Unverfrorene Freunde: Mein Leben unter Pinguinen von Klemens Pütz

Unverfrorene Freunde von Klemens Pütz. Ein Buch über Pinguine. Ich denke, ich gehöre nicht zu den wenigen, die sich nicht für Pinguine begeistern können. Ja. Pinguine sind etwas „komische“ Vögel. Denn sie können nicht fliegen. Und an Land wirken sie irgendwie etwas tollpatschig. Aber dennoch sind Pinguine auf ihre eigene Art und Weise charmante Tiere. Möchte man jedoch etwas mehr über diese Tiere erfahren und weiß nicht wo anfangen, wie wäre es denn dann mit dem folgenden Buch von Klemens Pütz? Unverfrorene Freune - Mein Leben unter Pinguinen. Als Pinguinforscher ist der Autor DER Experte was Pinguine angeht. Das Buch hat mich begeistert und daher freue ich mich, es hier vorzustellen.

Unverfrorene Freunde

Titel: Unverfrorene Freunde: Mein Leben unter Pinguinen
Autor: Klemens Pütz
Verlag: Ullstein Buchverlage
Seitenzahl: 273 Seiten
Erscheinungsjahr: 2018
Sprache: Deutsch

Klappentext

„Klemens Pütz hat ein Buch geschrieben, das die Pinguinwissenschaft zur wohl fröhlichsten Wissenschaft macht. Der kleine Band Unverfrorene Freunde ist eine Liebeserklärung an die Antarktis, an ihre Tiere und ein bisschen auch an seine Frau.“ - Berliner Morgenpost

„Ich habe den schönsten Beruf der Welt. Pinguine sind so faszinierend, dass mir keinen Tag langweilig ist“

Seit Jahrzehnten erforscht Klemens Pütz das Leben der Pinguine. Dafür reist er jedes jahr für mehrere Monate dorthin, wo diese Tiere leben - in die Antarktis, die Subantarktis und andere Regionen auf der Südhalbkugel. Nun gewährt er erstmals umfassend Einblick in den spannenden Alltag der Vögel und erklärt, was wir tun müssen, um sie zu schützen.

Gedanken zum Buch

Wusstest du, dass die Küken von Königspinguinen ihren ersten Winter ohne ihre Eltern in Pinguingärten verbringen? Und dass Königspinguine ihre Temperatur in ihrem Magen auf die Umgebungstemperatur herunterfahren können, damit sie nicht nur Energie sparen, sondern auch den gefangenen Fisch für ihre Küken frisch halten? Das und mehr erfährt man in dem wunderbaren Buch „Unverfrorene Freunde - Mein Leben unter Pinguinen“ von Klemens Pütz.

Nachdem ich von dem Buch Der Pinguin meines Lebens“ von Tom Michell schon so begeistert war, freute ich mich auf das nächste Pinguinbuch: Unverfrorene Freunde. So unterschiedlich die Bücher auch sind, eines haben die Autoren beider Bücher gemeinsam: eine große Begeisterung für diese ganz außergewöhnlichen Vögel. Und genau diese Begeisterung möchten sie mit ihren Lesern teilen.

In dem Buch Unverfrorene Freunde von Klemens Pütz erfährt man viel Wissenswertes über die Pinguine. Momentan gibt es insgesamt 18 verschiedene Pinguinarten (vielleicht bald 19?) verteilt auf der südlichen Hemisphäre der Erde. Da Klemens Pütz freiberuflicher Pinguinforscher ist, der unter anderem auch auf zahlreichen Exkursionen den Besuchern die Tierwelt der Antarktis und den Südpolarregionen näherbringt, hat er einiges Wissen über die Pinguine zu teilen. Vor allem aus seinen Forschungen hat er sehr viel über diese Tiere gelernt. Er beschäftigt sich mit Fragen wie „Was fressen Pinguine eigentlich?“ oder „Was machen Pinguine, wenn sie gerade mal nicht an Land sind?“, aber auch „Wohin wandern die Pinguine?“ und „Welche Strecken legen sie bei der Nahrungssuche zurück?“. Klemens Pütz lässt in seinem Buch den Leser in seine spannende Welt als Pinguinforscher blicken. Mit welchen Herausforderungen seine Arbeit verbunden ist, aber auch mit welchen Methoden er arbeitet. Wie erfolgt eine Magenspülung? Oder wie lassen sich die Wanderungen mit Sendern verfolgen? Das Buch ist für jeden interessant, der etwas mehr über die Arbeit eines Tierforschers wissen möchte.

Der Autor geht auch auf Tierschutzfragen ein. Kann man Pinguinen einen Sender anbringen? Beeinträchtigt dieser das Leben eines Pinguins? Wenn man dadurch mehr über die Pinguine und ihre Wanderungen erfährt und sie daher dann auch besser schützen kann, rechtfertigt das die Anbringung von Sendern?

Neben viel Wissen lernt der Leser in diesem Buch auch einiges über all die Bedrohungen, denen Pinguine heutzutage ausgesetzt sind. Besonders gut hat mir in dem Buch gefallen, dass der Autor keine Schwarz-Weiß-Ansichten teilt, sondern ganz klar und sachlich versucht Zusammenhänge zu erklären und dabei auch erwähnt, dass es noch so vieles gibt, was wir einfach noch nicht erforscht und verstanden haben.

Generell lässt sich sagen: Es geht nicht allen Pinguinen schlecht. Es gibt Pinguine, denen geht es gut. Und dann gibt es aber auch Pinguine, denen geht es nicht so gut. ABER: je weiter weg Pinguine von Menschen leben, desto scheint es ihnen zu gehen...

Klemens Pütz versucht mit seinen Forschungen den Pinguinen zu helfen. Warum werden einige Pinguine immer weniger und andere nicht? Bei Klemens Pütz geht es also nicht nur um das bloße Gewinnen von neuen Erkenntnissen. Durch das Sammeln von Daten kann er Entscheidungsträgern Beweise und Ursachen vorlegen, warum eine bestimmte Pinguinart immer weniger wird. Dann kann bestenfalls an den wichtigen Stellschrauben gedreht werden, damit es einer bestimmten Pinguinart wieder besser geht.

Besonders besorgniserregend sieht es momentan mit der Überfischung der Meere aus. Natürlich geht Klemens Pütz auch auf diese Problematik ein. Auch auf welche Auswirkungen die Fischerei auf andere Tiere, besonders Seevögel, hat. Hinzu kommt noch der gesamte Plastikmüll in den Weltmeeren und die ganzen Schiffe, die ihr Öl im Meer verlieren. In einigen Momenten war ich beim Lesen so wütend auf die gesamte Menschheit. Ich stimme dem Autor voll und ganz seinem Gedanken zu, dass wir viel zu viele Menschen hier auf diesem Planeten sind. Wie sollen da all die Maßnahmen zur Kontrolle des Klimawandels, des Plastikmülls und all der anderen Umweltproblemen wirken wenn wir immer mehr werden?

Nichtsdestotrotz, besonders gut hat mir an dem Buch daher gefallen, dass es nicht nur viel Wissenswertes über Pinguine zu lesen gab, sondern auch zum Nachdenken anregt. Über all die Umweltprobleme, denen Pinguine durch uns Menschen ausgesetzt sind.

Da ich diesen Blog hier betreibe und gerne reise, war es für mich auch interessant, seine Meinung über den Tourismus zu lesen und welche Vor- und Nachteile er sieht. Eines hat Klemens Pütz im Laufe seiner jahrelangen Forschungen nämlich auch schon feststellen müssen. Es werden immer mehr Besucher in der Antarktis. Bis jetzt geht es den Tieren dort noch gut (sie leben ja weit weg von Menschen und außerdem werden dort noch keine Hotels gebaut), aber wie lange noch? Klemens Pütz steht dem Tourismus positiv gegenüber, wenn er verantwortungsvoll durchgeführt wird, weil durch den Tourismus eine Öffentlichkeit für die Antarktis geschaffen wird und die Menschen tief beeindruckt von der Antarktis wieder nach Hause gehen. Laut des Autors entsteht allerdings momentan mehr und mehr eine Art Abenteuertourismus. Brauchen wir das?

Ich muss hier zugeben, dass ich mit meinem Blog auch immer wieder mal Bedenken habe. Ich liebe es zu reisen und neue Länder kennenzulernen. Besonders freue ich mich dabei immer auf möglichst viele Tiere zu treffen. Aber ermuntere ich dadurch nicht andere, es mir nachzumachen? Einerseits gibt es Orte, wo Besucher (noch) sehr willkommen sind wie beispielsweise bei der Associação Mico-Leão-Dourado oder bei der Associação Pró-Muriqui, weil sie die Goldenen Löwenäffchen und die Südlichen Spinnenaffen - also eher unbekannte Tiere - den Besuchern näherbringen wollen. Aber was passiert, wenn es zu viel wird?

Zum Abschluss habe ich noch etwa wichtiges in dem Buch erfahren. Als ich in Südafrika am Boulders Beach in Simon’s Town war, besuchte ich eine Kolonie Afrikanischer Pinguine (Brillenpinguine). Ich recherchierte im Nachhinein, dass es dieser Kolonie im Gegensatz zu den meisten anderen scheinbar recht gut geht. Insgesamt werden es aber immer weniger Afrikanische Pinguine. Und warum? Bis jetzt dachte ich, dass es an der Überfischung der Meere lag. Klemens Pütz erwähnt in seinem Buch aber noch eine weitere mögliche Ursache: das Verändern der Strömungen vor der Afrikanischen Küste...

Ich habe das Buch mit Begeisterung gelesen und viel Wissenswertes über Pinguine erfahren. Daher empfehle ich dieses Buch gerne auf meinem Blog.

Fazit

Tolles Buch nicht nur für diejenigen, die mehr über Pinguine lernen wollen, sondern auch für diejenigen, die wissen wollen was ein Pinguinforscher denn so macht und wie er lebt. Interessant. Spannend. Und unterhaltsam. Fantastisches Buch!

Kennst du ein anderes Buch über Pinguine? Oder hast du dieses Buch schon gelesen? Was hat dir an dem Buch gefallen? Lass es mich doch in den Kommentaren wissen.

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