Im Walmuseum Whales of Iceland gibt es Wal- und Delfinmodelle in Lebensgröße zu sehen. Das Museum ist in Europa das größte Walmuseum und wurde in 2015 zum esten Mal geöffnet. Zu finden ist das Museum in der Nähe des Hafens in Reykjavík und kann daher einfach vor oder nach einer Walbeobachtungstour besucht werden. Ich besuchte Whales of Iceland in einem Sommer. Mir hat das Museum sehr gut gefallen. Lies mehr über meine Erfahrungen im Walmuseum Whales of Iceland in diesem Blogbeitrag.
Wale in Island
Buckelwale. Zwergwale. Oder Finnwale. Die Gewässer um Island sind wichtige Lebensräume für viele Walarten. Auch für Delfine wie Orcas oder Weißschnauzendelfine und Schweinswale wie Gewöhnliche Schweinswale.
Laut der Isländischen Walbeobachtungsvereinigung (Englisch: Icelandic Whale Watching Association) leben um Island mehr als 20 verschiedene Walarten. Allerdings sind „nur“ etwa 8 Arten regelmäßig auf Walbeobachtungsausfahrten zu sehen.
Apropos Walbeobachtung. Ein guter Ort fürs Wale beobachten in Island ist Húsavík.
Information: Möchtest du mehr über die Vereinigung Icelandic Whale Watching Association wissen? Falls ja, schau auf ihrer Webseite. Dort finden sich mehr Informationen zu den Walen, die in den Gewässern um Island leben. Unter anderem finden sich dort auch Tourenanbieter für Walbeobachtungsausfahrten und eine Liste walfreundlicher Restaurants.
Reykjavík ist aber auch ein interessanter Ort, Wale zu beobachten.
In Island nahm ich auf mehreren Walbeobachtungstouren teil. Insgesamt waren es drei. Zwei in Húsavík und eine in Reykjavík. Auf allen Touren sah ich Wale und Delfine. Zusammen sah ich zwei verschiedene Walarten, aber nur eine Delfinart. Auf einer Walbeobachtungsausfahrt tauchten sogar Gewöhnliche Schweinswale auf. Allerdings sah ich sie nicht. So schnell sie auftauchten, waren sie auch wieder verschwunden.
Ich lernte das Verhalten der Gewöhnlichen Schweinswale schon auf einer Tour kennen. Und zwar in Flensburg – im Norden Deutschlands. Diese Schweinswale sind tatsächlich sehr, sehr scheu.
Obwohl mein Beobachtungserfolg jetzt nicht so groß erscheint - verglichen mit den mehr als 20 Arten, die in den Gewässern um Island leben - sah ich dennoch tatsächlich zwei Arten, die ich zuvor noch nicht gesehen hatte. Und zwar handelte es sich dabei um Zwergwale (links) und Weißschnauzendelfine (rechts).
Um noch etwas genauer zu sein, die Zwergwale in Island beziehungsweise generell in der nördlichen Hemisphäre, sind auch unter dem Namen Nördliche Zwergwale bekannt. Es gibt noch eine weitere Zwergwalart in der südlichen Hemisphäre. Wahrscheinlich gibt es außerdem noch zwei oder drei Unterarten an Nördlichen Zwergwalen und sogar eine „Zwergform“ auf der Südhalbkugel. Allerdings ist hierfür weitere Forschung notwendig, um die Taxonomie der Zwergwale und ihre weltweite Verbreitung zu klären.
Leider sah ich schon wieder keine Finnwale in Island. Ich sah sie schon nicht auf den Azoren. Ich hoffe sehr, dass ich Finnwale das nächste Mal sehe, wenn ich wieder in Island bin.
Ich wünsche mir auch, irgendwann in Island auf Orcas zu treffen. Ich habe gehört, dass es gute Chancen gibt, diese Tiere auch im Winter zu sehen (wenn das Wetter mitspielt?).
Nichtsdestotrotz, um Wale in Island zu beobachten, muss man sich für einen Tourenanbieter entscheiden.
In Húsavík entschied ich mich für North Sailing und in Reykjavík für Elding. Bitte lies mehr über meine Erfahrungen mit diesen Unternehmen in meinen anderen Blogbeiträgen.
Die Walart, die ich in Island auf jeder Walbeobachtungstour sah, war der Buckelwal. Zwergwale hingegen sah ich leider nicht in Húsavík (ich hatte einfach Pech), aber dafür in Reykjavík.
Ich freue mich immer, auf Buckelwale zu treffen. Ich sah sie schon in Australien, in Südafrika und auf den Azoren.
Und dann auf Island.
Da ich außerdem gerne helfe, mehr über Wale auf unserer Erde herauszufinden, mache ich Fotos von den Walen und lade sie anschließend auf der Citizen-Science-Plattform Happywhale hoch. Ich denke, dass es wichtig ist, die Forschung über Wale in unseren Ozeanen voranzubringen. Warum also nicht meine Fotos teilen?
Eine Möglichkeit einzelne Individuen zu unterscheiden ist die Unterseite der Schwanzflosse.
Ich bin davon überzeugt, dass je mehr Informationen wir über Wale haben, desto besser können sie geschützt werden (wenn der politische Wille da ist).
Es gibt noch so viel zu entdecken und erforschen.
Eine gute Möglichkeit, mehr über Wale zu erfahren, ist eine Walbeobachtungstour. Oder vielleicht ein Besuch im Museum? Wie beispielsweise das Museum in Húsavík oder in Reykjavík? In Deutschland gibt das Ozeaneum in Stralsund, wo man auch interessante Dinge über unsere Ozeane mit all seinen Lebewesen erfährt. Welches Walmuseum oder generell Museum über unsere Meere würdest du empfehlen?
In diesem Blogbeitrag schreibe ich mehr über das Walmuseum in Reykjavík. Das Whales of Iceland. Lies mehr über das Museum in den nächsten Abschnitten.
Information: Willst du auch deine Fotos von den Schwanzflossen der Wale teilen? Bitte schaue auf die Webseite von Happywhale, um mehr zu erfahren. Man muss sich lediglich registrieren und kann dann sofort die ersten Fotos hochladen. Vielleicht hat ja schon ein:e andere:r Walbeobachter:in „deinen“ Wal auf einer früheren Walbeboachtungstour an einem anderen Ort gesehen?
Das Walmuseum Whales of Iceland
Ein Pottwal kann bis zu 16 Meter groß werden. Ein Buckelwal bis zu 19 Meter. Und ein Blauwal sogar bis zu 33 Meter.
Stell dir einmal vor neben einem Blauwal zu stehen. Wie würdest du dich fühlen?
Also ich fühlte mich sehr klein.
Nein, sogar sehr, sehr klein.
Aber natürlich. Ich stand neben keinem echten Blauwal. Aber dafür neben einem Blauwalmodell in Lebensgröße. Davon hatte das Walmuseum Whales of Iceland in Reykjavík nämlich 23 zum Zeitpunkt meines Besuchs.
Der Blauwal ist ein sehr beeindruckendes Tier. Auch im Walmuseum hatte der Blauwal für mich eine besondere Stellung aufgrund seiner Größe. Der Blauwal ist das größte und schwerste Säugetier, das jemals gelebt hat - obwohl er sich fast ausschließlich von winzig kleinem Zooplankton, und zwar Krebstieren, ernährt.
Man sollte sich im Walmuseum genügend Zeit nehmen und die Größe der Walmodelle wahrnehmen und spüren!
In Island kann man Blauwale angeblich am häufigsten in den nordöstlichen Gewässern beobachten. Leider sah ich in Island keinen Blauwal. Man braucht einfach Glück und muss natürlich zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort sein.
Allerdings muss ich hier zugeben, dass ich im Jahr meiner Islandreise nicht ganz ohne Glück war... Ein paar Monate vor meiner Islandreise war ich nämlich auf den Azoren und konnte dort die Größe lebender Blauwale spüren.
Allerdings sah ich nicht die gesamte Größe der Blauwale auf den Azoren - ihre Körper sind einfach zu lang. Aber es war trotzdem eine unvergessliche Erfahrung für mich, in der Nähe des größten Tieres auf unserer Erde zu sein!
Im Walmuseum sieht man dagegen die gesamte Größe eines Blauwalkörpers. Ich war erstaunt, wie schlank Blauwale doch sind - etwas was ich von einem Boot aus nicht sehen konnte.
Interessant: Normalerweise sind Blauwale auf der Südhalbkugel größer und länger als die Blauwale in der nördlichen Hemisphäre. Der längste Blauwal, den man bis jetzt gesehen hat, war angeblich ein Weibchen in den antarktischen Gewässern.
Nichtsdestotrotz, es gibt noch so viele weitere Modelle im Walmuseum zu bewundern.
Wie beispielsweise das Walmodell eines Nordatlantischen Nordkapers.
Im Walmuseum wurde mir bewusst, wie viel Glück ich in meinem Leben schon hatte. Ich hatte schon Blauwale gesehen. Zwar sah ich noch nie einen Nordatlantischen Nordkaper, dafür aber Südkaper - auch Südliche Glattwale genannt - in Südafrika.
Während die Nordatlantischen Nordkaper sehr, sehr selten sind, geht es den Glattwalen im Nordpazifik und vor allem denen auf der Südhalbkugel besser.
Glattwale sind sehr langsame Schwimmer und wegen ihrer Schwielen auf ihrem Kopf sehr einfach zu bestimmen.
Information: Laut der IUCN sind Nordatlantische Nordkaper „vom Aussterben bedroht“ und es sollen angeblich nur noch etwa 200 bis 250 Tiere von ihnen leben. Die Nordkaper im Nordpazifik sind dagegen „nur“ „stark gefährdet“. Ihre Gesamtpopulation scheint jedoch nicht bekannt zu sein. Die Südkaper werden dagegen in der Kategorie „nicht gefährdet“ geführt. Allerdings ist auch hier nicht bekannt, wie viele es von ihnen denn noch geben soll.
Ein nah zum Glattwal verwandter Wal ist der Grönlandwal.
Der Grönlandwal ist ein Wal der Arktis. Island liegt in seinem südlichsten Verbreitungsgebiet. Ich habe noch nie einen echten Grönlandwal in meinem Leben gesehen, aber ich denke, dass es sich bei diesem Tier um eine wirklich interessante Walart handelt. Grönlandwale gehören nämlich zu den am längsten lebenden Tieren, die angeblich ein Alter von mehr als 200 Jahren erreichen können.
Im Walmuseum gab es noch zwei weitere Modelle von typisch arktischen Walarten.
Auf der einen Seite der Beluga oder Weißwal (links) und auf der anderen Seite der Narwal (rechts). Ich habe diese zwei Walarten noch nie gesehen und Island sollte auch nicht der beste Ort sein, diese zwei Walarten zu suchen. Es kann vorkommen, dass ein einzelner Beluga sich mal nach Island verirrt und die Gewässer außerhalb seines üblichen Verbreitungsgebiets untersucht. Allerdings ist für eine Sichtung eines Belugas in Island besonders viel Glück notwendig. Was die Narwale angeht, wurden bis jetzt noch keine Tiere lebend in den isländischen Gewässern gesehen.
Ein dagegen häufiger Besucher isländischen Gewässers ist der Orca beziehungsweise Schwertwal.
Orcas sind allerdings Delfine und keine Wale. Sie sind die größten Delfine in der Familie der Delphinidae und können einfach an ihrem Schwarz-weiß-Muster bestimmt werden. Es gibt mehrere Orte in Island, wo man Orca beobachten kann. Ich hoffe sehr, dass ich irgendwann meine Erfahrungen über die Orcas in Island hier auf diesem Blog teilen kann.
Das Walmuseum hat noch viele weitere Modelle. Auch von Delfinen wie beispielsweise vom Gemeinen Delfin (oben links), Weißseitendelfin (oben rechts), Blau-Weißen Delfin (unten links) and vom Großen Tümmler (unten rechts).
Diese vier Delfine lassen sich aber eher selten in Island bei einer Walbeobachtungstour beobachten. Aber hin und wieder halten sie sich trotzdem in Isländischen Gewässern auf.
Der Weißseitendelfin bevorzugt tiefe Gewässer und wird daher eher selten auf einer Bootstour in der Nähe der isländischen Küste gesehen.
Gemeine Delfine und Blau-weiße Delfine bevorzugen dagegen eher warm-gemäßigte und tropische Gewässer. Hin und wieder verirren sich diese Delfine und schwimmen in der Nähe von Island. Daher lassen sich auch diese Delfine eher selten auf Bootstouren beobachten.
Während ich noch keine Weißseitendelfine sehen konnte, bin ich schon Gemeinen Delfinen (Foto) begegnet. Und das nur wenige Monate zuvor auf den Azoren.
Es gibt auch Gemeine Delfine in Südafrika. Diese Gemeinen Delfinen sind den Gemeinen Delfinen vor den Azoren äußerlich sehr ähnlich.
Große Tümmler haben eine weite Verbreitung. Diese Delfine konnte ich mittlerweile schon an einigen Orten beobachten wie beispielsweise in Südafrika, Spanien, Slowenien und auf den Azoren.
Information: Kennst du Guyana-Delfine? Guyana-Delfine gehören wie Große Tümmler und Gemeine Delfine zur Familie der Delphinidae. Guyana-Delfine leben allerdings nicht in den Gewässern um Island. Schau doch mal in den Blogbeitrag zu diesen Tieren, die unter anderem in Brasilien anzutreffen sind.
Da Große Tümmler eher tropische und gemäßigte Temperaturen bevorzugen, sind diese Delfine auch nicht regelmäßig in Island anzutreffen. Aber dennoch können sie bei ein und der anderen Beobachtungstour auftauchen.
Es gibt noch zwei weitere Arten, die ich schon auf einer Walbeobachtungsausfahrt sehen konnte.
Da wären zum einen die Grindwale (links) auf den Kanarischen Inseln und zum anderen Pottwale auf den Azoren (rechts).
Da auch diese zwei Arten hin und wieder im Meer vor Island auftauchen, sind auch ihnen Modelle im Walmuseum Whales of Iceland gewidmet.
Es gibt noch viele weitere Modelle im Walmuseum zu bewundern. Auch die der Wale, die in Island besonders häufig vorkommen wie Buckelwal und Zwergwal.
Es gibt zudem Modelle von Walarten, die weniger bekannt sind, weil auch diese eher selten gesehen werden. Und zwar die der Schnabelwale. Im Vergleich zu den zuvor erwähnten, ist Vieles über die Schnabelwale noch unbekannt. Im Walmuseum Whales of Iceland stand ich neben den Modellen eines Sowerby-Zweizahnwals, Cuvier-Schnabelwals und Blainville-Schnabelwals (Foto).
Bis jetzt ist generell sehr wenig über Schnabelwale bekannt, da sie den tiefen Ozean bevorzugen und sich seltener gut an der Wasseroberfläche zeigen.
Nichtsdestotrotz, im Walmuseum gibt es viel zu sehen und entdecken. Ich hatte einen Audioguide bei mir, den ich sehr hilfreich empfand.
Es gibt in einem separaten Extra-Raum eine große Filmwand wo ich die Doku Sonic Sea sah. Man kann aber auch in dem Raum einfach nur sitzen und die schönen Aufnahmen über Wale und Delfine sehen, wenn kein Film läuft.
Da es in dem Museum viel zu entdecken gibt, würde ich empfehlen, das Walmuseum Whales of Iceland mindestens für einen halben Tag zu besuchen.
Wichtig: Wusstest du, dass die meisten Isländer kein Walfleisch essen? Nur etwa 2% der Isländer isst regelmäßig Walfleisch. Tourist:innen sind angeblich der Grund, warum es eine noch zu große Nachfrage nach Walfleisch gibt. Bitte iss kein Walfleisch!
Wie kommt man zum Walmuseum
Das Walmuseum Whales of Iceland befindet sich in der Nähe des Hafens nicht weit weg von den Unternehmen von Walbeobachtungen in der Straße Fiskislóð 23-25 – Reykjavík 101. Es gibt übrigens eine Bushaltestelle in der Nähe des Museums (Nummer 14). Man kann allerdings auch gut zu Fuß zum Museum gehen.
Das Walmuseum öffnet um 10:00 Uhr und schließt um 17:00 Uhr. Schaue allerdings am Besten vorher noch auf die offizielle Webseite des Museums, um die neuesten Informationen zu erhalten.
Ich zahlte 3.400 ISK für den Eintritt.
Information: Interessierst du dich für ein anderes Walmuseum in Island? Schaue doch in den Blogbeitrag über die Walbeobachtung in Húsavik, in dem ich auch einen Abschnitt dem Walmuseum dort gewidmet habe.
Mehr Informationen
Offizielle Webseite des Walmuseums Whales of Iceland
Webseite der Icelandic Whale Watching Association
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Bist du schon im Walmuseum Whales of Iceland in Reykjavík gewesen? Oder kennst du ein weiteres Museum, das sich den Walen und Delfinen widmet. Lass es mich doch in den Kommentaren wissen.