Lebendige Nacht von Sophia Kimmig

Warum haben einige Tiere in der Nacht ein besseres Sehvermögen als andere? Was könnten Dinosaurier damit zu tun haben, warum heute so viele Säugetiere nachtaktiv sind? Welche Tierarten sind eigentlich typisch nachtaktiv? In dem Buch „Lebendige Nacht“ beschreibt die Vollblutbiologin und Autorin Sophia Kimmig viele faszinierende Fakten über Lebewesen, die in der Nacht zum Leben erwachen. Ich habe das Buch gerne gelesen und stelle es daher hier vor.

Lebendige Nacht

Titel: Lebendige Nacht – Vom verborgenen Leben der Tiere
Autor: Sophia Kimmig
Verlag:Hanser
Länge: 272 Seiten
Erscheinungsjahr: 2023
Sprache: Deutsch

Klappentext

Wollen Sie wissen, wie das Leben auf der dunklen Seite des Tages aussieht? Was die Dinosaurier damit zu tun haben, dass die meisten Säugetiere nachtaktiv sind? Warum der Mond Würmer platzen lässt und Eulen sich beim Kopfverdrehen nicht den Hals brechen? Weshalb Waschbären der Dunkelheit ihre Panzerknacker-Maske verdanken und die Welt ohne Dunkelheit vielleicht stiller wäre?

Dann lassen Sie sich von der Wildbiologin Sophia Kimmig mit in die Nacht nehmen, und lernen Sie deren wilde Bewohner kennen. Denn sobald die Sonne untergegangen ist, wird es bei den Wildtieren erst richtig interessant: Wo tagsüber Menschen auf Busse warten, durchwühlt eine Wildschweinfamilie den Mülleimer an der Haltestelle. Füchse suchen nach Futter, Glühwürmchen senden Blinksignale an potenzielle Partner, Waschbären durchstöbern das Gebüsch. Ein ganzer Kosmos erwacht bei Dunkelheit zu Leben und es ist an der Zeit, ihn näher zu beleuchten und seine Einzigartigkeit und Schönheit zu zeigen.

Gedanken zum Buch

Ich muss leider zugeben. Ein bisschen Angst macht mir die Nacht schon. Vor allem alleine. Obwohl es doch so viel Leben in der Nacht zu entdecken gibt. Sei es eine jagende Eule. Ein nach Nahrung suchender Fuchs. Oder nach Insekten suchende Fledermäuse. Die Nacht ist voller Leben, das von vielen – einschließlich mir – nur gering wahrgenommen wird.

Vielleicht kommt meine Angst hervor, weil ich in der Nacht nicht so gut sehen kann wie manch anderes Tier mit einem Tapetum lucidum? Wie beispielsweise eine Katze, aber auch viele andere nachtaktiven Tiere?

Ich weiß es nicht, denke aber, dass ich und viele andere auch deswegen so wenig über die Nacht wissen können. Unser Leben ist schlicht und einfach eher auf den Tag ausgerichtet. Und nicht auf die Nacht.

Doch die Autorin des Buchs „Lebendige Nacht“ hat sich die Nacht etwas näher angeschaut und daraus ein wundervolles Buch erschaffen. Wichtig hierbei ist zu erwähnen, dass die Autorin als Freilandbiologin durch ihre Forschungsprojekte über die Tiere der Nacht bestens Bescheid weiß, obwohl sie immer wieder darauf hinweist, dass wir immer noch zu wenig über das Leben in der Nacht wissen.

Das Buch gliedert sich in verschiedene Themenbereiche wie beispielsweise warum Tiere nachtaktiv sind oder was der Verlust der Nacht durch die Lichtverschmutzung für einen Bedeutung für einige Tiere hat. Darüber hinaus werden in Kapiteln typisch nachtaktive Tiere wie die Bilche, Eulen, Fledermäuse, Waschbären oder Nachtfalter vorgestellt. Jedes Kapitel schließt mit einem Fun Fact ab.

Ich habe das Buch sehr gerne gelesen. Allerdings muss ich hinzufügen, dass ich für das Buch etwas Zeit gebraucht habe, weil ich so viele Informationen hintereinander nicht verarbeiten konnte. Auch kannte ich einige Tiere nicht wie beispielsweise der Tüpfelkuskus oder der Taguan. Ich habe es vorgezogen, mir Notizen zu machen, damit ich weiterlesen konnte. Ich hätte allerdings auch, mir das Internet in dem Moment zu Rate holen können, um mir ein Bild von dem jeweiligen Tier machen zu können.

Die Sprache ist trotzdem verständlich und locker. Als Wissenschaftlerin verweist die Autorin dennoch gekonnt auf wissenschaftliche Veröffentlichungen, so dass Leser je nach Interesse noch mehr Details suchen können. Auch verknüpft die Autorin hier und da Geschichten aus ihrer wissenschaftlichen Arbeit über Füchse mit den von ihr gut recherchierten Fakten und Informationen. Das macht das Buch angenehm zu lesen.

Der Autorin merkt man ihre Begeisterung für die Natur mit all ihren Lebewesen an. Daher war es ihr wohl ein Anliegen ein Buch zu schreiben, in dem nicht nur Fakten über die Tiere der Nacht aneinandergereiht werden, sondern auch wie der Mensch die Nacht zum Tag gemacht hat und welche Auswirkungen das auf die Tierwelt hat. Stichwort Lichtverschmutzung. Die Autorin vergleicht in diesem Zusammenhang Licht mit einer Art „Massenware“. Ich denke, dass das ein sehr guter Vergleich ist und hoffentlich viele zum Nachdenken anregt...

Für den nächsten Sommer habe ich mir schon vorgenommen, der Nacht mehr Aufmerksamkeit zu schenken, um vielleicht und hoffentlich dem ein oder anderen nachtaktiven Tier in der Stadt zu begegnen.

Fazit

Verständlich und unterhaltsam geschrieben. Regt zum Nachdenken und Nachschlagen an. Ein tolles Thema sehr schön in einem Buch umgesetzt. Daher unbedingt lesen!

Hast du das Buch „Lebendige Nacht“ von Sophia Kimmig gelesen? Oder kennst du ein anderes Buch, das sich mit nachtaktiven Tieren beschäftigt? Lass es mich doch in den Kommentaren wissen.

Schreibe einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * gekennzeichnet

Ich habe die Datenschutzerklärung zur Kenntnis genommen. Ich stimme zu, dass meine Angaben zur Kontaktaufnahme und für Rückfragen dauerhaft gespeichert werden. // I have read the Privacy Policy and accept its terms and conditions. I agree that my contact details will be stored permanently for queries.