Herzerwärmend. Mitreißend. Aber auch zum Nachdenken anregend. Eine wunderschöne Geschichte über einen Mann, der nach einer Ölkatastrophe einen Pinguin an einem Strand in Südamerika findet. Der Pinguin meines Lebens von Tom Michell ist ein großartiges Buch. Der Autor teilt mit seinen Lesern seine persönliche Geschichte über eine Begegnung mit einem Pinguin. Obwohl ich am Anfang etwas Bedenken hatte - da ich befürchtete, dieses Buch könnte andere dazu anregen, Pinguine als Haustiere zu halten - muss ich betonen, dass dieses Buch eine ganz andere Mission versucht zu erfüllen.
Titel: Der Pinguin meines Lebens
Autor: Tom Michell
Verlag: Penguin
Seitenzahl: 240 Seiten
Erscheinungsjahr: 2016
Sprache: Deutsch
Klappentext
Eine außergewöhnliche und herzergreifende Freundschaftsgeschichte zwischen Mensch und Pinguin, wie es sie noch nie gab.
Tom Michell geht mit 21 nach Südamerika, um dort als Lehrer an einem Internat anzuheuern. Was er sucht, ist das ganz große Abenteuer. Womit er gar nicht rechnet, ist ein gefiederter Freund. Doch der ölverschmierte Pinguin, den der junge Lehrer am Strand von Uruguay rettet, folgt ihm auf Schritt und Tritt und stellt sein Leben vollkommen auf den Kopf.
„Auf einmal begann ich inständig zu hoffen, dass der Pinguin überleben würde, denn nun hatte er einen Namen: Sein Name war Juan Salvador Pingüino. In diesem Augenblick wurde er zu meinem Pinguin, und egal, was die Zukunft bringen würde, wir würden uns ihr gemeinsam stellen.“
Gedanken zum Buch
Stell dir vor. Du gehst entlang eines Strandes irgendwo auf der südlichen Hemisphäre und entdeckst hunderte tote Pinguine nach einer Ölkatastrophe. Aber ein Pinguin lebt noch. Was würdest du tun?
Es war in den 70iger Jahren als Tom Michell genau diese Erfahrung machte. Natürlich versuchte er dem Pinguin bestmöglichst zu helfen. Aber wie? Ihn mit nach Hause nehmen?
Ich muss zugeben, dass ich am Anfang etwas misstrauisch war als ich das Buch zum ersten Mal in meinen Händen hielt und nur den Titel las. Im ersten Moment dachte ich, dass es sich bei dem Buch womöglich um einen Pinguin handelt, der unfreiwillig als Haustier gehalten wird. Wie es heutzutage oft vorkommt. Ich dachte außerdem, dass so ein Buch die Leser dazu animieren könnte, einen Pinguin als Haustier zu halten. Schlimmstenfalls ihn in Kleidung stecken und Fotos von ihm in den Sozialen Medien wie Instagram verbreiten. Man muss nur mal nach Affen auf Instagram suchen. Ich hoffe, du verstehst was ich meine.
Ich war mit meinen Gedanken jedoch zu voreilig.
Dieses Buch ist anders.
Dieses Buch geht viel tiefer und hat auch eine Botschaft.
Und nicht zu vergessen. Es waren die 70iger Jahren. Zu jener Zeit gab es noch keine Sozialen Medien.
Das Buch beruht auf einer wahren Geschichte. Es geht um einen Englischlehrer aus Großbritannien in Argentinien, der sein Bestes gab, einem wildlebenden und gestressten Tier in Not zu helfen. Es ist eine wundervolle Geschichte nicht nur über eine besondere Freundschaft zwischen zwei Arten, sondern auch über was der Autor alles versucht, dem Pinguin - Juan Salvador Pingüino - zu helfen. Vielleicht sollte er in einen Zoo? Oder wie wäre es mit einer anderen Pinguinkolonie? Würde diese einen verlassenen Pinguin in der Kolonie akzeptieren?
Das Buch ist sehr schön geschrieben. Mit seiner netten, sympathischen und humorvollen Sprache erzählt Tom Michell von seiner außergewöhnlichen Begegnung mit dem Pinguin. Das Buch ist etwas Besonderes. Herzerwärmend, aber auch nachdenklich. Der Autor macht auch auf die aktuelle Lage unserer Erde aufmerksam und wie unachtsam und unfair wir andere Lebewesen behandeln, die nicht Mensch sind. Das Buch brachte mich zwar zum lächeln, aber es ließ mich auch etwas gedankenvoll zurück. Was tun wir nur unserem Planeten an?
Ich bin keine Expertin was die Rehabiliation von Pinguinen angeht und ich wüsste jetzt auch nicht was man in jener Zeit mit Juan Salvador hätte machen können. Was wäre das Beste für ihn gewesen? Dieses Buch sollte die Leser jedenfalls nicht dazu anregen, Pinguine als Haustiere zu halten. Tom Michell gab sein Bestes, dem Pinguin zu helfen. In dem Buch geht es nicht nur um eine Tierbegegnung der besonderen Art, sondern auch um die Bemühungen des Autors auf die Bedrohungen der Pinguine und vieler anderer Tiere aufmerksam zu machen. Es ist ein tolles Buch und ich kann es ohne Zweifel weiterempfehlen.
Es gibt außerdem auf Youtube ein kurzes Video über Juan Salvador.
Auf BBC wurde der Autor Tom Michell außerdemm in einem Radiointerview zu seinem Buch befragt.
Fazit
Nach dem Lesen konnte ich eine Zeit lang nicht mehr aufhören, an das Buch von Tom Michell und dem Pinguin zu denken. Mich hat das Buch sehr beeindruckt. Es ist ein sehr emotionales Buch, aber es macht auch auf den Zustand unseres Planeten aufmerksam...
Hast du das Buch Der Pinguin meines Lebens auch gelesen? Was denkst du über das Buch? Kennst du ein anderes Buch über eine besondere Tierbegegnung?