Herbstzeit ist Kranichzeit. Wie jedes Jahr versuche ich mindestens einmal im Herbst irgendwo hinzufahren wo ich gut Kraniche beobachten kann. Ich war schon an der Ostsee in der Region Fischland-Darß-Zingst. Oder beim Kranorama am Günzer See. Oder bei den Kranichen in Linum.
Linum ist in der Tat ein großartiger Ort, Kraniche bei ihrem Stopp auf ihren jährlichen Wanderungen in ihre Überwinterungsgebiete zu beobachten. Das habe ich auch schon letztes Jahr gemacht.
Da ich schon mehrere Male über die Kraniche geschrieben habe, halte ich mich dieses Mal kurz und zeige nur ein paar Fotos, die ich dieses Jahr in Linum gemacht habe. Es war ein sehr schöner Morgen im Oktober. Obwohl es ein schöner und sonniger Tag war, war es dennoch recht kühl. Trotzdem hatte ich wunderschöne Beobachtungen von den Kranichen in Linum.
Die Grauen Kraniche sind soziale und gesellige Tiere, wenn sie nicht gerade brüten. Vor allem während ihres Stopps wie in Linum versammeln sie sich zu Tausenden, um nicht nur zusammen zu rasten, sondern auch um nach Nahrung für ihre lange und anstrengende Reise zu suchen. Normalerweise suchen die Kraniche am Tag jedoch in kleineren Gruppen nach Nahrung. Oft besteht so eine Gruppe aus einem Paar und einem Jungvogel oder aus mehreren kleinen Familien.
Ich beobachtete viele Kranichpaare auf den Feldern. Manchmal in kleineren Familien oder in größeren Gruppen.
In einem Moment beobachtete ich ein interessantes Verhalten in einer Gruppe Kraniche. Leider konnte ich nicht genau den Grund für das Verhalten bestimmen. Ich wusste natürlich schon, dass Kraniche für ihre Paarungstänze im Frühling berühmt sind. Ihre Tänze werden sogar hin und wieder über das Jahr "aufgeführt". Aber war das Verhalten, das ich an dem Tag sah, tatsächlich einer der berühmten Kranichtänze? Da die Tänze komplexe soziale Bedeutungen haben können, bin ich vorsichtig, das von mir beobachtete Verhalten zu bestimmen. Es könnte sich auch um eine Auseinandersetzung gehandelt haben?
Interessanterweise beobachtete ich das Verhalten zweier erwachsener Vögel nur wenige Minuten später bei den Jungvögeln.
Anfang Oktober waren etwa 50.000 Kraniche im Linumer Umland. In 2022 waren die meisten Kraniche am 11. Oktober mit 54.190 Vögeln zu sehen. Obwohl ich dieses Jahr tolle Beobachtungen hatte, lag die Zahl der Kraniche unter der Zahl von letztem Jahr. In 2021 waren in einer Woche sogar fast 80.000 Kraniche in Linum zu sehen. Was könnte dieses Jahr der Grund für die geringere Zahl Kraniche sein? Haben die Kraniche neue Wanderrouten entdeckt? Oder sind sie über Linum einfach hinweggeflogen ohne Rast? Oder bleiben dieses Jahr mehr Kraniche in ihren Brutgebieten zurück? Oder bleiben sie dort einfach länger und ziehen später los? Was denkst du?
Manchmal höre ich die typischen Trompetenrufe der Kraniche über Berlin. Ich sehe die Vögel in der Stadt nie von Nahem, aber an ihren charakteristischen Rufen kann ich erkennen, dass sie über Berlin hinwegfliegen. Im Herbst haben die meisten Vögel ihre Brutgebiete schon verlassen und die Parks und Wälder sind ruhiger geworden. Daher bin ich im Herbst so froh, dass es noch die Kraniche gibt. Hattest du auch schon schöne Erlebnisse mit Kranichen?