Der Dawn Chorus 2024

Wie nun jedes Jahr findet im Mai der Dawn Chorus statt. Auch ich nahm dieses Jahr wieder daran teil und nahm fleißig Vogelgesänge vor Sonnenaufgang auf. Welche Vögel ich dieses Jahr beim Dawn Chorus 2024 hörte, teile ich in diesem Blogbeitrag.

Der Dawn Chorus

Einfach mal still sein, innehalten und den Vogelgesängen zuhören. Das am besten noch vor Sonnenaufgang. Und wenn möglich jedes Jahr am gleichen Ort, am gleichen Tag und über mehrere Jahre hinweg.

Ich nehme nun schon seit 2020 am Dawn Chorus teil und habe seitdem jedes Jahr – außer letztes Jahr – morgendliche Vogelkonzerte im Mai aufgenommen.

Das Citizen Science Projekt Dawn Chorus wurde 2020 in der Stille der Covidpandemie ins Leben gerufen und fand dieses Jahr nun schon zum fünften Mal statt.

Hauptaufnahmemonat ist Mai. Wenn möglich sollten von einem Ort sowohl an einem Werk- als auch an einem Tag am Wochenende oder Feiertag Aufnahmen gemacht werden.

Mitmachen ist einfach. Am Einfachsten lädt man sich die Dawn Chorus App aufs Handy oder Tablet, setzt sich möglichst vor Sonnenaufgang an einen Ort und nimmt die Vogelkonzerte auf. Im ersten Jahr gab es noch keine App. In den anderen Jahren funktionierte die App auf meinem Handy noch nicht so richtig. Aber in diesem Jahr konnte ich die Dawn Chorus App zum ersten Mal endlich einsetzen und ich habe sie gerne benutzt.

Der Dawn Chorus 2024

Vogelkonzerte im Anton-Saefkow-Park

Meine erste Aufnahme für den Dawn Chorus machte ich im Anton-Saefkow-Park. An dem Tag ging die Sonne schon um 5:10 Uhr auf. Ja, das war ziemlich früh. Aber ich wollte trotzdem unbedingt mitmachen!

Noch etwas verschlafen nahm ich die erste Aufnahme um 4:42 Uhr auf.

Ich war mir ziemlich sicher, dass sich irgendwo in der Nähe eine Amsel (linkes Foto) aufhalten musste. Aus den Stimmen konnte ich außerdem den Klang eines Rotkehlchens (rechtes Foto) erkennen. Doch muss ich zugeben, dass ich Rotkehlchen schon mal verwechselt habe und ich daher eine Stimme nur dann sicher einem Rotkehlchen zuordne, wenn ich das Rotkehlchen auch gesehen habe.

Gesehen habe ich das Rotkehlchen jedoch nicht. Gehe jetzt aber mal davon aus, dass es wahrscheinlich eines war.

Auf der Aufnahme ist außerdem bereits eine Tram zu hören. Hast du sie auch gehört?

Ich nahm alle zehn Minuten für eine Minute die Vogelgesänge mit der Dawn Chorus App auf meinem Tablet und zur Sicherheit mit einer Rekorder-App auf meinem Handy auf. Auch damit ich hier meine Aufnahmen teilen kann.

Meine zweite Aufnahme klang fast so wie die erste Aufnahme. Nur dass die Amsel aufhörte zu singen und die Tram noch lauter wurde. Es war übrigens ein Mittwoch. Also ein Werktag.

Das Rotkehlchen sang fleißig weiter.

Auch auf der dritten Aufnahme sang das scheinbar aufgeweckte Rotkehlchen weiter. Die Amsel war verschwunden, aber eine Ringeltaube war nun zu hören.

Als ich mit der Aufnahme fertig war, sang auf einmal eine Meise. Konnte sie nicht etwas früher singen?
Leider nein. Daher war sie auf der Aufnahme nicht zu hören.

Es war bereits 5 Uhr am Morgen. Ein Mann mit seinem Hund lief mit einem freundlichen „Guten Morgen“ an mir vorbei.

Es waren auch Haussperlinge (linkes Foto) und Nebelkrähen (rechtes Foto) da. Hin und wieder waren sie zu hören.

Auf der letzten Aufnahme ist auch gut zu hören, dass ein Jogger an mir vorbeirannte. Der Rettungswagen war nicht mehr zu hören.

Auf der darauffolgenden Aufnahme wurde es noch stiller. Ein paar Ringeltauben gurrten noch ein wenig. Aber es wurde immer stiller. Ich hatte das Gefühl, dass es an dem Tag viel stiller war als in den anderen Jahren davor.

Mir war aufgefallen, dass keine Nachtigall weit und breit zu hören war.

War es deswegen so still?

Manchmal sangen ein paar Vögel nur dann, wenn ich gerade keine Aufnahme für den Dawn Chorus 2024 machte. So war es beispielsweise bei der Kohlmeise.

Ich sah sie nicht, aber ich wusste, dass sie da war.

Die bis jetzt vorgestellten Aufnahmen machte ich ausschließlich an einem Wochentag (Mittwoch). Natürlich nahm ich die Vogelgesänge auch an einem Wochenende auf.

An jenem Tag war der Sonnenaufgang schon um 4:49 Uhr (ich konnte leider erst am ersten Tag im Juni wieder zum Anton-Saefkow-Park). Glücklicherweise waren eine Amsel und eine Kohlmeise wieder anwesend.

Besonders aktiv waren an dem Samstag die Kohlmeisen. Sie sangen fleißig weiter.

Waren im Hintergrund etwa noch Möwen zu hören?

Ich weiß, dass es Möwen in Berlin gibt. Und genau an dem morgen meinte ich, Möwen gehört zu haben, als ich noch im Bett lag.

Die Mauersegler waren auch schon unterwegs. Doch leider konnte ich sie nicht aufnehmen. Es wurde ein schöner Tag und somit gingen die Mauersegler schon recht früh am Morgen auf Insektenjagd.

Auf meiner letzten Aufnahme im Anton-Saefkow-Park ließ sich dann noch eine Nebelkrähe hören. Hielten sie sich ansonsten eher zurück, so machten sie sich am Ende auf sich aufmerksam.

Vogelkonzerte im Ernst-Thälmann-Park

Besonders gespannt war ich auf die Vogelkonzerte im Ernst-Thälmann-Park und wie sie sich entwickeln, weil dort in der Nähe gebaut wird.

Gefühlt war im Ernst-Thälmann-Park an dem Werktag als ich die Vögel um 4:42 Uhr aufnahm mehr los als im Anton-Saefkow-Park. Auch im Ernst-Thälmann-Park war ich an einem Mittwoch und Samstag.

Der Mittwoch war zwar ein bisschen bewölkt mit vorbeiziehenden Wolken, aber dennoch nicht so schlecht, dass die Vögel sich zurückzogen. Auch die Fledermäuse waren um diese Zeit noch unterwegs. Sonnenaufgang war an dem Tag um 5:00 Uhr.

Auf dem Teich schwamm ein Teichhuhn, das kein Laut von sich gab.

Eine Stockente gesellte sich dazu.

In der Mitte der Aufnahme flog ein Graureiher rufend auf die kleine Insel mitten auf dem Teich. Irgendwie treffe ich im Ernst-Thälmann-Park immer wieder auf Graureiher in Berlin. Ich bin nicht oft im Ernst-Thälmann-Park, aber wenn ich dort bin, dann treffe ich auf einen Graureiher. Ihnen scheint es dort gutzugehen und sie scheinen dort reichlich Nahrung zu finden.

Die Fledermäuse wurden jetzt immer weniger. Es wurde heller.

Etwas weiter weg hörte ich eine Nachtigall singen. Auch hörte ich immer wieder mal eine Mönchsgrasmücke.

Zwar war im Ernst-Thälmann-Park gefühlt mehr los als im Anton-Saefkow-Park, aber auch die Tram war um einiges lauter zu hören.

Auf einer Aufnahme waren neben Amsel, Ringeltaube, Mönchsgrasmücke und Kohlmeise die Nachtigall zu hören. Hörst du sie auch?

In einem Moment lief wieder ein Mann mit einem Hund an mir vorbei und meinte: „Schön ruhig hier, oder? Wenn nicht gerade die Hundebesitzer vorbeikommen…“.

Es war tatsächlich schön ruhig. Manchmal hörte ich wie der Wind die Bäume rascheln ließ. Oder die Fische an der Wasseroberfläche nach Insekten schnappten.

Buntspecht und Nebelkrähen waren auch im Ernst-Thälmann-Park unterwegs.

Hoch oben in der Luft waren die Mauersegler unterwegs.

Kurz vor meiner letzten Aufnahme lief am Boden ein Amselweibchen an mir vorbei. In dem Moment wurde mir bewusst, dass die Amseln an dem Morgen relativ leise waren. Ja, sie waren zu hören, aber sie sangen nicht besonders laut.

Am darauffolgenden Samstag ging ich wieder in den Ernst-Thälmann-Park. An dem Tag war der Sonnenaufgang um 4:56 Uhr. Also um etwa vier Minuten früher.

Da es in der Nacht davor geregnet hatte, war es noch etwas nass.

Als ich zur gleichen Zeit ankam, waren jedoch keine Fledermäuse zu sehen. Klar, es hat geregnet, die Luft war feucht und es waren wohl wenige oder keine Insekten unterwegs.

Besonders fleißig sang schon wieder die Mönchsgrasmücke. Auch die Ringeltauben ließen von sich hören.

Und das obwohl schon recht viel auf den Straßen los war!

Teichhuhn und Stockente waren auch schon unterwegs.

Mit der Zeit wurde es aber immer ruhiger unter den Vögeln.

Bevor ich nach Hause ging, nahm ich noch die singfreudigen Mönchsgrasmücken und Amseln auf. Bei den Mönchsgrasmücken sind es vor allem die Männchen die singen. Auf dem Foto ist ein Weibchen abgebildet. Bei den Mönchsgrasmücken erkennt man die Weibchen an der braunen Kappe.

Mehr Informationen

Hast du beim Dawn Chorus 2024 mitgemacht? Falls ja, welche Vögel hast du gehört? Und wo hast du die Vogelkonzerte aufgenommen? Lass es mich doch in den Kommentaren wissen.