teile Europas heute mit den Buchenwäldern bedeckt wären, gäbe es da nicht den Einfluss des Menschen?
Heutzutage sind alte Buchenwälder aber leider selten, obwohl sie wichtige Lebensräume für mehr als 10.000 Tier-, Pflanzen und Pilzarten bieten. Daher benötigen sie jeden Schutz, den sie bekommen können. Wie beispielsweise von der UNESCO, die 78 Buchenwaldgebiete in 12 Ländern zum Weltnaturerbe erklärt hat. Für diese 78 Buchenwälder heißt das, dass sie in Europa geschützt sind!
Interessant: In Deutschland gibt es fünf wichtige Buchenwälder, die UNESCO-Weltnaturerbe sind: die Buchenwälder im Nationalpark Jasmund und das Teilgebiet Serrahn im Müritz-Nationalpark in Mecklenburg-Vorpommern, aber auch die Buchenwälder Grumsin in Brandenburg und die im Nationalpark Hainich in Thüringen und im Nationalpark Kellerwald-Edersee in Hessen.
Es ist unmöglich ohne Ehrfurcht durch einen dieser Buchenwälder zu wandern. Manchmal erhaschten wir einen Blick auf die Ostsee und den Weg, der unten am Strand entlang der Kreidefelsen verlief.
Ehrlich gesagt hätten wir die unbeschreiblich schöne Natur der Buchenwälder und die sagenhaften Aussichten auf die Kreidefelsen verpasst, wenn wir am Steinstrand entlang gelaufen wären. Im Wald mussten wir zwar manchmal irgendwelchen Wurzeln ausweichen, um nicht hinzufallen, und manchmal mussten wir etwas auf und ab wandern, aber im Allgemeinen war es ein einfacher Weg und daher auch die beste Entscheidung an diesem Tag.
An wenigen Stellen des Hochuferweges muss man Treppen steigen.
Es ist auch unmöglich, sich entlang des Weges zu verlaufen. Der Weg ist sehr gut beschildert und jeder sollte den Weg zum Königsstuhl finden.
Ich würde bei meinem ersten Besuch definitiv wieder den Hochuferweg wählen und nicht den Steinstrand unten.
Hast du gewusst? Nationalparks sind wichtig, damit die Natur geschützt wird. In Deutschland gibt es 16 Nationalparks. In Mecklenburg-Vorpommern gibt es den Nationalpark Jasmund, den Müritz-Nationalpark und den Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft.
Am Anfang des Hochuferweges hat man nicht so viele Möglichkeiten, schöne Aussichten auf die Kreidefelsen zu bekommen. Nähert man sich allerdings dem Königsstuhl, ändert sich das.
Die Kreidefelsen sind neben den Buchenwäldern eine weitere Attraktion für viele Rügen-Besucher. Verwitterungsvorgänge und Frostsprengungen lassen die Kreidefelsen stets typisch weiß erscheinen. Diese Vorgänge sind auch für die steilen Abhänge, welche das Landschaftsbild prägen, verantwortlich.
Entlang des Hochuferweges sieht man auch immer wieder Bäume, die über die Klippen hängen.
Ich begegnete auf dem Hochuferweg zum ersten Mal dem Begriff Hangwald.
Buchenwälder wie die auf dem Hochuferweg werden auch Hangwälder genannt, da sich im Laufe der natürlichen Entwicklung Baumarten entwickeln, die auf weniger steilen Hängen bis zum Ufer wachsen.
Da wir so viel Glück mit dem Wetter hatten und es außerdem Herbst war, konnten wir zahlreiche Ausblicke auf die schönen Bäume genießen. Außerdem sahen wir aufgrund der Sonne die Ostsee in seinen schönsten Farben, da abgebrochene Kreide die Ostsee türkis färbt.
Obwohl die Aussichten sehr eindrucksvoll waren, war es gleichzeitig auch etwas beängstigend so nah an den Hängen der Kreidefelsen zu sein. Natürliche Vorgänge, die die Küstendynamik betreffen, herabfallende Baumäste, Erdrutsche oder herabfliegende Steine und Felsen können potentielle Gefahren auf dem Hochuferweg sein. Es ist daher sehr wichtig, vorsichtig zu sein und sich diese Gefahren als Besucher bewusst zu machen. Es ist auch wichtig, immer auf den beschilderten Wegen zu bleiben und von den Rändern der Klippen fernzubleiben.
Tipp: Bei schlechtem Wetter kann man auch statt einer Wanderung das Besucherzentrum des Nationalparks Jasmund besuchen. Wir gingen nicht in das Besucherzentrum, aber es gibt dort eine interaktive Ausstellung, ein Kino und viele Informationen über Buchenwälder, Kreidefelsen oder die Ostsee. Ich würde nicht beides an einem Tag besuchen. Falls du weitere Informationen benötigst, dann schaue doch auf der offiziellen Webseite vorbei.
Aufgrund natürlicher Vorgänge sind die Kreidefelsen einem ständigen Wandel ausgesetzt. Zum Beispiel fiel ein etwa 50.000 Kubikmeter großer Felsbrocken im Februar 2005 bei den Wissower Klinken über Nacht auf den Strand hinunter. Die Wissower Klinken waren ein unverwechselbares Wahrzeichen. Heute ähnelt die Landschaft nicht mehr der wie sie vor dem Felsabbruch war.
Ich denke es ist nicht unwichtig, sich all den natürlichen Vorgängen und potentiellen Gefahren, die passieren können, bewusst zu sein.
Es gibt übrigens auch noch ein UNESCO-Welterbeforum in der Nähe der Wissower Klinken, welches etwa 1,5 km von Sassnitz entfernt ist. Dort gibt es eine Ausstellung, aber auch Informationen für Wanderer. Da wir nicht dort waren, empfehle ich dir, auf die Webseite des Nationalparks Jasmund zu schauen falls dich ein Besuch interessiert.
Wichtig: Denke daran, dass die Kreidefelsen nach einem Sturm oder nach frostigen Temperaturen, aber auch nach heftigem Regenfall oder einer Überschwemmung besonders gefährlich sind. Bitte beachte die Regeln des Nationalparks und überquere keine Sperren. Das ist alles zu deiner eigenen Sicherheit.
Je näher wir dem Königsstuhl kamen, desto mehr Menschen trafen wir auf dem Weg. Der Königsstuhl ist ein anderer - wahrscheinlich der eindrucksvollste - Kreidefelsen mit einer Höhe von etwa 118 Metern.
Der Königsstuhl ist für viele Besucher ein Anziehungspunkt auf Rügen. Von Weitem konnten wir sehr viele Menschen auf der Beobachtungsplattform sehen. Ich fand es ehrlichgesagt etwas beängstigend so viele Menschen auf dem Kreidefelsen zu sehen, da ich an all die Informationen dachte, die ich während unserer Wanderung erhielt. Außerdem gibt es anscheinend Pläne, die Beobachtungsplattform aufgrund von Felsbrüchen zu verlegen...
Trotz all der potentiellen Gefahren, waren die Buchenwälder mit den Kreidefelsen und dem Königsstuhl sehr eindrucksvoll.
Insgesamt liefen wir an dem Tag etwa 10 Kilometer von Sassnitz bis zum Königsstuhl. Der Hochuferweg gehört zum Weg der Kreide auf dem man mehr über Rügens Multitalent - die Kreide - erfährt. Auf diesem Weg erhält man außerdem auch mehr Informationen über ihre Geschichte und ihre Anwendung. Da wir auf dem Hochuferweg schon so wunderschöne Natur erleben durften, nehme ich an, dass sich der gesamte Weg bestimmt lohnt.
Öffentliche Verkehrsmittel: Es gibt eine Bushaltestelle am Königsstuhl. Wir nahmen Bus Nummer 19 nach Hagen. In Hagen stiegen wir in den Bus Nummer 23 um, der von Hagen zurück nach Sassnitz fuhr. Wir bezahlten 2,10 Euro für ein Ticket pro Person. Die Fahrt dauerte etwa 15 Minuten. In Sassnitz nahmen wir dann wieder Bus Nummer 23 bis nach Serams Wendeplatz, um von dort weiter nach Bergen zu fahren. Wir mussten in Serams Wendeplatz allerdings nicht wieder umsteigen. Wir bezahlten wieder 7 Euro pro Ticket und Person von Sassnitz bis nach Bergen.
Ein Baumwipfelpfad und noch mehr Buchenwälder
Wir hatten eine ganz besondere Begegnung mit den Buchenwäldern auf Rügen auf dem Baumwipfelpfad in der Nähe von Prora.
Leider hatten wir an dem Tag nicht so viel Glück mit dem Wetter. Es nieselte fast den ganzen Tag. Außerdem war es gar nicht so einfach, den Weg von der Bushaltestelle bis zum Baumwipfelpfad zu Fuß zu finden. Daher kamen wir auch schon etwas durchgenässt an. Wir besuchten den Baumwipfelpfad aber trotzdem. So wie viele andere auch.
Mit wasserdichter Kleidung kann man den Baumwipfelpfad auch an einem nieselnden oder verregneten Tag besuchen.
Das Besondere an dem Baumwipfelpfad ist, dass er sich um eine einzelne Rotbuche windet.
Auf unserem Weg nach oben waren wir mehr oder weniger vom Regen geschützt. Aber ganz oben waren wir dem nassen und kalten Wetter ausgesetzt. Es war ein bisschen ungemütlich, aber trotzdem spektakulär. Da es sehr neblig war, konnten wir nicht so weit sehen. Dennoch zeigte uns die Insel Rügen auch hier eine ihrer schönsten Seiten.
Wir liefen eine Runde oben auf dem Baumwipfelpfad und betrachteten die schönen Buchenwälder auf Rügen.
Da es doch recht kalt und ungemütlich war, blieben wir nicht so lange auf dem Baumwipfelpfad. Danach mussten wir uns erst noch im dazugehörigen Geschäft aufwärmen, bevor es zu unserem nächsten Stopp an diesem Tag ging: Sellin.
Öffentliche Verkehrsmittel: Wir nahmen Bus Nummer 20 von Bergen (Bushaltestelle Friedhof) bis Serams Wendeplatz. Dort stiegen wir in den Bus Nummer 22 um, der in Prora (Bushaltestelle Strandweg) hielt. Bus Nummer 27 brachte uns dann schließlich zum Baumwipfelpfad. Er hält unter anderem auch an der Bushaltestelle Strandweg. Wir bezahlten 4,30 Euro für ein Ticket von Bergen bis zum Baumwipfelpfad.
Sellin auf Rügen
Die meisten Leute besuchen das Städtchen Sellin wahrscheinlich vor allem wegen seiner Seebrücke. Wir sahen Sellin leider nur an einem regnerischen, nebligen und kalten Tag. Aber ich kann verstehen, warum Sellin unter den Urlaubern so beliebt ist.
Der Platz um die Seebrücke ist sehr schön. Die Architektur ist unverwechselbar und das Städtchen wirkte auf mich sehr klein und ruhig, aber auch sehr schön.
Da wir jedoch nur die Seebrücke und die Straße, die zu ihr führt, in Sellin gesehen haben, kann ich leider nicht so viel über diese Stadt sagen. Es war außerdem schon Nachmittag als wir in Sellin ankamen, so dass wir nicht so viel von dem Städtchen sahen. Ich würde jedoch empfehlen, Sellin länger zu besuchen und nicht nur an einem Nachmittag an einem regnerischen Tag.
Öffentliche Verkehrsmittel: Wir liefen vom Baumwipfelpfad bis zur Bushaltestelle Südstraße in Prora. An dieser Bushaltestelle stiegen wir in den Bus mit der Nummer 22 ein, der wieder bis zu Serams Wendeplatz fuhr. Dort nahmen wir dann den Bus Nummer 20 bis nach Sellin. Wir bezahlten 3,20 Euro pro Person und die Fahrt dauerte etwa eine halbe Stunde.
Kraniche beobachten auf Ummanz
Die Insel Ummanz liegt westlich von der Insel Rügen und ist etwa 20 Kilometer von Bergen entfernt. Ummanz gehört zum Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft und hat eine Fläche von etwa 20 Quadratkilometern. Weniger als 250 Einwohner leben auf der Insel.
Wir besuchten die Insel Ummanz am Tag unserer Ankunft, um dort Kraniche zu beobachten. Wir wollten sie entweder am Tag während sie auf den Feldern nach Nahrung suchten beobachten oder am Abend wenn sie in ihre Schlafplätze zurückfliegen.
Leider sahen wir auf der Insel Ummanz aber keinen einzigen Kranich.
Auf der Insel Ummanz fuhren wir zunächst durch Wasse und dann weiter Richtung Tankow wo es ein kleines Beobachtungshäuschen gibt.
Vielleicht hätten wir Kraniche gesehen, wenn wir bis in den Abend hinein gewartet hätten. Wir wollten allerdings nicht warten, weil wir mit dem Fahrrad unterwegs waren. Im Nachhinein war das Fahrrad als Transportmittel nicht die beste Wahl gewesen. Die Straßen zwischen Bergen und Ummanz sind viel zu befahren. Wir wollten kein Risiko eingehen und von Ummanz aus in der Dunkelheit zurück nach Bergen fahren. Sogar mit einem guten Licht hätten wir es nicht wagen wollen auf diesen vielbefahrenen Straßen zurück zu radeln. Und leider gab es dort auch keine Fahrradwege. Das heißt, in Bergen entdeckten wir einen Fahrradweg, aber dieser war schon mit Gras überwachsen.
Trotzdem sahen wir ein paar schöne Landschaften auf Ummanz.
Falls du Kraniche auf Ummanz oder Rügen sehen möchtest, dann ist wahrscheinlich eine Tour zu buchen die beste Option. Allerdings solltest du dann die Zeitpläne der Tourenanbieter bei deiner Buchung beachten, da die Tourenanbieter ihre Kranichbeobachtungsfahrten nicht jeden Tag anbieten.
Da wir an keiner Tour teilnahmen, kann ich hier leider keine Erfahrungen teilen. Aber falls du an einer Tour Interesse hast, es gibt eine Reederei, die in Breege zu den Kranichen fährt. Dabei handelt es sich um die Reederei Kipp, welche außerdem auch einen Bustransfer anbietet. Eine andere Reederei stoppt in Schaprode. Bei dieser Reederei handelt es sich um die Reederei Hiddensee.
Frage: Falls du schon einmal an einer dieser Kranichfahrten teilgenommen hast, würde ich mich freuen, wenn du deine Erfahrungen hier in den Kommentaren teilst. Diese Informationen sind nicht nur für mich nützlich, sondern auch für all die Leser, die mehr über Kranichbeobachtung auf Rügen wissen möchten.
Praktische Informationen
Anreise auf Rügen
Da es sehr gute Busverbindungen von Berlin aus nach Rügen gibt, nahmen wir den Bus. Wir reisten mit dem Busunternehmen Flixbus. Die Fahrt dauerte etwa vier Stunden und wir bezahlten 15,99 Euro pro Ticket für die Hinreise. Da wir nach unserem Aufenthalt auf Rügen nach Stralsund weiterfuhren, um dort am Günzer See noch Kraniche zu beobachten, kauften wir uns kein Rückfahrtticket von Rügen nach Berlin.
Das Busunternehmen hält an verschiedenen Bushaltestellen auf Rügen. Die Busse halten in Bergen, Sellin, Binz, Göhren und Baabe.
In Bergen hält der Flixbus in der Ringstraße / B196, 18528 Bergen, Rügen.
Es gibt aber auch einen Bahnhof auf Rügen (Bergen auf Rügen, 18528 Bergen auf Rügen) mit vielen Verbindungen z.B. nach Stralsund.
Unterkunft auf Rügen
Wir übernachteten in Bergen im Parkhotel Rügen. Das Hotel liegt in der Stralsunder Chaussee 1, 18528 Bergen. Wir buchten für drei Nächte und bezahlten 252 Euro für ein Doppelzimmer.
Öffentliche Verkehrsmittel und Fahrradwege
Im Allgemeinen war ich ehrlich gesagt etwas überrascht, dass es auf Rügen und Ummanz doch so schwierig war, sich mit dem Fahrrad fortzubewegen. Zumindest von Bergen aus. Daher würde ich nicht empfehlen, sich in Bergen ein Fahrrad zu mieten, um von einem Ort zum anderen zu gelangen, da man doch zu viele Straßen mit Autos teilen muss. Vielleicht lag es auch daran, weil Herbst war. Wir sahen auch sonst insgesamt sehr wenige Menschen in Bergen durch die Straßen laufen. Auch innerhalb der Stadt scheinen sich die Menschen überwiegend mit dem Auto fortzubewegen.
Aber anscheinend gibt es mehr Fahrradwege in den touristischen Ort im Südosten wie in Sellin oder Binz. Wahrscheinlich ist es dort einfacher, sich mit dem Fahrrad fortzubewgen. Allerdings fand ich die Fahrradwege, die ich dort sah nicht so besonders gut. Viele Fahrradwege befanden sich neben einer vielbefahrenen Straße und schienen nicht durchgängig zu befahren sein. Außerdem sind die Landschaften zwischen den Orten ansonsten nicht so besonders, dass man dort unbedingt radeln müsste.
Das Netz Öffentlicher Verkehrsmittel auf Rügen ist allerdings sehr gut ausgebaut. Zumindest kommt man sehr gut von einem Ort zum nächsten im Osten der Insel. Nach Ummanz hätte es aber beispielsweise keine Busverbindung gegeben. Ich denke daher, dass das Auto wohl das beste Fortbewegungsmittel ist, wenn man Ummanz besuchen möchte.
Generell denke ich, dass aufgrund des Verkehrs neben dem Bus (meiner Meinung nach leider) das Auto das beste Fortbewegungsmittel auf Rügen ist.
Mehr Informationen und Quellen
Offizielle Webseite des Nationalparks Jasmund
Offizielle Webseite des Besucherzentrums am Königsstuhl
UNESCO Welterbeforum auf Rügen
Informationen über den Baumwipfelpfad auf Rügen
Blog-Artikel über Buchenwälder auf North Star Chronicles
Mehr Informationen über Kranichbeobachtung auf Rügen
Mehr Informationen über Kraniche auf Ummanz
Mehr über Kranichbeobachtung auf Fischland-Darß-Zingst oder Linum
Warst du jemals auf Rügen oder Ummanz? Welcher Ort hat dir besonders gut gefallen? Hast du die beeindruckenden Buchenwälder oder Kraniche gesehen? Ich freue mich über eure Kommentare.