Vogelfrei – Fünf Kontinente, 41 Länder und 6042 Vogelarten von Noah Strycker

Vogelfrei von Noah Strycker - ein Buch über einen ambitionierten Vogelbeobachter, der um die ganze Welt reist, um in einem Jahr möglichst viele Vögel zu sehen. Die Welt ist schon schnell genug. Brauchen wir daher eine Bucket List (Deutsch: Wunschliste)? Naja, ich weiß es nicht. Und ich möchte darüber auch nicht urteilen, weil ich weiß, dass es auf unserer Erde so viele schöne Tiere zu entdecken gibt. Der Autor von Vogelfrei hatte jedenfalls eine solche Liste. Denn er wollte der Erste sein, der die meisten Vögel in einem Jahr gesehen hat. Und genau darum geht es in seinem Buch.

Vogelfrei

Titel: Vogelfrei – Fünf Kontinente, 41 Länder und 6042 Vogelarten
Autor: Noah Strycker
Verlag: Edel Books
Seitenzahl: 320 Seiten
Erscheinungsjahr: 2019
Sprache: Deutsch

Klappentext

Noah Strycker geht mit einem Rucksack und einem Fernglas auf Weltreise, um innerhalb eines Jahres so viele Vogelarten wie möglich zu sichten. Dafür bereist er 41 Länder und fünf Kontinente und begegnet überall Menschen, die ihm bei seiner Mission helfen. Darunter erstaunlich viele, die sich auf beeindruckende Weise für den Erhalt der Umwelt und den Vogelschutz einsetzen.

Seine Reise ist ein wahres Abenteuer: Strycker erlebt und überlebt blutsaugende Insekten, ein Flugzeugunglück, Schlammlawinen, Überschwemmungen, Kriegsgebiete und ökologische Zerstörung, aber auch große Euphorie und Spannung, wenn er wieder eine rare Spezies sichtet.

Am Ende seines Jahres hat er sagenhafte 6.042 Vogelnamen gesichtet und damit einen Weltrekord aufgestellt. Doch bringt er nicht nur eine lange Liste mit Vogelnamen mit nach Hause, sondern hat zudem das vielleicht beste Jahr seines Lebens hinter sich.

Gedanken zum Buch

Ich muss zugeben, dass ich am Anfang erst etwas skeptisch war als ich das Buch in meinen Händen hielt. Denn das Ziel des Autors war es, die erste Person zu werden, die in einem Jahr die meisten Vögel gesehen hat. Bei der Vogelbeobachtung oder dem Reisen sollte es meiner Meinung nach nicht darum gehen, irgendwelche Reiseziele oder Tierarten auf einer Liste abzuhaken. Da ich solche Listen nicht besonders mag, war ich mir im ersten Moment nicht ganz sicher, ob das Buch das Richtige für mich ist.

Letztendlich bin ich jedoch froh, dass ich das Buch nicht weg gelegt habe. Denn in dem Buch fand ich dennoch einige interessante Ideen und Gedanken, die ich mochte.

Aber um was geht es denn genau in dem Buch?

Das Buch ist über einen leidenschaftlichen Vogelbeobachter, der sich das Ziel gesetzt hat, um die Welt zu reisen, um in einem Jahr so viele Vögel zu sehen wie es bis dahin noch niemand geschafft hatte. Er wollte es nämlich ins Guiness-Buch der Rekorde schaffen. Er begann seine Reise zunächst in der Antarktis und führte sie im Anschluss in Südamerika fort. Dann reiste er nach Mittel- und Nordamerika von wo er aus dann - nach einem kurzen Stopp in Europa - nach Afrika flog. Danach führte er seine Reise in Asien fort und beendete sein Jahr in Australien und Indien.

Obwohl ich diese Art von Listen nicht verstehe, mochte ich seine Art zu reisen sehr. Er buchte keine Touren bei einem Reiseunternehmen. Nein. Bevor er auf seine große Reise ging, kontaktierte er weltweit zahlreiche Vogelexperten, die ihm bei seinem Ziel helfen sollten. Dank des Internets konnte er seine Reise individuell planen. Er musste in kein Reisebüro. Dadurch konnte er nicht nur Geld sparen - was ganz gut war, denn ein Jahr zu reisen ist ziemlich lange, aber Geld sparen stand nicht im Mittelpunkt - sondern sich vor Ort mit lokalen Vogelexperten austauschen. Sie kannten die Vogelwelt und sie halfen ihm bei der Erreichung seines Zieles. Wahrscheinlich hätte er sein Ziel niemals erreicht, wenn er nur mit Reiseunternehmen gereist wäre (ich will hier aber nicht behaupten, dass es keine gute Reiseunternehmen gibt). Es hat mich einfach auf irgendeine Art und Weise bewegt, wie gastfreundlich die Menschen ihn aufgenommen haben und wie begeistert sie von seinem Projekt waren. Natürlich wollten sie ihm helfen, sein Ziel zu erreichen.

Es war für mich auch interessant zu lesen, dass er die Online-Plattform eBird während seiner Reise nutzte, um seine Vogelbeobachtungen zu verfolgen. Die Online-Plattform Birdingpal nutzte er dagegen, um sich mit anderen Vogelbeobachtern zu verbinden. Auf meiner Reise durch den Süden Brasiliens nutzte ich iNaturalist. Die Nutzer dieser Plattform halfen mir wirklich sehr, die Tiere (u.a. auch Vögel) zu bestimmen. Auf meinen zukünftigen Reisen möchte ich noch mehr solche Anwendungen nutzen.

Obwohl ich diese Art zu reisen sehr gerne mag, fragte ich mich immer wieder, könnte ich auch so in Zukunft reisen?

Ja und nein.

Ja, weil - wie schon erwähnt - finde ich es toll, dass er sich lokalen Vogelexperten angeschlossen hat. Von ihnen konnte er am meisten über die jeweilige Vogelwelt erfahren.

Nein, weil seine Reise körperlich sehr anstrengend zu sein schien. Er reiste sehr (sehr!) schnell. Manchmal hatte er nicht einmal Zeit zu schlafen. Zeit, die Region noch etwas besser zu erkunden, hatte er erst recht nicht. Er dachte fast immer nur an die Zahl an Vogelarten, die er noch sehen wollte (oder musste, um den Weltrekord zu schaffen).

Der Autor war sich allerdings über diese Art zu Reisen bewusst. Er schrieb in seinem Buch Vogelfrei, dass man an der Oberfläche bleibt wenn man zu schnell reist. Und er wusste auch, dass so eine Zahl nicht das Wichtigste ist. Wenn man nur Vögel von einer Liste abhaken möchte, hat man nicht die Zeit, etwas tiefer zu gehen. Nichtsdestotrotz, aus den Zeilen des Autors geht eindeutig hervor, dass es sich bei ihm um einen leidenschaftlichen Vogelbeobachter handelt.

Sein Buch ließ mich auch darüber nachdenken wie ich mit meinem Blog weitermachen soll. Sollte ich mich auf eine Region beschränken oder auf eine bestimmte Tiergruppe? Oder möchte ich mich weniger spezialisieren?

In diesem Zusammenhang war dieses Buch auch eine Art Inspiration für mich.

Ich konnte für mich am Ende des Buches aber auch noch bestätigen, dass ich lieber langsamer reise. Ich möchte nicht hetzen. Ich brauche Zeit, um mich auf eine Reise vorzubereiten. Auch brauche ich Zeit, neue Eindrücke zu verarbeiten. Ich wäre wohl nie in der Lage so viele Länder in einem Jahr zu besuchen... Sehr wahrscheinlich werde ich das auch nie planen...

Noah Strycker hat übrigens während seiner Reise einen Blog geschrieben. Er versuchte jeden Tag einen Blogbeitrag zu schreiben. Wow. Seit ich mit diesem Blog begonnen habe, weiß ich, dass das gar nicht immer so einfach ist...

Fazit

Spannendes Buch. Interessante Geschichte. Und ein Autor, der seine Leidenschaft für Vögel teilt. Das Buch Vogelfrei ist nicht nur für diejenigen, die sich für Vögel begeistern können, sondern auch für jene, die versuchen, auf eine andere Art und Weise zu reisen. Sehr unterhaltsam geschrieben mit einigen inspirierenden Gedanken. Ich habe das Buch sehr gerne gelesen!

Hast du das Buch Vogelfrei auch gelesen? Was hat dir an dem Buch gefallen? Hast du eine Bucket List? Lass es mich doch in den Kommentaren wissen.

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