Auf der Suche nach einem Ort wo ich Wale und Delfine beobachten kann bin ich auf die ORCA Foundation in Plettenberg Bay, Südafrika, aufmerksam geworden. Nach einer anstrengenden beruflichen Phase wollte ich mir erst mal eine kleine Auszeit nehmen um mir über meine weiteren Schritte klar zu werden. Daher blieb ich ganze drei Monate in Plettenberg Bay um mir vor allem meinen Traum zu erfüllen – Walen und Delfinen zu begegenen – aber auch um mir über meine weiteren beruflichen Schritte Gedanken zu machen.
Mein Traum vielen Walen und Delfinen in freier Wildbahn zu begegnen hat sich dann auch letztendlch erfüllt und das dank der ORCA Foundation und Ocean Blue Adventures in Plettenberg Bay.
Um was geht es bei der ORCA Foundation in Plettenberg Bay?
Die ORCA Foundation (Ocean Research Conservation Africa) ist eine Einrichtung, die sich – wie sich aus dem Namen schon ablesen lässt – dem Schutz der Meere widmet. Über ein Volunteering-Programm empfangen sie Menschen aus aller Welt. Sie verbinden Tourismus mit Naturschutz, Bildung, Forschung und der Förderung von lokalen Gemeinden.
Sie arbeiten eng mit Ocean Blue Adventures zusammen – einem Walbeobachtungstourenanbieter. Daher kann jeder Teilnehmer am Volunteering-Programm bei den Walsbeobachtungsausfahrten mitfahren.
Die ORCA Foundation ist daran interessiert, jedem Teilnehmer am Volunteer-Programm einen unvergesslichen Aufenthalt in Südafrika zu ermöglichen. Daher beinhaltet das Programm zahlreiche Aktivitäten.
Meine Lieblingsaktivität während meines Aufenthalts bei der ORCA Foundation in Plettenberg Bay waren die Bootsausfahrten mit Ocean Blue Adventure, weil mich Wale und Delfine schon seit einigen Jahren begeistern.
Doch nach meiner Ankunft in Plettenberg Bay sollten noch einige Tage vergehen bis ich die ersten Wale und Delfine zu sehen bekam, da das Wetter und die Tiere nicht immer mitspielen wollten…
Aber als dann sowohl das Wetter als auch die Tiere es zu ließen, bekam ich meine ersten Wale und Delfine in Südafrika zu Gesicht.
Während der drei Monate habe ich alle drei in Plettenberg Bay vorkommenden Wale gesehen. Es lohnt sich drei Monate Zeit zu nehmen, da nicht auf jeder Bootstour ideale Bedingungen für die besten Tiersichtungen herrschen. Zu den Walen die ich auf den Bootstouren vor Plettenberg Bay gesehen habe zählen zum einen die Buckelwale…
… und zum anderen die Südlichen Glattwale…
… und Brydeswale.
Desweiteren sah ich noch viele, viele Delfine. Darunter waren die Großen Tümmler,…
… die Gewöhnlichen Delfine…
… und die Buckeldelfine.
Bei den Whale Watching Ausfahrten hat Ocean Blue Adventure auch stets einen Halt bei einer Robbenkolonie gemacht.
Um genauer zu sein handelt es sich bei den Tieren um Südafrikanische Seebären.
Dort hielt sich auch ein vereinzelter Südlicher See-Elefant auf.
Bei den Whale Watching Touren in Plettenberg Bay hatte ich die Aufgabe bekommen, Notizen über die Anzahl der Wale, deren Ort und deren Verhalten gegenüber dem Walbeobachtungsboot für ein Citizen Science Projekt aufzunehmen. Diese Daten haben ich dann in die MammalMAP zusammen mit einigen Fotos eingetragen und hochgeladen.
Die ORCA Foundation in Plettenberg Bay nimmt noch an weiteren Citizen Science Projekten teil.
So auch an dem ELMO Projekt, das sich der Erforschung von Knorpelfischen wie den Haien widmet.
Bei unseren Wanderungen im Robberg Nature Reserve haben wir stets nach Haien Ausschau gehalten um unsere Sichtungen dem ELMO Projekt mitzuteilen.
Ein weiteres Projekt, das ich mit meinen Fotos unterstützt hatte war das SouSA Projekt bei dem es um die Buckeldelfine in Südafrika geht.
Durch eine Teilnahme an Citizen Science Projekten erfährt man nicht nur mehr über die natürlichen Lebensräume, sondern man lernt auch die Biodiversität Südafrikas zu schätzen.
Oft wurde Citizen Science mit anderen sinnvollen Aktivitäten bei der ORCA Foundation verbunden.
So haben wir bei der Suche nach Eikapseln für das ELMO Projekt auch stets Plastikmüll aufgesammelt.
Egal ob im Robberg Nature Reserve oder im Nature’s Valley. Wir hatten versucht jeden Plastikmüll aufzusammeln.
Oberflächlich betrachtet sahen die Strände in manchen Gegenden sauber aus.
Aber das Problem sind die vielen kleinen Plastikteile, die durch den Wind von einem Ort zum anderen verbreitet werden.
So hat die ORCA Foundation auch am „International Coastal Cleanup“ (Internationaler Strandsäuberungstag) teilgenommen. Jedes Jahr im September ruft die Ocean Conservancy zu dieser weltweiten Aktion auf.
An einem anderen Tag durften wir beim Bäumepflanzen mithelfen.
Zunächst suchten wir in einem schön angelegten Garten einen Baum aus.
Unterstützt wurden wir bei der Auswahl von dem Hund der Besitzer.
Bei mir wurde es schließlich eine Strelitzie.
Die Strelitzie und andere Bäume haben wir bei der Brackenburn C.R.E.W. gepflanzt, die eng mit der ORCA Foundation in Plettenberg Bay zusammenarbeitet.
Bei der Brackenburn C.R.E.W waren wir mehrmals wo wir stets von Hund und Esel willkommen geheißen wurden.
Auch die Brackenburn C.R.E.W. kann in der Nähe von Plettenberg Bay entlang der Garden Route besucht werden. Mich hat das Brackenburn Gelände sehr beeindruckt. Aufgebaut wurde es und wird es immer noch von Menschen, die sich mit viel Herz und Liebe für den Wildtierschutz einsetzen.
Durch Waldspaziergänge, Flusserkundungen und einem kleinen Streichelzoo mit Hasen, Meerschweinchen und Esel Cara lernen die Besucher mehr über die Natur Südafrikas. Beeindruckt hat mich dabei auch das breite Wissen der Gründer der Brackenburn C.R.E.W. über die südafrikanische Flora und Fauna. Mit ihrem Wissen haben sie schon zahlreiche Bildungsinitiativen mit unter anderem Schulgruppen gestartet um ihnen die Natur mit ihren Wildtieren näher zu bringen.
Das Rehabiliationszentrum befand sich noch im Aufbau als ich in Plettenberg Bay war, aber schon jetzt informieren sie die Menschen was sie tun müssen wenn sie verletzte Wildtiere finden. Die Brackenburn C.R.E.W. leistet mit ihren Aktivitäten einen wertvollen Beitrag zum Naturschutz in Südafrika.
Eines meiner Highlights bei einer unserer Wanderungen war definitiv das Chamäleon (Bradypodion damaranum), das wir in der Nähe eines Flusses entdeckten.
Wenn wir mal nicht bei der Brackenburn C.R.E.W. waren und auch nicht auf einem Walbeobachtungsboot oder am Strand Müll und Eikapseln aufsammelten, halfen wir mit, den Pinguinpool in Tenikwa oder die Hundezwinger im Tierheim in Plettenberg Bay zu putzen und zu reinigen.
Das war ganz schön anstrengend!
Andere Tage dagegen waren erholsamer. Wie zum Beispiel die Ausflüge nach SANCCOB oder Knynsa.
Knysna ist sowieso einen Besuch wert.
Der Besuch von Knysna wurde dann zum Beispiel mit einem Besuch von Lunchbox Theatre verbunden. Beim Lunchbox Theatre handelt es sich um eine engagierte Theatergruppe, die mit Theaterstücken Kinder zu Naturschutz anregen möchte. Die ORCA Foundation unterstützt mit ihren Einnahmen Lunchbox Theatre. Tolle Idee, tolle Menschen, tolles Projekt. Unterstützenswert!
An anderen Tagen fing der Tag schon recht früh an. Das war immer an den Tagen wenn wir ins Nature’s Valley gefahren sind um den Experten bei der Vogelberingung zuzuschauen um mehr über die Vogelwelt Südafrikas lernen zu können.
Es gab aber auch Tage, an denen bin ich freiwillig früh aufgestanden. Nämlich an den Tagen an denen ich den Sonnenaufgang fotografieren wollte.
Bei all den Aktivitäten, die ich hier geschildert habe, ist es hier auch noch wichtig zu erwähnen, dass die ORCA Foundation mit ihren Einnahmen einen Kindergarten (Siyakula) in einer der Townships, den wir während unserer Zeit auch besucht hatten, unterstützt.
Der Gründer der ORCA Foundation und Ocean Blue Adventure ist gleichzeitig auch Gründer der Sabrina Love Foundation, einer Organisation, die sich für körper- und geistigbehinderte Kinder einsetzt.
Das heißt, ein Teil des Geldes, das die Teilnehmer für das Volunteer-Programm der ORCA Foundation bezahlen, fließt in Projekte, die nicht nur den Naturschutz fördern sollen sondern auch die lokalen Gemeinden unterstützen.
Wenn ich mal nicht mit der ORCA Foundation unter der Woche unterwegs war, dann habe ich andere Aktivitäten unternommen. Manchmal habe ich auch einfach nur gar nichts gemacht. Das war auch wichtig um all die neuen Eindrücke verarbeiten zu können.
Ich habe verschiedene Einrichtungen und Orte besucht, stets auf der Suche nach neuen Tierbegegnungen, darunter:
Plettenberg Bay Game Reserve
An einem anderen Tag hatte ich zusammen mit einer Gruppe aus Plettenberg Bay Kapstadt besucht wo es unter anderem auch Pingune am Boulders Beach in Simon’s Town und Paviane im Cape Peninsual Nature Reserve zu sehen gibt.
In Plettenberg Bay wohnte ich in einer ruhigen Nachbarschaft.
Das ist das Haus indem ich mit anderen Menschen aus den unterschiedlichsten Regionen der Welt wohnte.
Früher war Plettenberg Bay zu Walfangzeiten übrigens ein wichtiger Anlaufpunkt. Auch heute findet man noch Spuren dieser Zeit. Manch Walfangstation wurde zu einem Hotel umgebaut. So wie in Plettenberg Bay geschehen.
Plettenberg Bay ist ein kleinerer Ort mit etwa 30.000 Einwohnern in der Provinz Westkap von Südafrika. Die Bucht von Plettenberg Bay wird durch die Robberg-Halbinsel geschützt.
Für mich war der Aufenthalt in Plettenberg Bay eine schöne Zeit. Wie am Anfang schon erwähnt, habe ich meinen Traum Walen und Delfinen zu begegnen erfüllt. Auch war es für mich eine gute Möglichkeit um von meinem bisherigen Leben und der akademischen Welt etwas Abstand zu bekommen. Ich hoffe, dass diese drei Monate in Plettenberg Bay nicht die letzten waren.