Nach Monkeyland und Birds of Eden folgt mit Jukani nun der dritte Teil der Artikelserie „Hilfe für Wildtiere in Südafrika“. Was ich in den beiden vorigen Artikel noch nicht erwähnt habe, ist, dass alle drei Institute zur „South African Animal Sanctuary Alliance“ (SAASA) gehören. Bei dieser Allianz geht es darum Tieren in Gefangenschaft ein besseres Leben zu ermöglichen indem sie in weitläufige Gelände „freigelassen“ werden. Die SAASA möchte nicht nur das Leben von in Gefangenschaft lebenden Tieren verbessern, sondern auch die Öffentlichkeit über die unterschiedlichen Gefahren, denen die bedrohten Tierarten ausgesetzt sind, aufzuklären. Dabei setzt sich Monkeyland für Affen, Birds of Eden für Vögel und Jukani für Großkatzen ein.
Jukani in Plettenberg Bay, Südafrika
Jukani ist somit die Auffangstation für Topprädatoren wie Löwe, Tiger und Jaguar an der Garden Route. Laut der Auffangstation würden in einer idealen Welt keine Tiere wie Löwen oder Tiger in begrenzten Gehegen leben müssen. Da viele Topprädatoren jedoch zahlreichen Gefahren wie Wilderei oder Lebensraumverlust ausgesetzt sind, sind diese Art der Auffangstationen notwendig um den Tieren einen sicheren Ort zu bieten. Es gibt kein Zuchtprogramm und es werden auch keine Pläne gemacht die Auffangstation zu vergrößern. Viele „Auffangstationen“, die Wildkatzen züchten, sind an einem finanziellen Vorteil interessiert. Jukani aber bietet den Tieren, die schon in Gefangenschaft gelebt haben, „nur“ Schutz. Sofern möglich, können weitere konfiszierte Tiere in Jukani aufgenommen werden. Aber von Jukani’s Seite wird kein Wildtierhandel betrieben.
Da ich wie bei Vögeln skeptisch bin, Großkatzen in einem Gehege zu halten, war ich mir am Anfang nicht ganz sicher ob ich diese Auffangstation besuchen möchte oder nicht. Überzeugt hat mich dann letztendlich, dass bei dieser Auffangstation Aufklärungsarbeit im Vordergrund steht. Besucher können keine Selfies mit den Tieren machen. Auch werden sonstige Mensch-Tier-Interaktionen nicht angeboten. Die Gehege sind sogar so groß und ausgestattet mit vielen Versteckmöglichkeiten, so dass ich einige Tiere wie zum Beispiel den schwarzen Leoparden (Panthera Pardus) oder den Puma (Felis concolor) nicht zu Gesicht bekommen habe.
Auch wenn Jukani den Tieren nicht den Platz bieten kann den sie normalerweise in Freiheit hätten, leistet diese Auffangstation einen sehr guten Beitrag zum Schutz von Wildkatzen. Leider sieht die Realität oft so aus, dass viele Wildkatzen durch Mensch-Wildtier-Konflikte immer weniger Lebensraum haben oder gejagt werden. Auch in Zukunft werden die Population wahrscheinlich noch weiter abnehmen.